
Der Verband der deutschen Versicherer (GDV) weiß es besser. Mehrere Mitgliedsunternehmen bieten Policen gegen diese Art von Angriffen und Betriebsunterbrechungen an. Aus deren Erfahrungen hat der Verband eine Checkliste zu zehn grundlegenden Anforderungen zusammengestellt.
Einiges klingt lapidar und nach längst erledigt. Ist es aber oft nicht. Denn was viele Chefs in Coronazeiten vergessen: Auch die Hard- und Software, die ihr Mitarbeitenden im Homeoffice nutzen - vor allem deren private Smartphones und Rechner - muss Angriffen standhalten können.
1. Sicherheitsupdates automatisch und zeitnah einspielen und alle Systeme auf dem aktuellen Stand halten
Die meiste Software erhält regelmäßig Updates. Sie dienen oft dazu, bekannt gewordene Sicherheitslücken zu schließen.
2. Mindestens einmal wöchentlich Sicherungskopien ziehen
Daten und digitale Systeme können gezielt angegriffen, versehentlich gelöscht oder durch Hardware zerstört werden.
3. Administratoren-Rechte nur an Administratoren vergeben
Wer mit Administrator-Rechten an einem IT-System arbeitet, kann dabei verheerende Schäden anrichten. Deshalb ist es ratsam, solche Rechte nur sehr sparsam zu vergeben und nur dann zu nutzen, wenn sie für die aktuelle Aufgabe wirklich nötig sind.
4. Alle Systeme, die über das Internet erreichbar oder im mobilen Einsatz sind, zusätzlich schützen
Mobile Geräte können leicht verloren gehen oder gestohlen werden. Trotz Passwort sind unverschlüsselte Daten vollständig auslesbar. Server sind über das Internet ständig erreichbar und daher für Angriffe besonders beliebte Ziele. Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ist sinnvoll.
5. Manipulationen und unberechtigten Zugriff auf Sicherungskopien verhindern
Backups sind die Rückversicherung für den Fall gelöschter oder manipulierter Daten. Gesonderte Authentifizierungsstufen und ein entsprechendes Rechtemanagement sollten daher die versehentliche oder absichtliche Manipulation gesicherter Daten ausschließen.
6. Alle Systeme mit einem Schutz gegen Schadsoftware ausstatten und diesen automatisch aktualisieren lassen
Die meisten Schäden entstehen durch das unbeabsichtigte Infizieren der Systeme mit Schadsoftware. Auch wenn Virenscanner hier keinen hundertprozentigen Schutz bieten, sollte mindestens einer auf den Systemen installiert sein und regelmäßig aktualisiert werden.
7. Sicherungskopien physisch vom gesicherten System trennen
Datensicherungen können auch dann vor dem Verlust Ihrer Daten schützen, wenn die Systeme gestohlen oder durch einen Brand zerstört wurden. Backups gehören mindestens in andere Brandabschnitte, besser jedoch an einem ganz anderen Ort.
8. Mindestanforderungen für Passwörter einfordern
Gerade, wenn Passwörter das einzige Authentifizierungsmittel sind, sollte eine geeignete Passwortstärke technisch erzwungen werden. Andernfalls sind IT-Systeme schon durch einfachste Angriffe gefährdet.
9. Jeden Nutzer mit eigener Zugangskennung und individuellem Passwort ausstatten
Ohne benutzerindividuelle Kennungen ist es nicht möglich, den Zugang zu Systemen zu sichern oder nachzuvollziehen, wer das System wann verwendet hat.
10. Wiederherstellen der Daten aus der Sicherungskopie regelmäßig testen
Regelmäßige Testläufe stellen sicher, dass bei der Sicherungskopie keine Datenquelle fehlt und die Wiederherstellung tatsächlich funktioniert.
Den vollständigen Sicherheitscheck des GDV finden Sie unter www.gdv.de/cybercheck