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Energie & Rohstoffe > Studie

Energieintensiver Mittelstand in der Krise: Ursachen und Lösungsansätze zur Standortstärkung

PwC-Studie 2024: Energieintensiver Mittelstand in Deutschland leidet unter hohen Kosten und Fachkräftemangel. Handlungsoptionen dringend erforderlich.

Der energieintensive Mittelstand steht vor großen Herausforderungen (Foto: picture alliance, Hendrik Schmidt).

Der energieintensive Mittelstand in Deutschland steht unter enormen Druck. Die 7.000 Einzelunternehmen mit 2,1 Millionen Mitarbeitenden in Sektoren wie etwa Chemie, Glas, Metall oder Papier kämpfen mit zahlreichen Herausforderungen und sind gleichzeitig Innovations- und Wachstumstreiber der deutschen Industrie.

Die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Standortes hat besonders für diese Branchen in den letzten Jahren stark gelitten. Denn stark gestiegene, volatile Energie- und Rohstoffkosten, zunehmende Bürokratie und stagnierende Produktivität setzen dem Sektor zu. Anders als große Konzerne kann und will der Mittelstand diesen Herausforderungen nicht mit Verlagerungen ins Ausland begegnen.


Der Mittelstand muss in dieser Lage stärker Gehör finden

Dazu haben die PwC/Strategy&-Expert/-innen die Situation der Mittelständler am Standort Deutschland, den (inter)nationalen Investitionsfokus und die Handlungsoptionen aus Sicht der Unternehmen analysiert.

Diese Analyse zeigt auf, wo die größten Herausforderungen des energieintensiven Mittelstandes liegen, wie die Unternehmen aktuell reagieren und wo Unternehmen und Politik ansetzen sollten, um das Rückgrat der deutschen Wirtschaft zu erhalten und zu stärken.

 

Befragung von 300 Führungskräften zur Zukunft in Deutschland

  • 34 % der Führungskräfte sehen ihr Unternehmen aktuell stark/sehr stark gefährdet.
  • 89 % der Unternehmen betrachten den Fachkräftemangel als größte Herausforderung & Wachstumshemmnis.
  • 48 % der Unternehmen konnten ihre gestiegenen Kosten kaum weitergeben.

Die Attraktivität des Industriestandortes Deutschland

Während die energieintensiven Industrien global stark wachsen, ist der deutsche Rückgang einzigartig. Laut den Studienergebnissen attestiert der energieintensive Mittelstand dem Standort Deutschland in den vergangen fünf Jahren eine deutliche Verschlechterung der Standortattraktivität.

Im internationalen Kontext bildet Deutschland hier das klare Schlusslicht. Stark gestiegene Energie- und Rohstoffkosten, der stetig zunehmende Fachkräftemangel bei stagnierender Produktivität und mangelnde Planungssicherheit setzen den Unternehmen zu.

Die Unternehmen sehen sich einer so existenzbedrohenden Lage konfrontiert, dass die wichtigen Themen der letzten Jahre wie ESG-Regularien an das Ende der Prioritätenliste gerutscht sind.

Was das für Investitionen bedeutet

Obwohl die Unternehmen die Attraktivität des Standorts Deutschland schwach bewerten und pessimistisch in die Zukunft blicken, ziehen aktuell nur 15 % der Befragten eine Produktionsverlagerung aus Deutschland ins Ausland in Erwägung. Doch dies ist natürlich kein Zeichen für Entwarnung.

Die Hemmschwellen für mittelständische Unternehmen, ins Ausland abzuwandern, sind schlichtweg höher. Die Gründe dafür sind vielfältig: In der angespannten Lage fehlt zum einen das Kapital, zum anderen sind die regionalen Verflechtungen mit Lieferanten und Kunden sehr eng.

Viele Unternehmen sind zudem nicht international ausgerichtet und besonders für kleinere Unternehmen ist mit einer großen Auslandsinvestition ein immenses Risiko verbunden. Zusätzlich wollen viele Familienunternehmen ihre Heimat schlichtweg nicht verlassen.

Wie der energieintensive Mittelstand versucht, die aktuelle Krise zu meistern

PWC hat die Entscheider/-innen mittelständischer Unternehmen befragt, wie relevant, aber auch risikoreich sie die strategischen Handlungsoptionen einschätzen. Je nach Branche ergeben sich unterschiedliche Schwerpunkte der strategischen Ausrichtung.

Bei einem sind sich die meisten Unternehmen allerdings einig: Die Potenziale zur Kostensenkung und Optimierung sind bereits weitgehend ausgeschöpft. Kostenoptimierte Produktion ist seit jeher Alltag im deutschen Mittelstand. Die Studie zeigt, wo die Entscheider der einzelnen Branchen ihren Schwerpunkt setzen und analysieren, welche Potenziale sich für die Unternehmen eröffnen.

So kann die Wende gelingen

Unternehmen und Politik müssen jetzt handeln, um das Rückgrat der deutschen Industrie zu stärken, die tiefliegenden, strukturellen Probleme des Sektors anzugehen und die Deindustrialisierung am Standort Deutschland aufzuhalten. Dazu zeigt die Studie Handlungsoptionen und Empfehlungen für den Weg aus der Krise auf.

 

Zur Studie

 

Quelle: PWC Deutschland

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