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Technologie > Elektroantrieb in der Spedition

Wie ein Logistiker Lastwagen mit elektrischem Antrieb einsetzt

Bei der Auslieferung der Waren setzt das Unternehmen Meyer Logistik aus Friedrichsdorf auch auf 18-tonnenschwere E-Transporter. Es sind nicht die einzigen Fahrzeuge im Fuhrpark mit einem alternativen Antrieb.

Bereits vor fünf Jahren hat die mittelständische, inhabergeführte Spedition Meyer Logistik seinen Fuhrpark mit umweltfreundlichen Elektro-Lastwagen ergänzt. Für zwei mittelschwere 18 Tonnen-E-Transporter zahlte der Mittelständler mit 325.000 Euro pro Fahrzeug deutlich mehr, als ein vergleichbarer Diesel-LKW gekostet hätte. Die Ausgaben waren fast zwei Drittel höher als bei der Alternative mit Verbrennungsmotor. Die Zusatzkosten nahm das Unternehmen in Kauf.  

„Wir setzen den Großteil unserer Fahrzeuge im regionalen Verteilerverkehr ein. Wenn wir in Städten und Ballungsgebieten unterwegs sind, ist es unser Ziel, die Lärm- und Schadstoffemissionen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren“, sagt Geschäftsführer Matthias Strehl. Ihre Alltagstauglichkeit beweisen die zwei vollelektrisch betriebenen 18-Tonner des Schweizer Herstellers E-Force One in Berlin, die Basis dafür sind Iveco-Lkw. 

Die E-LKW sind nicht die einzigen Fahrzeuge mit alternativem Antrieb im Fuhrpark des Logistikers. Für den Erwerb von 20 schweren LNG-Lkw (Flüssiggas) erhielt Meyer Logistik einen Zuschuss aus staatlichen Fördermitteln von 360.000 Euro aus dem Bundesverkehrsministerium. In der Anschaffung sind auch die Flüssiggasantriebe teurer als die Dieselmodelle. So kostet beispielsweise ein Iveco Stralis mit Dieselmotor rund 130.000 Euro, mit LNG-Ausstattung sind es 45.000 Euro mehr. Doch es gibt auch finanzielle Vorteile: Die Elektro-Fahrzeuge sind von der Maut befreit; für die LNG-Transporter gilt dies seit Januar 2019.

Mit den E-Trucks war der Mittelständler Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Die zwei Fahrzeuge des Logistikers waren die Ersten, die in Deutschland im Regelbetrieb ihren Dienst verrichteten. Trotzdem wird der Fuhrpark mit insgesamt rund 1200 Fahrzeugen von Transportern mit Verbrennungsmotoren dominiert. Die zwei E-Lkw und 20 flüssiggasbetriebenen Lastwagen sind aber immerhin schon Mal ein Anfang für mehr Effizienz und ökologische Nachhaltigkeit. „Wir haben festgestellt, dass bei diesen Fahrzeugen Ökologie und Ökonomie zusammenpassen und sie absolut praxistauglich sind“, sagt Strehl. Ein weiterer Vorteil der geräuschfreien E-Lkw ist, dass sie auch in Zonen mit Nachtfahrverbot einfahren können.

Das hat auch Mercedes erkannt. Seit Oktober sind 20 Speditionen an einem Test mit einem E-Actros von Mercedes beteiligt. Die Testserie teilt sich in zwei Phasen mit jeweils zehn Kunden und soll zwei Jahre dauern. Der Hersteller plant, ab dem Jahr 2021 lokal emissionsfreies und leises Fahren in Städten auch mit schweren Serien-Lkw zu realisieren. 

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