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Technologie > Nutzfahrzeuge

Nutzfahrzeuge: Markentreue schwindet

Die Europäischen Nutzfahrzeug-Kunden sehen kaum noch Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern. Inzwischen haben immer mehr Mittelständler Modelle verschiedener Hersteller in ihrem Fuhrpark.

Die Bindung an nationale Marken lässt bei den Käufern von Nutzfahrzeugen stetig nach. Auch bei anderen zentralen Kaufkriterien wie Preis-Leistungs-Verhältnis, Fahrzeugleistung und -zuverlässigkeit, Kraftstoffverbrauch sowie Betriebs- und Anschaffungskosten sehen die Kunden kaum noch Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern. Die Hersteller der Nutzfahrzeuge haben sich über alle Bereiche hinweg so nah aneinander angenähert wie seit 20 Jahren nicht. Die Folgen sind eindeutig: Durchschnittlich besitzen die europäischen Unternehmen inzwischen Nutzfahrzeuge von zwei verschiedenen Herstellern.

Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie der Managementberatung Bain& Company mit dem Titel “Winning in Europe - Truck Strategies in Europe for the Next Decade”. Für die Studie wurden 550 Geschäftsführer, Einkaufsleiter und Nutzer schwerer und mittlerer Nutfahrzeuge in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Russland und Skandinavien befragt. „Die Bereitschaft, den Hersteller zu wechseln, ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich gestiegen. Zwar gibt es noch immer stark markengebundene Käufer, denen Ansehen und Ruf ihrer Marke sehr wichtig sind“, sagt Johan Lundgren, Studienautor und Partner bei Bain& Company in Schweden, „Doch deren Zahl nimmt deutlich ab.“,

Die Anfordeurngen an Nutzfahrzeuge werden immer höher. „Wer Marktanteile halten oder hinzugewinnen will, muss diese Kundenerwartungen ganzheitlich erfüllen“, sagt Jörg Gnamm, Studienautor und Partner bei Bain& Company in München, „Das geht nur über ein Gesamtpaket aus einem leistungsfähigen Fahrzeug, umfassenden Services rund um den LKW und einer exzellente Kundenbetreuung auch nach dem Verkauf."

Service bindet Käufer von Nutzfahrzeugen

Hersteller, die ihre Kunden langfristig binden möchten, müssen vor allem ein attraktives Komplettpaket bieten. Dazu gehören vor allem ein umfangreiches, kundenorientiertes Serviceangebot, exzellente Kundenbetreuung sowiedie Erfüllung von hohen Ansprüchen, wie etwa bei Zuverlässigkeit und Kraftstoffverbrauch.

Auch der Wettbewerb in den Schwellenländern wird sich nach Ansicht der Studienautoren intensivieren. Da der Europäische Markt bereits stark gesättigt ist, versuchen immer mehr Hersteller auch in Entwicklungs- und Schwellenländern Fuß zu fassen oder ihr bestehendes Geschäft auszubauen. In den kommenden Jahrenkönnte die Nachfrage in den großen Schwellenländern (BRIC-Staaten, ASEAN) mit einer hohen einstelligen Wachstumsrate pro Jahr wachsen. Auch in Osteuropa, wo deutsche Anbieter einen Vorteil durch ihre regionale Nähe besitzen, besteht Nachholbedarf. Gerade in diesen Regionen können Hersteller, die in Europa kaum noch Wachstumschancen sehen, auf Zugewinne hoffen.

Weitere Informationen zu der Studie finden Sie unter folgendem Link: Bain& Company

Quellen: Bain& Company, Markt und Mittelstand

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