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Technologie > Marktchance

Toyota sucht Zulieferer

Das japanische Automobilunternehmen Toyota sucht neue Zulieferer in Europa. Für die deutsche Zulieferindustrie ergeben sich damit neue Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit mit dem Konzern.

Toyota will sich nicht mehr länger nur auf japanische Zulieferer verlassen, sondern künftig auch in Europa nach Lieferanten suchen. Das Unternehmen, das zuletzt immer wieder wegen fehlerhafter Bauteile in der Kritik stand und zahlreiche Rückrufaktionen durchführen musste, wendet sich damit von der traditionellen „Keiretsu-Politik" ab, die die engen Verflechtungen zwischen den japanischen Unternehmen beschreibt. Masahisa Nagata, Europa-Einkaufschef von Toyota, erklärte dazu: „Die Tür steht weit offen.“

Neben den Schwierigkeiten der vergangenen Jahre haben auch die Folgen der jüngsten Erdbeben- und Flutkatastrophen Spuren hinterlassen. Sie hatten die Lieferkette von Toyota mehrfach nachhaltig belastet und so zu einer neuen Risikobewertung des Unternehmens geführt. „Wir suchen weit mehr Partnerschaften mit europäischen Zulieferern als das in der Vergangenheit der Fall war", sagte Europa-Chef Didier Leroy der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Etliche Zulieferer in Europa könnten in der nächsten Zeit ein globaler Lieferant für Toyota werden."

Chancen für den deutschen Mittelstand

Einkaufschef Nagata erklärte im Rahmen der Neuausrichtung, dass die europäischen Zulieferer vor allem im Bereich der Kunststoffverarbeitung führend seien. Die Stärken der japanischen Zulieferer lägen hingegen eher im Bereich der Metallverarbeitung. In Zukunft sollen deshalb mehr Lieferanten aus der Umgebung der Produktionsstätte zum Zuge kommen. Beim neuen Auris, der beispielsweise im britischen Burnaston gefertigt wird, liege der Anteil lokaler Lieferanten bereits bei über 80 Prozent. „Unser Ziel ist in allen Regionen, die Fahrzeuge nah am Endkunden zu bauen." Außerdem seien nicht nur Tier-1-Zulieferer für Toyota interessant.

Quelle: Automobilwoche, Markt und Mittelstand