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Technologie > Verlagssonderveröffentlichung

Eine Spielwiese nicht nur für die Großen

Metaversum-Apps bieten neue ­Möglichkeiten, beispielsweise im Vertrieb oder beim automatisierten Handel. Die ersten Mittelständler ­beginnen, das Virtuelle für sich zu entdecken.

Wie sieht ein neues Möbelstück in der eigenen Wohnung aus? Augmented Reality ist ein Anwendungsfall für Metaverse-Technologien, der schon alltagstauglich ist.
Wie sieht ein neues Möbelstück in der eigenen Wohnung aus? Augmented Reality ist ein Anwendungsfall für Metaverse-Technologien, der schon alltagstauglich ist.Bildquelle: © YouTube – Say Hej to IKEA Place

Der technologische Wandel schreitet immer schneller voran. Das kann insbesondere für mittelständische Unternehmen mit limitierten Finanz- und Personalressourcen herausfordernd sein. Denn was heute als Leuchtturmprojekt gilt, das mit viel Mühe realisiert wurde, kann morgen schon als Standard gelten, den toppen muss, wer wettbewerbsfähig bleiben will.

Zahlreiche Technologien haben Unternehmen in den vergangenen Jahren stark bewegt, etwa robotische Prozessautomation, Cloud-Computing oder IoT. Andere Verfahren haben sich in jüngerer Vergangenheit radikal verbessert, wie künstliche Intelligenz und Machine Learning oder Blockchain-Anwendungen. Und als seien all diese Möglichkeiten nicht schon schwer genug für die eigene Unternehmenstransformation zu bewerten, auszuwählen und in eine Strategie zu inte­grieren, kommt Neues fast quartalsweise hinzu.

Aus dieser Liste sticht besonders das sogenannte Metaversum (engl. Metaverse) als vielversprechende, aufstrebende Technologie für den Mittelstand hervor. Gemeint ist damit ein komplett virtuelles Umfeld, das aus einer Kombination von Augmented Reality und Virtual Reality besteht. Das Metaverse ermöglicht Benutzern, in einer vollständig immersiven und interaktiven Umgebung zu interagieren und zu kommunizieren. Dies geschieht über Avatare. „Doch dies ist lediglich die Spitze des Eisbergs. Das Metaverse ist im Prinzip die nächste Evolutionsstufe des Internets und schafft neue ökonomische Infrastruktur im Digitalen“, erklärt Andre Bechtold, Head of Solution & Innovation Experience SAP. Derzeit gibt es verschiedene Metaversen.

Das alles hört sich an wie ein Computerspiel. Doch es hat das Potenzial, das Geschäft von Unternehmen auf eine neue Stufe zu heben, auch im Mittelstand. „Denn das Metaverse schafft viele neue Möglichkeiten für Marketing, Vertrieb und Kundenservice, aber auch für automatisierten Handel, Vernetzung und Mitarbeiterentwicklung“, zählt Bechtold auf. Durch das Metaverse können Unternehmen eine neue Art der Interaktion mit Kunden schaffen, indem sie vollständig digitalisierte Erfahrungen anbieten, die auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen jedes Kunden zugeschnitten sind. „Den Unternehmen steht nun eine offene, globale digitale Ökonomie zur Verfügung, die neue digitale Geschäftsmodelle und Vertriebskanäle eröffnet, die vorher so nicht denkbar waren.“

Vielfältige Chancen für Mutige

Manche Industrien, vornehmlich global agierende Konzerne, sind Vorreiterinnen in der Adaption der neuen virtuellen Möglichkeiten. Besonders die Modebranche, der Handel und Firmen aus dem Umfeld von Medien und Unterhaltung haben das Metaverse für sich entdeckt. Sie präsentieren dort ihre Waren und Dienstleistungen, interagieren mit ihrer Kundschaft. Doch Bechtold beobachtet, dass nun auch OEM und beispielsweise Unternehmen aus dem Maschinenbau auf den Zug aufspringen. „Das Metaverse ist einer der meistdiskutierten Trends in Unternehmenskreisen“, berichtet er.

Der Mittelstand ist also gut beraten, sich mit den Möglichkeiten des Metaversums auseinanderzusetzen. Andre Bechtold weist auf die vielfältigen Chancen hin, die sich für Mutige im Metaverse ergeben. Eine davon ist die Vernetzung mit anderen Akteuren im B2B-Umfeld. SAP bietet hier mit SAP Business Network einen ganzen Werkzeugkasten von cloudgestützten Softwarepaketen an. Damit befähige man Unternehmen, ohne Brüche miteinander zu interagieren, so Bechtold. Das funktioniert besonders gut im Metaverse. „Die Stärke der Vernetzung von Organisationen liegt darin, dass sich Prozesse automatisieren lassen. Das Metaverse bildet hierfür einen schönen Ankerpunkt“, betont er. Zwar können heute schon digitale Systeme miteinander kommunizieren, sich auf einer technischen Ebene austauschen und etwa Rechnungen oder eine Bestellung annehmen. Doch am Ende ist immer noch das Handeln eines Menschen erforderlich, vor allem bei ökonomischen Transaktionen.
 

Das kann sich im Metaverse ändern, ist Bechtold überzeugt, denn die virtuelle Umgebung ist gut geeignet für sogenannte agentenbasierte Systeme. Das sind Systeme, die aus verschiedenen autonomen Agenten bestehen, die miteinander interagieren, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Bechtold gibt ein einfaches Beispiel: „Wenn Sie ihre Kinder sonntagmorgens zum Bäcker schicken, um Brötchen zu holen, können sie eine Entscheidung treffen, falls die Brötchen, die Sie wollten, ausverkauft sind.“ Im digitalen Umfeld ist ein Agent ein programmierter Entscheidungsträger, der in der Lage ist, selbständig zu handeln und mit seiner Umwelt zu interagieren. Das Metaverse beginne die richtigen Technologien hervorzubringen, die es erlaubten, auf diese Weise automatisiert Handel zu treiben, sagt Bechtold. Das hat für Unternehmen Vorteile: „Eine Automatisierung bedeutet im Endeffekt oftmals eine Optimierung der Kosten und kann zudem das Kundenerlebnis verbessern.“

Das Metaverse bietet Mittelständlern aber auch weitere Anreize für Optimierungen entlang der gesamten Wertschöpfungsketten. Beispielsweise bei der Schulung von Kunden und Mitarbeitenden: Bei manchen Industrieprodukten ist es schlicht zu teuer oder zu aufwendig, ein reales Exemplar für Schulungszwecke zu bauen. Abhilfe schafft hier der digitale Zwilling, ein virtuelles Abbild, der allerdings in herkömmlichen E-Learning-Umgebungen nicht optimal eingesetzt werden kann. Das Metaversum lasse sich hervorragend nutzen, um komplexe Dinge erlebbar zu machen, betont SAP-Experte Andre Bechtold. Etwa wenn ein Automobilzulieferer eine Spezial­komponente in einen größeren Zusammenhang stellt: „Ein Antriebsstrang kann für sich betrachtet recht langweilig sein. Bettet man ihn aber in das 3D-Modell eines Fahrzeugs ein, das zeigt, wie er arbeitet und welche Innovationen er bietet, macht man das Abstrakte greifbar“, sagt Bechtold. Das zeigt, welchen Mehrwert das Metaversum bieten kann, wenn Unternehmen es geschickt für ihre Zwecke nutzen. 

Für diese und andere Reisen im Metaversum benötigen Unternehmen die richtigen Software­lösungen als Fundament. Hier können sie auf vorgefertigte Angebote wie etwa SAP-Programme zurückgreifen oder Software selbst entwickeln. Aber: Noch ist das Metaversum recht schnelllebig. Auf neue Entwicklungen müssen Unternehmen rasch reagieren, was den Aufwand für Softwareentwicklung und -wartung rasch in die Höhe schnellen lässt. In vielen Fällen dürfte eine externe Lösung die günstigere Alternative sein. Denn standardisierte Software wird regelmäßig gewartet und falls nötig aktualisiert. Läuft sie in der Cloud, steht sie zudem praktisch immer zur Verfügung. „Am Ende des Tages geht es auch im Metaverse um die Synchronität von Daten, das Konvertieren von Daten und die Abstimmung von Geschäftsprozessen. Unternehmen hierzu zu befähigen, war schon immer eine Kernkompetenz von SAP“, sagt Bechtold selbstbewusst. So kann es auch dem Mittelstand leichter fallen, einen erfolgreichen Weg im Metaverse zu beschreiten. 

Dieser Artikel ist im Rahmen eines gemeinsames Projektes der Weimer Media Group und SAP entstanden und stammt nicht von der Markt-und-Mittelstand-Redaktion.

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