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Technologie > Die Neuerfindung des Laptops

Maverick von Ameria: KI-Laptop mit Gestensteuerung und 3D-Technologie

Ein Laptop ohne Tastatur, mit KI, Gestensteuerung und 3D-Darstellung: Der Maverick will Computer völlig neu denken – und hat das Zeug dazu.

(Foto: screenshot von amria

Ameria aus Heidelberg vereint mit seinem Maverick künstliche Intelligenz und innovative Bedienkonzepte. Das Gerät lässt sich auch mit Gesten steuern.  

Das Versprechen ist riesig: Der Maverick, ein Laptop auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI), soll nicht weniger leisten als die Neuerfindung des klassischen Computers. Die Äußerungen von Wettbewerbern zeigen, dass das Ameria aus Heidelberg tatsächlich gelungen sein könnte. Was das Gerät vom herkömmlichen Laptop unterscheidet: Statt einer physischen Tastatur verfügt es über einen Multi-Touchscreen. Er kann nicht nur eine virtuelle Tastatur und ein Trackpad sein, sondern lässt sich auch flexibel an verschiedene Anwendungsszenarien anpassen. 

„Wir wollen ein KI-Gerät bauen, das sehr nah am Menschen dran ist, sehr natürlich ist und sich für den Menschen supernatürlich anfühlt“, sagt Albrecht Metter, Gründer von Ameria. Diese Philosophie spiegelt sich in der Bedienung des Maverick wider. Nutzer können nicht nur tippen und wischen, sondern auch über dem Bildschirm gestikulieren, ohne ihn zu berühren. Mit dieser Technologie, die Ameria zunächst für Bildschirme im öffentlichen Raum entwickelt hat, lässt sich das Gerät intuitiv steuern. Salopp gesagt: Fuchteln lässt es arbeiten. 

Ein zentrales Feature des Maverick ist die tiefgreifende Integration künstlicher Intelligenz. Ein KI-Knopf aktiviert einen Assistenten, mit dem Nutzer sprechen können. Dieser Assistent kann komplexe Aufgaben ausführen, beispielsweise Präsentationen erstellen oder Daten analysieren. Das sogenannte Large Action Model von Ameria integriert verschiedene KI-Tools. Das Gerät soll sehr einfach zu bedienen sein. Metter vergleicht die Erfahrung mit zwei Personen, die vor einem Whiteboard stehen. „Sie gucken sich in die Augen, sie zeigen auf das Whiteboard, sie malen da etwas, Sie versuchen, ihre Gedanken durch Gesten, durch Aufzeichnen, durch alles Mögliche auszudrücken.“ Und das Gerät erfasst das alles. 

Eine weitere Besonderheit des Maverick ist seine Fähigkeit zur 3D-Darstellung. Ohne zusätzliche Hardware wie VR-Brillen können Nutzer dreidimensionale Objekte vor dem Bildschirm wahrnehmen. Diese Technologie eröffnet neue Möglichkeiten für Produktdesign, Architekturvisualisierung und interaktive Präsentationen. Die Kombination aus virtualisierter Oberfläche, KI-Integration und 3D-Darstellung macht den Maverick zu einem vielseitigen Werkzeug. „Es wird sich so von der Oberfläche anfühlen wie eine Mischung zwischen einem Laptop und einem Tablet“, erklärt Metter. 

Im Alltag wird der Maverick im Heidelberger Salem-Krankenhaus genutzt. Er hilft unter anderem bei Operationen. Hier sieht Ameria auch das erste Einsatzgebiet. Chirurgen können sich mit dem Gerät besser auf Operationen vorbereiten –  
so die Idee. Der Rechner bildet das zu operierende Körperteil mit Daten des Patienten dreidimensional ab. Der Arzt kann sehen, was er wo machen muss und wo er aufpassen sollte. Erste positive Erfahrungen haben die Ärzte im Salem-Krankenhaus bereits gesammelt. Praktisch auch, dass der Rechner sich mit Gesten steuern lässt. Die Ärzte können ihn in den sterilen Operationssälen benutzen, ohne die Handschuhe abzulegen. 

Neben der Medizin wollen die Maverick-Macher ihren Rechner auch für Arbeitsplätze verkaufen, an denen mit Handschuhen gearbeitet wird. Herkömmliche Tastaturen oder Touchdisplays lassen sich damit meist nicht bedienen. Und auch Arbeitsplätze, die sehr dreckig sind oder wo jemand mit sehr verschmutzten Händen arbeiten muss, könnten Einsatzgebiete sein. Hier halten klassische Tastaturen in der Regel nicht durch. Vorstellen können sich die Macher auch Computerspiele oder Produktdesign, die mit der berührungslosen Steuerung besonders gut laufen könnten. 

Die innovative Technologie des Maverick hat bereits die Aufmerksamkeit großer Tech-Konzerne erregt. Samsung-Vertreter äußerten sich lobend und attestierten dem Gerät, dass es keinen Vergleich zu scheuen brauche, auch nicht mit Produkten des US-Konzerns Apple – bisher der Marktführer, was intuitive Bedienbarkeit angeht. Dieses Lob sieht Metter als Bestätigung, aber auch als Ansporn. 

Das Gerät selbst ähnelt einem Laptop von Apple mit seiner silbernen Farbe. Nur da, wo üblicherweise die Tastatur ist, befindet sich ein sehr großes Touchdisplay. Und an den Ecken des aufgeklappten Bildschirms sind Kameras angebracht, die die Gesten erfassen. Sie sehen ein wenig wie Mausohren aus. Einziger Nachteil bisher: Der Maverick ist noch nicht im großen Elektronikhandel zu bekommen. 

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