Boomer trifft Gen Y: Vater-Sohn-Gespräch mit den Yogeshwars über KI, Arbeit und Alltag
Zwei Generationen, eine Frage: Was macht Künstliche Intelligenz mit uns?
Wie sehr wird künstliche Intelligenz das Leben und Arbeiten verändern? Julian (Sohn) und Ranga (Vater) Yogeshwar blicken aus der Sicht der Boomer- und Y-Generation auf das Thema.
Markt und Mittelstand; das Interview führte Thorsten Giersch
Wie hat künstliche Intelligenz euren Alltag verändert? Der Ältere darf beginnen.
- Ranga: Das ist nett. KI ist heute ein großes Buzzword, das Thema gibt es aber schon länger. Schon vor über 60 Jahren wurde über Alternativen zum klassischen Computing nachgedacht. In den 1990er-Jahren war ich zum Beispiel im Beirat des Wissenschaftsministeriums hier in Nordrhein-Westfalen. Damals machte ich den Vorschlag, mehr auf „neuronale Netze“ zu setzen. Dieser Ansatz war damals noch exotisch, doch seitdem ist sehr viel passiert. Dank der Leistungsfähigkeit heutiger Computersysteme kann man große neuronale Systeme trainieren und betreiben. Somit gibt es nun leistungsfähige KI-Systeme wie etwa ChatGPT.
- Julian: Man spürt den Einfluss von KI schon lange. Aber erst, seit ChatGPT herausgekommen ist, ist KI für die breite Masse zugänglich. Es fängt im Privaten an und bei Aufgaben, die mir noch nie Spaß gemacht haben: standardisierte E-Mails schreiben, Unterlagen korrigieren oder Rechnungen abheften. Meine Kinder verwenden auch generative KI, natürlich unter Aufsicht, und saugen Wissen auf, stellen Fragen, die ich ihnen vielleicht nicht beantworten kann, weil wir, was die Wissensmenge angeht, mit KI nicht mehr mithalten können.
Und im Job?
- Julian: Ich habe vor zweieinhalb Jahren eine KI-Beratung für den Mittelstand gegründet. Das wäre so nicht möglich gewesen ohne KI. Das merken wir, weil der Job mehr Spaß macht und wir mit einem kleinen Team ziemlich schnell wachsen können. Viele Aufgaben fallen für uns einfach weg. Die übernimmt eine KI. Dann Programmieren. Ich habe vor ein paar Jahren große Banken beraten. Wir haben Plattformen gebaut und digitale Lösungen. Die Projekte kosteten damals noch 250.000 Euro. Die können wir heute für unter 1000 Euro in einem Tag bauen.
Ist KI für Euch nur eine Technologie wie Cloud oder mehr, weil sie unser Leben so fundamental verändert?
- Julian: Es ist eine Technologie, die einen fundamentalen Einfluss auf unser Leben haben wird – ein Paradigmenwechsel in sämtlichen Bereichen. Sie betrifft die Art, wie wir kommunizieren, wie wir lernen, wie wir miteinander reden, das merken wir ja jetzt schon.
- Ranga: Der Wandel hat gerade angefangen. In bestimmten Bereichen wird KI stark zunehmen. Aber die große Welle, die alles umwirft, sehe ich nicht. Zum Beispiel deine Branche, wir sind ja Kollegen als Journalisten.
Ist das noch ein sicherer Job?
- Ranga: Naja. Jeder, der mit ChatGPT, Notebook LM oder den anderen Tools gearbeitet hat, merkt, wie man zum Beispiel beim Recherchieren davon profitieren kann. Aber einem Artikel, den nur ChatGPT geschrieben hat, fehlt es an Inspiration. Diese Texte klingen alle eintönig. Doch momentan erleben wir einen weltweiten Hype. Unternehmen und Startups mit dem Zusatz .ai werden mit Millionen Dollar Kapital ausgestattet und es gibt einige, die befürchten, dass sich etwas wie das Platzen der Dotcom-Blase vor zwei Jahrzehnten wiederholt.
Also sollten wir besonders sorgfältig sein?
- Ranga: Ich mahne dazu, wirklich genau hinzuschauen. Wenn wir KI bei sensiblen Aufgaben einsetzen, in der Personalabteilung etwa oder bei rechtlichen Problemen, müssen wir sehr vorsichtig sein. Zudem kommen KI-Plattformen meist aus den USA. Wir machen uns abhängig, was angesichts der sehr volatilen US-Politik nicht immer einfach ist.
- Julian: Wenn es um Wandel geht, müssen sich unsere Fähigkeiten grundlegend ändern. Klassische Suchmaschinen lieferten uns verschiedene Antworten. Ich musste mich bisher bewusst entscheiden, welcher Quelle ich glaube, was meine Wahrheit ist. Wenn ich jetzt ChatGPT frage, bekomme ich immer eine Antwort. Wir müssen lernen, die sehr kritisch zu betrachten und uns zu fragen, ob wir dieser Antwort auch Glauben schenken wollen.
Merkst du das auch im Unternehmenskontext?
- Julian: Besonders bei deutschen Firmen sind Datenschutz und Datensicherheit enorm wichtig. Und die Chefs sehen, dass sie schnell in eine starke Abhängigkeit geraten können, wenn sie auf einem System von OpenAI oder Ähnlichem aufbauen. Korrigiert mich da gerne, aber: Hätten wir Dieter Schwarz nicht, …
… der Multimilliardär hinter Lidl und Kaufland, der gerade groß in Server und KI in Deutschland investiert, …
- Julian: … wäre in Deutschland bei KI wenig bis gar nichts passiert.
- Ranga: Ja, aber auch bei Dieter Schwarz ist die Frage, wie viel er investiert. In den USA und auch in China geht es um gigantische Summen für ebenso gigantische Rechenzentren. Da ist Europa schlecht aufgestellt. Aber ist das wirklich das letzte Kapitel?
Mach uns Hoffnung.
- Ranga: Ich bezweifle, dass der Gigantismus wirklich die Zukunft ist. Riesiger Einsatz für kleine Ergebnisse. Wenn man heute eine ChatGPT-Anfrage stellt, ist allein der Energieverbrauch gigantisch, viel höher als bei einer klassischen Suchanfrage. Wirklich intelligente Algorithmen schaffen es mit weit weniger Aufwand, gute Ergebnisse zu erzeugen. Wir Menschen benötigen für das Denken nur etwa 20 Watt! Und diese Modelle leben von Daten. In Fachkreisen gibt es die Befürchtung, dass wir an die Schwelle der nutzbaren Daten gekommen sind.
Inwiefern?
- Ranga: Weil die KI ab jetzt immer mehr Daten verwendet, die KI generiert hat. Das gleicht einer „Selbstvergiftung“. Für das Training von KI-Modellen ist das schlecht und bremst die rasante Entwicklung der Technologie aus.
Macht auch nicht gerade Hoffnung.
- Ranga: Na dann: Wir haben in Europa Anwendungen, die im Kleinen fantastisch sind. Es muss nicht alles auf den großen Plattformen stattfinden. Es gibt, und das ist der Ansatz und vielleicht die Hoffnung für Europa, auch kleinere KI-Modelle, die proprietär laufen und die für spezielle Anwendungen gut geeignet sind.
Gerade, weil eine deutsche Maschinenhalle eine spezielle KI braucht.
- Ranga: Genau. Wir haben auf der einen Seite die Welt der KI, die Welt der Abstraktion. Und auf der anderen Seite haben wir die Realität, das echte Leben. Und der Übergang ist schwer zu gestalten. Das merkt man überall, wo man mit Robotikexperten redet. Wie tief KI in die Realität eingreifen kann, ist unklar. Viel von dem, was wir in der deutschen Wirtschaft produzieren, hat mit Realität zu tun: Autos, Maschinenbau, chemische Industrie. In Europa oder Deutschland sind wir keine Meister des Virtuellen, aber wir sind ziemlich gut in der Realität, also wenn es zum Beispiel um komplexe Maschinen geht, die wir bauen. Da ist die Stärke, die auch in Zukunft notwendig sein wird.
- Julian: Tools wie GPT-5 sind schon gut. Wenn wir das richtig einsetzen, haben wir schon viel gewonnen.
- Ranga: Ich bin da eher skeptisch. Da ist viel Marketingtalk dabei. Es wird im Moment so viel Geld in Firmen investiert, in deren Namen .ai steht. Das ist wie bei der Dotcom-Blase, deren Platzen nicht das Ende des Internets war, sondern wieder realistische Erwartungen etablierte.
Vater und Sohn
Ranga Yogeshwar ist Wissenschaftsjournalist und TV-Moderator. Der 66-Jährige gehört zur Generation der Boomer. Sein Sohn Julian Yogeshwar (33) aus der Generation Z gründete die KI-Beratung Just Forward und ist Experte für künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Zukunftsfähigkeit im Mittelstand. Am 6. November veranstaltet er in Siegburg die KI-Konferenz Rhainland-Day.
Gibt es Positivbeispiele für KI-Einsatz?
- Julian: Recruiting zum Beispiel. Im Moment ist Wirtschaftskrise. Es gibt viele Unternehmen, die sich von Mitarbeitenden trennen werden. Und es gibt viele Betriebe, die händeringend nach Fachkräften suchen. Hier hilft KI-gestütztes Matchmaking. Die KI analysiert das Profil eines Beschäftigten, schaut nach den Qualifikationen, kann dann tausende Stellenausschreibungen durchgehen und den perfekten Job finden. So etwas haben wir schon entwickelt und getestet. Es funktioniert wunderbar. Hier hilft Technologie, dass Leute nicht mehr arbeitslos werden und sich mühsam einen neuen Job suchen müssen.
- Ranga: Da bin ich bei dir, wenn wir uns darauf einigen, dass sich am Ende bei der Einstellung zwei Menschen gegenüberstehen. Dass man auch wirklich weiß, wer das ist und das Urteil der KI kritisch betrachtet.
- Julian: Auch Menschen haben immer – unbewusst – Vorurteile, wenn sie jemanden einstellen.
- Ranga: Ja, aber ein guter Unternehmer ist in der Lage, auch ein sehr heterogenes Team aufzubauen. Der erkennt, welche Qualitäten, Stärken und Schwächen jemand hat und wo die von jemand anderem liegen. Genau dieser heterogene Mix macht es aus. Wenn das Bewerbungsverfahren automatisiert wird, besteht die Gefahr, dass man mehr gleichartige Beschäftigte bekommt. Eintönigkeit ist für die Ökologie eines Unternehmens nicht wünschenswert.
Ist KI in den Firmen hinreichend angekommen?
- Ranga: Nein.
- Julian: Überhaupt nicht.
- Ranga: Wir haben auf der einen Seite die Blase, in der alle Buzzwords der KI in den Medien rauf und runter gebetet werden. Und auf der anderen Seite haben wir den riesigen Mittelstand, der zu wenig über die konkreten Entwicklungen weiß. Es gibt einige, die ChatGPT vor zwei Jahren einmal getestet haben. Sie sind sich nicht bewusst, was sich seither alles verbessert hat. Wir dürfen nicht den Fehler vergangener Innovationswellen machen, denn am Ende geht es nicht um Hype, sondern um konkrete und sinnvolle Anwendungen. Wir müssen niederschwellig zeigen, was schon heute geht. Viele Unternehmer sind dann sehr überrascht, weil sie merken, was konkret möglich ist. Das ist ein ABC in einer neuen Sprache, die wir lernen müssen. Und das braucht Zeit.
- Julian: Interessant sind vor allem drei Gruppen, wenn wir im Mittelstand unterwegs sind: Da sind die Inhaber eines Unternehmens, die meistens sehr aufgeschlossen sind. Dann kommen die Manager und alles wird zum politischen Thema mit vielen Bedenken. Und es gibt die Beschäftigten. Rund die Hälfte von ihnen gibt an, KI im Beruf zu nutzen. Gleichzeitig sagt das nur knapp ein Zehntel der Betriebe von sich. Das ist Schatten-KI: Die Menschen nutzen ihre privaten Accounts für das Business.
Gerne mit den Kundendaten, wie wir wissen.
- Julian: Es wird heikel, wenn die Unternehmen versuchen, das Ganze zu verbieten. Die Beschäftigten werden KI so oder so nutzen, weil es ihnen Zeit spart. Dann lieber saubere Modelle im Betrieb ausrollen. Und zwar, bevor die Politik in die Pötte kommt. Das sehe ich im Moment mit großer Sorge.
Warum?
- Julian: Ich saß vor ein paar Wochen mit dem zuständigen Politiker in Nordrhein-Westfalen zusammen. Er leitet eine KI-Enquete-Kommission – 20 Politiker, Professoren, Berater. Sie werden einmal pro Monat tagen und diskutieren. In zwei Jahren wollen sie ein Papier herausgeben mit Empfehlungen, wie die Gesetze geändert werden müssten. Bis dahin ist alles, worüber sie geredet haben, veraltet.
- Ranga: Typisch Deutschland. Es gibt bei manchen eine Technik-Aversion, und dann kommt gerne das Zauberwort Datenschutz, das alles blockt. Datenschutz als Feigenblatt für Nichtaktivität. Wir müssen unsere Kultur verändern, Sachen einfach einmal ausprobieren.
Die sogenannten sozialen Medien einfach auszuprobieren, war nicht die beste Idee.
- Ranga: Ja, inzwischen merken wir, dass diese Systeme die Tendenz haben, in der Gesellschaft zu polarisieren, sogar die Demokratie zu gefährden. Junge Menschen werden abhängig, die Zahl der Depressionen steigt. Und wir stehen da und reagieren nicht. Das ist falsch. Wir müssen in einer dynamischen Innovationsentwicklung eben auch schneller Missstände erkennen, verändern und einen Rahmen setzen. Aber das ist in Deutschland manchmal schwierig. Wenn etwas Neues kommt, haben wir zwar sofort eine ethische Debatte. Aber die allein ändert nichts. Hier wünsche ich mir mehr dynamisches Reagieren. Also ausprobieren, aber dann auch handeln, wenn man auf einen falschen Pfad gerät.
Viele denken bei KI an den Terminator. Dabei macht die Technologie das Leben oft sicherer, oder?
- Ranga: Da wird vieles in einen Topf geworfen und vieles ist Marketingsprech. Da wird sogar abgelenkt. Ich habe momentan keine Angst vor intelligenten Terminatoren, doch wenn KI in Kombination mit sozialen Netzwerken dazu führt, dass eine komplette politische Kultur destabilisiert wird, dann haben wir ein echtes Problem.
- Julian: Auf dem Weg, auf dem wir grade sind, wird es bald knallen. Wir haben gerade eine Geschwindigkeit, die man kaum mehr kontrollieren kann. Das passiert jetzt schon im Kleinen, wenn irgendwo KI-Agenten eingesetzt werden, die nicht richtig durchdacht sind. Die kommen dann vielleicht auf die Idee, die gesamte Datenbank eines Unternehmens zu löschen.
Also ist der strenge AI-Act der EU, der Rahmen setzen soll, eine gute Idee?
- Julian: Ich bin skeptisch. Wenn wir in Europa einen Sonderweg gehen, haben wir immer noch keinen nennenswerten Einfluss auf diese Gefahren.
- Ranga: Das sehe ich anders. Die Regulierung ist eine Sache, aber es geht eben auch darum Dinge durchzusetzen. Obwohl zum Beispiel alle wissen, dass Techkonzerne auch oft Monopolisten sind, passiert nichts. Die Ausbreitung von Fakenews ist ebenfalls ein immenses Problem, doch es fehlt die klare Haftbarkeit. Wir sollten ohnehin Innovationen breiter denken: Was bedeutet das zum Beispiel für die Karrieremöglichkeit von Akademikern? Wir haben jetzt eine ganze Generation von Studenten, die an Hochschulen sitzen und plötzlich zweifeln, ob das, was sie studieren, tatsächlich zielführend ist. Wir haben einen Arbeitsmarkt, der sich rasant wandelt. Hier brauchen wir Verantwortung, die über das Geschäftsmodell hinaus auch über Konsequenzen nachdenkt. Wenn wir damit schlecht umgehen, gibt es tatsächlich große Revolutionen. Dann brennt die Straße und der Stillstand für alle kommt.
- Julian: Aber wir könnten jetzt reagieren. Es gibt genug Studien und Listen über Jobs, die durch KI überflüssig werden. Wir wissen, was kommt. Und die Politik könnte jetzt gezielt die betroffenen Menschen ansprechen: Es ist sehr wahrscheinlich, dass dein Job in Zukunft nicht mehr existieren wird. Aber wir brauchen ganz viele Lehrer, Klempner und Pfleger. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit für dich, eine Weiterbildung zu machen.
Wird das die Generationendebatte weiter anheizen?
- Ranga: Wir müssen eben verstehen, dass das Umfeld von Generationen sich radikal verändert hat. Ich bin aus der Boomer-Generation. Wir sind aufgewachsen ohne Umweltschutz. Es gab keine Sensibilität dafür. Fossile Energien waren normal. Und jetzt merken wir, dass wir uns umstellen müssen. Das ist für meine Generation das Raustreten aus der Komfortzone des Bekannten und für einige schwierig.
Deswegen bleiben viele auch lieber drin und die Politik gleich mit.
- Ranga: Es führt zu viel Unbehagen. Das sehen wir überall. Wir müssen diese Chance der Langfristigkeit erkennen. Denkt an die Generationen danach. Wir haben vorher von Bürokratieabbau gesprochen. Das geht einher mit einem Staatsmodell, das in die Jahre gekommen ist. Wir müssten es anders organisieren. Was nicht bedeutet, dass nur der freie Markt gelten soll.
Das heißt?
- Ranga: Die Gesellschaft muss anders miteinander verknüpft werden als über seitenlange Formulare, die per Post zugeschickt werden. Mit Blick auf die nächste und übernächste Generation ist diese Veränderung notwendig. Im Moment prägt die Generation, die vorwiegend aus Rentnern besteht und oft in einer Bewahrungskultur steckt, die politische Debatte.
- Julian: Ich bin optimistisch, dass das sehr gut werden kann. Wenn meine Enkel irgendwann auf mein Leben blicken, werden sie sagen: Der Opa saß damals in einem Großraumbüro acht Stunden vor einem Bildschirm, hat sich die Augen kaputtgemacht, Rückenprobleme bekommen. Was haben wir nicht für ein tolles Leben, dass wir das nicht mehr machen müssen?
Faktenbox: KI zwischen Boomern und Gen Y
Wer?
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Ranga Yogeshwar (Boomer, Vater): Wissenschaftsjournalist, kritischer Begleiter technologischer Entwicklungen.
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Julian Yogeshwar (Gen Y, Sohn): Gründer einer KI-Beratung für den Mittelstand.
Wie verändert KI den Alltag?
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Ranga: KI ist kein neues Thema, aber heute leistungsfähiger dank großer Rechnerkapazitäten. Chancen und Risiken liegen dicht beieinander.
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Julian: KI nimmt Routineaufgaben ab (z. B. E-Mails, Rechnungen), wird privat wie beruflich genutzt. Kinder wachsen selbstverständlich mit generativer KI auf.
Im Job?
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Julian: KI ermöglicht kleine Teams mit hoher Schlagkraft; Projekte, die früher Hunderttausende kosteten, sind heute in Tagen und für Bruchteile realisierbar.
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Ranga: KI ist Hilfsmittel, ersetzt aber nicht Inspiration und Kreativität von Menschen.
Chancen & Risiken
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Chancen: Recruiting, Job-Matchmaking, Effizienzgewinne, neue Geschäftsmodelle.
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Risiken: Abhängigkeit von US-Plattformen, Datenschutz, „Selbstvergiftung“ durch KI-generierte Trainingsdaten, Energieverbrauch.
Generationenblick
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Boomer-Perspektive (Ranga): Mahnt zur Vorsicht, verweist auf gesellschaftliche Verantwortung, Bürokratieabbau und Technikakzeptanz.
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Gen-Y-Perspektive (Julian): Sieht KI als Paradigmenwechsel, drängt auf pragmatische Nutzung im Mittelstand, hofft auf bessere Arbeitswelten für kommende Generationen.
Faktenbox: Green Deal und Mittelstand
- Start des Green Deal: 2019 von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgestellt.
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Zielsetzung: Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 55 % bis 2030 (gegenüber 1990), 90 % bis 2040.
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Rechtslage: Rund 160 Gesetze und Verordnungen – strengstes Klimaregime weltweit.
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Umbau: Umbenennung in Clean Industrial Deal, Vereinfachungen durch „Omnibus-Verordnung“ geplant.
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Kritikpunkt: Hohe Bürokratiekosten, über 1.000 Berichtspflichten für Unternehmen, auch Zulieferer betroffen.
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Belastete Branchen: Chemie, Glas, Stahl, Zement, energieintensive Industrie allgemein.
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Lieferketten-Gesetzgebung: EU-CSDDD in Überarbeitung; deutsches Lieferkettengesetz soll abgeschafft werden.
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Wettbewerb: USA (unter Trump) blockieren Klimapolitik, China baut Greentech-Vorsprung massiv aus.
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Gefahr: Abwanderung von Produktion ins Ausland, Verlust technologischer Führerschaft.
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Chance: Fossilfreier Umbau ist langfristig unvermeidbar und kann bei besserer Koordination Standortvorteile bringen.
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