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Technologie > Raumfahrt & Industrie

SpaceX Starship Flight 11: Wie Elon Musk den Weltraum zur neuen Wirtschaftszone macht

| Markt und Mittelstand / red.

Am 14. Oktober 2025 um 1:15 Uhr MESZ soll Starship 11 abheben – SpaceX testet Schub, Hitzeschild und die Grenzen des Kapitalismus im All. Was Elon Musk wirklich plant – und warum die Welt hinschaut.

Testgelände Nasa - Starship 11
SpaceX will am 14.10.2025 (MEZ) Starship 11 zünden – ein Testflug, der Technik, Risiko und Kapital neu definiert. Die Ökonomisierung des Alls beginnt. (Foto: picture alliance)

Markt und Mittelstand:  

Texas, Montag, 13. Oktober 2025, Ortszeit. Der Himmel über Boca Chica glüht. In Mitteleuropa zeigt die Uhr 1:15 Uhr – Dienstag, 14. Oktober MESZ. Das Startfenster: exakt eine Stunde. Dann beginnt das nächste Kapitel der Raumfahrtökonomie. SpaceX zündet den elften Starship-Testflug – technisch riskant, wirtschaftlich brillant. Ziel: Daten sammeln, neue Materialien erproben, Vertrauen gewinnen.

Wenn Starship 11 von der texanischen Starbase abhebt, geht es um nichts Geringeres als die ökonomische Vormachtstellung im All. Elon Musk spricht von der „multiplanetaren Zukunft der Menschheit“, Washington von technologischer Souveränität – und die Industrie sieht das vielleicht größte Infrastrukturprojekt des Jahrhunderts.

Starship ist kein Einzelflug, sondern ein strategisches Programm: ein vollständig wiederverwendbares Transportsystem, das Lasten bis zu 150 Tonnen ins All bringen kann. Der elfte Testflug ist der nächste Schritt in einer Reihe spektakulärer Versuche, die zeigen sollen, dass Weltraumstarts künftig so alltäglich werden wie Flugverbindungen über den Atlantik.

Laut NASASpaceFlight ist dieser elfte Start zugleich „der Abschied von Pad 1(A) in seiner aktuellen Konfiguration“ – SpaceX sehe dies als Bruch mit der Vergangenheit und Einstieg in eine neue Ära. Zudem soll Booster 15-2 erstmals 24 flugerprobte Raptor-Triebwerke nutzen, und der Landeanflug mit 13 aktivierten Motoren beginnen, bevor auf fünf und später drei reduziert wird. Der Test soll auch zeigen, wie viele Fehlstellen an Hitzeschutzkacheln tolerierbar sind, bevor kritische Strukturen versagen.

Technische Spezifikationen: Gigant der Lüfte

Die Starship-Rakete beeindruckt durch ihre schiere Größe und Leistungsfähigkeit. Dieses Ereignis ist mehr als ein technisches Experiment – es ist ein Symbol für Wandel. 123 Meter Höhe, 7600 Tonnen Schub, 33 Booster-Triebwerke: das Starship-System strebt an, der Rückgrat eines neuen Raumfahrtzeitalters zu sein.

Es geht um das Vertrauen in ein System, das Hightech, Risiko und Kapital vereint. Der neue Hitzeschild – Codename „Crunch Wrap“ – soll die thermische Achillesferse schließen. Gleichzeitig testet SpaceX eine neuartige Triebwerkskonfiguration, bei der 13 Motoren gezündet und anschließend auf fünf reduziert werden.

 

Marktpotenzial: Vom Mondflug zur Marsmission

Was hier passiert, ist Wirtschaftspolitik durch Schubkraft. Tourismus, Handel, Infrastruktur – alles folgt dem Countdown. South Padre Island in Texas vermarktet sich längst als „Launch Destination“. Jeder Start zieht Zehntausende an, die konsumieren, investieren, posten. Das Modell ist klar: Hightech als Publikumsmagnet, Technologie als emotionales Ereignis.

Doch die eigentliche Frage lautet: Wie lässt sich diese Euphorie verstetigen? Regionen mit Potenzial – etwa Rostock, wo ein europäischer Weltraumbahnhof entsteht – sollten zusehen, wie SpaceX Ökonomie inszeniert. Nicht nur Raketen starten hier, sondern ganze Geschäftsmodelle.

2026 will Elon Musk jedefalls das erste unbemannte Starship zum Mars schicken. Die NASA plant es 2027 für die Artemis-III-Mission ein. Für die Wirtschaft heißt das: Die Raumfahrt ist kein Zukunftsprojekt mehr – sie ist ein Markt. SpaceX steht im Zentrum eines neuen US-Industriekomplexes, der sich um Satelliten, Raumstationen, Mondprogramme und Orbitallogistik formiert.

Jeder erfolgreiche Test stärkt Amerikas technologische Führungsrolle – und die wirtschaftliche Abhängigkeit anderer Länder. Mit Starship könnten künftig ganze Raumstationen, große Satellitencluster oder sogar Weltraumfabriken gestartet werden.

Die NASA hat SpaceX bereits mit der Entwicklung der Mondlandefähre für das Artemis-Programm beauftragt. Private Konzerne planen, das System für eigene Forschung und Weltraumtourismus zu nutzen. Und Investoren wittern den nächsten großen Wachstumsmarkt nach der Digitalisierung: die Ökonomisierung des Alls.

Fakten kompakt: SpaceX Starship

  • Gesamthöhe: 123 Meter (Booster: 71 m, Starship: 52 m)
  • Startschub: ca. 7600 Tonnen
  • Triebwerke: 33 im Booster, 6 im Starship
  • Nächster Testflug: 14. Oktober 2025 (MEZ)
  • Ziele: Erprobung des Hitzeschilds und neuer Triebwerkskonfigurationen

 

Markt und Mittelstand Check

Für die US-Wirtschaft ist Starship längst ein Multiplikator:

  • Zulieferindustrie: Neue Aufträge für Werkstoffe, Sensoren, KI-Systeme, Robotik.

  • Arbeitsplätze: Zehntausende Jobs in Texas, Florida und Kalifornien.

  • Investitionen: Milliarden aus privaten Fonds fließen in Raumfahrt-Start-ups.

  • Technologietransfer: Innovationen in Energie, Fertigung, Logistik.

Was früher ein Milliardengrab war, könnte zum Produktionsmotor des 21. Jahrhunderts werden – mit globaler Strahlkraft.

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