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Technologie > Kluge Maschinen produzieren besser

Künstliche Intelligenz: Wie der Mittelstand profitiert

Künstliche Intelligenz soll auch mittelständischen Unternehmen einen deutlichen Aufschwung bringen. Produktion und Logistik könnten als erste Anwendungsbereiche davon profitieren. Worauf es dabei ankommt, können Mittelständler im Herbst auf zahlreichen Kongressen erfahren.

Der technische Fortschritt belohnt den Wagemut: Bis 2030 könnte sich die Wirtschaftsleistung Europas um rund 2,7 Billionen Euro erhöhen, wenn die EU mehr für die Verbreitung digitaler Technologien tun würde. Diese Prognose des McKinsey Global Institut (MGI) findet sich in der Studie „Notes from the AI frontier: Tackling Europ’s Gap in Digital and AI“. Der Staatenbund liege laut den Marktforschern bei der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) im Vergleich zu China und den USA derzeit weit zurück.

Durch eine Konzentration auf Künstliche Intelligenz bei der Digitalisierung könnte die EU nach Auffassung des MGI diesen Abstand bis 2030 aufholen. Dazu sei aber notwendig, dass mehr als zwei Drittel der Unternehmen KI einsetzen. Das größte Potential liegt laut MGI in diesen Kategorien: Automatische Bilderkennung, natürliche Sprache, virtuelle Assistenten, roboterbasierte Prozessautomatisierung und maschinelles Lernen.

Daran arbeiten manche Unternehmen bereits. Gerade die Robotik kann in Verbindung mit maschinellem Lernen eine Vorreiter-Rolle einnehmen. Dies zeige sich besonders bei der Montage, wie Ronnie Vuine, Geschäftsführer von Micropsi Industries, beobachtet. „Statt großer generalstabsmäßig geplanter Investitionsvorhaben sehen wir immer häufiger kleine, agile Projekte“, sagt Vuine. „Der Baukasten, aus dem man sich eine Lösung zusammenstellen kann, ist so einfach zu benutzen, dass sich auch für Montageaufgaben, die nur ein paar Wochen laufen sollen, eine Automatisierung lohnt“, sagt Vuine. Sein Unternehmen beschäftigt sich mit autonomen kognitiven Systemen und damit, Techniken des maschinellen Lernens in die industrielle Automatisierung zu integrieren.

In der Praxis sieht Vuine zahlreiche Chancen für neue Anwendungsfelder der KI, vor allem in der Wartung und in der Qualitätssicherung. So könne der Maschinenbau Anlagen ausliefern, in denen Methoden des maschinellen Lernens integriert sind. „Maschinen können die Qualität der produzierten Ware selbst überwachen“, sagt Vuine.

KI-Kongresse

Zahlreiche Informationsveranstaltungen unterstützen im Herbst die mittelständischen Unternehmen bei ihrem Weg zur KI. So erklären beispielsweise das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) und der Digital Hub Logistics am 17. und 18. September auf dem „Zukunftskongress Logistik“ in Dortmund, welche Bedeutung KI für die Logistik hat. Beim dort stattfindenden Symposium „Silicon Economy“ geht es um Themen wie maschinelles Lernen und die Digitalisierung der Ladungsträger und wie Unternehmen solche Innovationen in die Praxis umsetzen.

Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat sich das Thema KI auf die Fahne geschrieben. Deshalb startet ab Oktober die Initiative „Digital in NRW – Kompetenz für den Mittelstand“. An den Standorten Aachen, Dortmund und Ostwestfalen-Lippe wollen Trainer der Kompetenzzentren des Ministeriums kleine und mittlere Betriebe für fit für die KI machen. Dabei sollen Daten in den Unternehmen aufbereitet werden und zudem gehe es darum, mit wenig aufwendigen Projekten und Anwendungsfällen Expertise in die Firmen zu bringen. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen umfangreiches Wissen aufbauen und so das Zukunftsthema KI fest im eigenen Unternehmen verankern“, sagt Matthias Parlings, Geschäftsstellenleiter der Initiative. Bei den Veranstaltungen geht es um Technologien wie Maschinelles Lernen und Industrial Data Science, die dabei unterstützen, neue Prozesse, Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln, die die Wirtschaftlichkeit steigern.

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