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Technologie > Nutzfahrzeuge

LKW sollen länger werden

Die EU will die Richtlinie für Länge und Gewicht von LKW überarbeiten. Dadurch sollen die Nutzfahrzeuge aerodynamischer werden. Lang-LKW sollen in Zukunft auch Ländergrenzen passieren dürfen.

EU-Verkehrskommissar Siim Kallas legte am Montag einen Vorschlag vor, nachdem die EU-Richtlinie zur Abmessung von LKWs so überarbeitet werden soll, dass aerodynamischere Fahrzeuge möglich sind. Damit soll die Energieeffizienz gesteigert, und die Umweltfreundlichkeit verbessert werden. Das berichtet das Wall Street Journal.

Effizientere Nutzfahrzeuge: Kraftstoffkosten sparen

„Ein Ziegelstein ist die Form mit der geringsten Aerodynamik, die man sich vorstellen kann.", erklärte Kallas am Montag. Bisher halte die gültige EU-Gesetzgebung die Unternehmen davon ab, LKW mit aerodynamischen Design zu bauen, da sie durch die geltenden Längenvorgaben sonst Ladevolumen einbüßten.Eine aerodynamische Front macht etwa einen Meter zusätzliche Länge aus, Heckaufsätze etwa zwei Meter. Die Kommission will daher die bisher gültige LKW-Maximallänge von 18,75 Metern abschaffen. Welche Länge von Nutzfahrzeugen dann zukünftig erlaubt sein soll, will die Kommissiongemeinsam mit Herstellern und Branchenexperten festlegen. Mit der neuen Bauweise könnten die Nutzfahrzeuge 7 bis 10 Prozent Treibstoff einsparen und somit auch weniger Kohlendioxid ausstoßen. Bei einer jährlichen Strecke von 100.000 Kilometern könnten so rund 5.000 Euro Kraftstoffkosten eingespart werden. Wie die Kommission betonte, soll das Ladevolumen aber nicht vergrößert werden dürfen.

Die Richtlinienrevision sieht zusätzlich vor, dass die Lang-Lkw auch grenzüberschreitend fahren dürfen. Die bis zu 25,25 Meter langen Nutzfahrzeuge sollen Grenzen zwischen Ländern, in denen Gigaliner ausdrücklich erlaubt sind, überschreiten dürfen. Mehrere Grenzen zu überschreiten soll dagegen weiterhin verboten bleiben.

Hybrid- und Elektromotoren bei Nutzfahrzeugen fördern

Zusätzlich sollen Nutzfahrzeuge mit Hybrid- oder Elektromotor zukünftig bis zu eine Tonne schwerer sein dürfen als umweltschädliche Pendants. Denn der Hybrid- oder Elektromotor stellt an sich ein erhebliches Zusatzgewicht dar, und wäre nach derzeitigem EU-Recht nur erlaubt, wenn das Ladevermögen reduziert wird. Das schreckt bisher viele Hersteller und Unternehmer bei den umweltfreundlicheren Nutzfahrzeugen ab.

Die Maßnahmen sollen dabei helfen, das Ziel der EU zu erreiche, bis 2050 die Treibhausgasemissionen im Verkehr, um 60 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Runde und aerodynamische Fahrerkabinen könnten zudem die Sicherheit erhöhen, da der Fahrer eine bessere Rundumsicht erhält und der tote Winkel reduziert wird. Der Vorschlag geht nun ins Gesetzgebungsverfahren, bei dem das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten der Revision zustimmen müssen.

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