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Technologie > Ludwig-Erhard-Gipfel: Tegernsee Summit

Mehanna: Warum KI keine Zauberei ist – und was Unternehmen wirklich brauchen

KI wirkt oft wie Magie – ist es aber nicht. Wer Daten, Ziele und Regeln im Griff hat, kann mit klugem Einsatz richtig viel bewegen.

Künstliche Intelligenz übernimmt nicht die Geschäfte und muss gezielt eingesetzt werden. Dann allerdings kann sie ein Unternehmen nachhaltig voranbringen. Walid Mehanna, Chief Data & AI Officer Merck Group (Foto: LEG)

Von Midia Nuri

Die Erwartungen an künstliche Intelligenz sind hoch, doch ohne Plan geht nichts. „KI ist keine Plug-and-Play-Magie, die ohne saubere Daten, klaren Business-Case und solide Governance funktioniert“, sagte Walid Mehanna, Chief Data & AI Officer Merck Group, zum Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee. Auch sonst räumte er mit einigen Mythen auf: KI sei keine allgemeine Intelligenz mit eigenem Bewusstsein und auch kein autonomer Entscheider, der menschliche Verantwortung ersetze. „Kurzum: KI erweitert menschliche Kompetenzen, ersetzt sie aber nicht.“

Einen Nutzen sieht Mehanna in mehreren Bereichen, vor allem operativ: Die gleiche Methodik lasse sich auf mittelständische Produktionsumgebungen übertragen, „sobald Grunddaten strukturiert vorliegen.“

Künstliche Intelligenz könne außerdem helfen, Fachkräfte zu entlasten und Talente zu binden. „Generative KI automatisiert wiederkehrende Dokumentations-, Administrations- und Kommunikationsaufgaben“, sagt Mehanna. Parallel böten unternehmensweite Trainings- und Weiterbildungsprogramme Mitarbeitenden klare Entwicklungspfade in Richtung Daten- und KI-Kompetenz.

KI-gestützte Simulationen optimieren außerdem Materialmixe, Energieströme und Lieferkettenrisiken, sagt der Merck-KI-Experte. „Damit leisten sie einen direkter Beitrag zur wachsenden ESG-Berichtspflicht des Mittelstands.“

Um die Potenziale zu heben, empfiehlt der Merck-KI-Chef, mit klar abgegrenzten Pilotprojekten zu beginnen wie etwa Energiemonitoring und erfolgreiche Muster dann auszurollen. „Think big, start small.“ Ganz wichtig dabei aus seiner Sicht: „Daten-Governance zuerst.“ Einheitliche Datenmodelle, klare Rollen für Ownership, Qualität und Sicherheit verhinderten spätere Blockaden, erklärt der Merck-KI-Chef. Um diesen vielfältigen Anforderungen und Aufgaben gerecht zu werden, rät er Unternehmen, sich bei der Arbeit an ihren KI-Projekten bestehender Ökosysteme zu bedienen. „Kooperationen mit Technologieanbietern, Hochschulen oder Corporates verkürzen Entwicklungszeiten und senken Risiken des Kapitalaufwands.“

Nicht vernachlässigen sollten Unternehmen beim Einsatz von KI ethische und rechtliche Compliance-Fragen, warnt er. „Ein Regelwerk nach Vorbild des Merck Code of Digital Ethics hilft früh, die Anforderungen des EU-AI-Acts zu erfüllen und schafft Vertrauen bei Kunden und Mitarbeitenden“, empfiehlt Mehanna. „Mittelständische Unternehmen, die Talente entwickeln, Daten strategisch nutzen und Ethik von Beginn an mitdenken, schaffen dieselbe nachhaltige Innovationskultur, die globale Konzerne wie Merck bereits leben, ist er überzeugt.

Tegersee Summit: Berichterstattung

News-Ticker vom Ludwig-Erhard-Gipfel

Auf geht's Deutschland!

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TAgesticker - Zusammenfassung aller Beiträge

7.5.2025 - Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 - Tag 1

8.5.2025 - Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 - Tag 2

9.5.2025 - Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 - Tag 3

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Im Interview: VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt

Im Gespräch: Christian Pellis, CEO von Amundi Deutschland

Im Gespräch: Prof. Dr., Achim Schröder: Wie kommt Deutschland an günstigen Strom?

Im Gespräch: Prof. Dagmar Schuller über die Roboter von morgen

Im Gespräch: Bitpanda-CEO Lukas Enzersdorfer über die neuen Optionen der Geldanlage

Ein Land, wo wegen fehlender Aktienkultur viel Geld verschenkt wird?

Die Reportage vom Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 - Markt und Mittelstand: Der Podcast

zu den Podiumsgästen des Ludwig-Erhard-Gipfels (YouTube)

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