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Technologie > IT-Modernisierung Mittelstand

Windows 10 Support-Ende: Handlungsoptionen für Unternehmen

Ab Oktober 2025 stellt Microsoft den Support für Windows 10 ein. Für viele Unternehmen bedeutet dies eine umfassende IT-Modernisierung.

Ab Oktober 2025 stellt Microsoft den Support für Windows 10 ein, was viele Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. (Foto: Shutterstock)

Der Countdown läuft: Am 14. Oktober 2025 endet der kostenlose Support für Windows 10. Für geschätzte 32 Millionen Computer in Deutschland, darunter zahlreiche in mittelständischen Unternehmen, bedeutet dies eine tiefgreifende Zäsur. Die Umstellung auf ein neues Betriebssystem ist für viele Firmen nicht nur eine technische, sondern auch eine wirtschaftliche Herausforderung.

Kostenfaktoren und wirtschaftliche Überlegungen

Die Umstellung auf ein neues Betriebssystem ist für Unternehmen mit erheblichen Kosten verbunden. Neben möglichen Hardware-Neuanschaffungen müssen auch Schulungen für Mitarbeiter und potenzielle Produktivitätseinbußen während der Umstellungsphase einkalkuliert werden.

Microsoft bietet für Geschäftskunden eine kostenpflichtige Supportverlängerung an. Das Extended Security Update Program (ESU) ermöglicht die Versorgung mit Sicherheitsupdates für weitere drei Jahre. Im ersten Jahr kostet dies 60 Dollar pro Gerät, wobei sich der Preis in den Folgejahren verdoppelt. Für einen dreijährigen Aufschub können so bis zu 420 Dollar pro Gerät anfallen.

Sicherheitsaspekte und Risikomanagement

Die Entscheidung, ob und wie schnell auf ein neues Betriebssystem umgestellt wird, ist auch eine Frage des Risikomanagements. Ein nicht mehr unterstütztes Betriebssystem stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Neuentdeckte Sicherheitslücken bleiben offen und können von Angreifern ausgenutzt werden. Dies kann zu Datendiebstahl, Erpressung durch Ransomware oder der unbeabsichtigten Teilnahme an Botnetzen führen.

Andererseits birgt auch eine überstürzte Umstellung Risiken. Kompatibilitätsprobleme mit bestehender Software oder unzureichend geschulte Mitarbeiter können die Produktivität beeinträchtigen und neue Sicherheitslücken öffnen.

Upgrade-Optionen und Herausforderungen

Für viele Unternehmen scheint der Wechsel zu Windows 11 die naheliegendste Option. Allerdings stellt Microsoft hier deutlich höhere Systemanforderungen. Insbesondere die Prozessoren-Kompatibilitätsliste stellt eine Hürde dar. Intel-Prozessoren werden erst ab der achten Generation unterstützt, die seit 2017 auf dem Markt ist. Bei AMD-Prozessoren beginnt die Unterstützung mit der Ryzen-2-Generation von 2018.

Zudem verlangt Windows 11 zwingend ein Trusted Platform Module (TPM) nach Version 2.0 sowie einen Rechnerstart im UEFI-Bootmodus. Diese Anforderungen dienen zwar der Verbesserung der Systemsicherheit, bedeuten aber für viele Unternehmen, dass sie ihre Hardware komplett erneuern müssen.

Alternativen für nicht-kompatible Hardware

Für Unternehmen, deren Hardware die Anforderungen von Windows 11 nicht erfüllt, gibt es verschiedene Optionen. Eine Möglichkeit ist der Wechsel zu einem alternativen Betriebssystem wie Linux. Dieses ist kostenlos erhältlich, sehr sicher und benötigt weniger Ressourcen als Windows. Allerdings erfordert der Umstieg auf Linux oft eine intensive Einarbeitung und kann Kompatibilitätsprobleme mit bestehender Software verursachen.

Eine weitere Option ist der Wechsel zu Mac-Systemen von Apple. Obwohl die Anschaffungskosten höher sind, gelten diese Systeme als langlebiger und robuster. Für viele Unternehmen könnte dies langfristig eine kosteneffiziente Lösung darstellen.

Die wichtigsten Fragen für Unternehmen zum Windows 10 Support-Ende

Um Unternehmen bei der Vorbereitung auf das Windows 10 Support-Ende zu unterstützen, haben wir die wichtigsten Fragen zusammengestellt:

Muss mein Unternehmen für Windows 11 bezahlen?

Für die meisten Unternehmen mit gültiger Windows 10-Lizenz ist das Upgrade kostenlos. Allerdings können indirekte Kosten durch Hardware-Upgrades oder Schulungen entstehen. Unternehmen sollten eine detaillierte Kostenanalyse durchführen.

Was, wenn die Unternehmens-PCs zu alt für Windows 11 sind?

In diesem Fall gibt es mehrere Optionen: Aufrüstung einzelner Komponenten, Neuanschaffung kompatibler Hardware, Wechsel zu alternativen Betriebssystemen wie Linux oder Nutzung des kostenpflichtigen erweiterten Supports für Windows 10.

Kann das Unternehmen einfach bei Windows 10 bleiben?

Technisch ist das möglich, aber aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert. Ohne Updates wird das System zunehmend anfällig für Cyberangriffe. Zudem können rechtliche Probleme entstehen, wenn ein nicht mehr unterstütztes Betriebssystem eingesetzt wird.

Wie bereitet man das Unternehmen am besten auf den Umstieg vor?

Empfohlen wird eine Überprüfung der Hardware-Kompatibilität, Datensicherung, Erstellung einer Übersicht aller verwendeten Programme und deren Windows 11-Kompatibilität, Budgetplanung für mögliche Hardware-Upgrades und Mitarbeiterschulungen.

Welche Alternativen gibt es zum Windows 11-Upgrade?

Alternativen sind der Wechsel zu Linux (kostenlos, aber mit Einarbeitungsaufwand), der Umstieg auf Mac-Systeme (höhere Anschaffungskosten, aber oft langlebiger) oder die Nutzung der kostenpflichtigen Supportverlängerung von Microsoft.

Was sind die wichtigsten nächsten Schritte?

Unternehmen sollten umgehend eine Bestandsaufnahme ihrer IT-Infrastruktur vornehmen, einen detaillierten Migrationsplan erstellen und ein realistisches Budget für die Umstellung kalkulieren. Dabei sollten sowohl technische als auch organisatorische Aspekte berücksichtigt werden.

 

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