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Technologie > Neue Nutzfahrzeuge

Die wichtigsten Trends der IAA

Transporter liefern für mittelständische Unternehmen. Spezial-Aufbauten und Einsatzbereiche stehen im Fuhrpark-Trend zur Nutzfahrzeug IAA ganz oben.

Was täglich von Transportern geliefert wird, hat Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke vorgerechnet: „70 Millionen Briefsendungen, 11.000 Umzüge und pro Kopf mehr als 100 Kilogramm verschiedenster Güter –  das alles transportieren und leisten Nutzfahrzeuge allein in Deutschland, jeden Tag.“

Diese Aufgaben stemmen Transporter mit einem Gewicht bis 3,5 Tonnen Selbst im Stadtverkehr sind diese Fahrzeuge wegen ihrer geringen Abmessungen gut unterwegs und sie erfreuen sich zur Freude der Hersteller steigender Nachfrage. 17,7 Millionen Einheiten, vier Prozent mehr als im Vorjahr, fahren durch die Gassen und Straßen und liefern an die Kunden der Unternehmen aus.

IAA Nutzfahrzeuge: Transporter gefragt

Das steigende Transportvolumen, das beispielsweise durch den boomenden Onlinehandel angetrieben wird, ist ein wichtiger Grund für die hohe Nachfrage nach diesen Fahrzeugen.

Davon werden rund 70 Prozent über die Straße geführt. Zudem werden die leichten Nutzfahrzeuge auch zunehmend im überregionalen Güterverkehr eingesetzt. Damit haben sie die Bahn und schwere LKW aus diesem Bereich verdrängt. Besser viele kleinere Nutzfahrzeuge beladen, als ein großes.

Auf diese veränderten Bedingungen im Transportermarkt reagieren die Hersteller mit dem Angebot von mehr Varianten und unterschiedlichen Größenklassen. Außerdem sind kundenspezifische Fahrzeuge gefragt, die den Bedarf von Branchen oder Berufsgruppen erfüllen.

Auch bei den Antrieben werden sparsame und emissionsarme Motoren geliefert. Elektrofahrzeuge sind vor allem im Stadtverkehr in der Erporbung. Neben komfortableren Aberbeitsplätzen für die Fahrer sind auch Internetanbindungen im Connected Car gefragt.

Auf die Vielzahl der Anforderungen und den steigenden Kostendruck antworten die Hersteller mit Verbesserungen der Prozesse, Synergien und Plattformstrategien. Bei Ford fährt zur Nutzfahrzeug IAA der kompakte Transit Courier vor, der auf der Plattform des Ford Fiesta entwickelt wurde. Der größere Transit Connect ist auf der Basis des Ford Focus entstanden.

Auf diese Weise hat das Unternehmen seine europäischen Nutzfahrzeug-Baureihen auf vier erhöht. Rund 550 Varianten sind im Transporter-Segment im Angebot.

Nutzfahrzeuge: Kontrolle über die Transporter

Mit dem Telematik-System Crew Chief sollen Flottenmanager Kosten einsparen und die Sicherheit erhöhen. So ist damit erkennbar, ob der Fahrer seinen Sicherheitsgurt angelegt hat oder zu schnell fährt, im Stau steckt und zu lange Pausen macht. Reifendruck, Kraftstoffverbrauch und Warnungen der Bordelektronik sind außerdem erfassbar.

Ähnliche Themen sind auch zu Nutzfahrzeug IAA bei Opel zu finden Im vergangenen Jahr wurden 83.000 leichte Nutzfahrzeuge wie den Opel Vivaro in Europa verkauft. Jürgen Keller, Exekutive Sales, Marketing und Aftersales: „Die CO2-Richtlinien der EU werden von Jahr zu Jahr strenger.

Effiziente Motoren sind also für jeden Automobilhersteller äußerst wichtig. Auch ist es unser erklärtes Ziel, die Anforderungen unserer Kunden zur Total-Cost-of-Ownership, also der Fahrzeug-Gesamtkosten, voll und ganz zu erfüllen – und zugleich ein Auto zu bauen, das mehr Fahrspaß und (Kraftstoff-)Effizienz in jedem Einsatzbereich garantiert.“

Besondere Anforderungen an die Einsatzbereiche  hat VW für drei Gruppen von Anwendern mit ihren Reichweitenanforderungen identifiziert:

1. Kurier-, Brief- und Paketdienste. Sie legen innerhalb der deutschen Städte durchschnittlich lediglich 35 Kilometer pro Tag zurück, die überwiegend im Stopp-and-Go-Betrieb gefahren werden.

2. Bei weiteren Logistik- sowie Service- und Dienstleistungsbetrieben, wie z. B. Arzneimittel- und Pizzabringdiensten, betragen die gemessenen täglichen Fahrstrecken zwischen 40 und 120 Kilometer. Reichweiten, die in Städten mit batterieelektrischen Fahrzeugen schon heute technisch problemlos darstellbar sind.
Die Anforderungen eines emissionsfreien, geräuscharmen Fahrzeugbetriebs und einer begrenzten Batteriekapazität macht die BEV-Technologie insbesondere für diese beiden Kundengruppen auch interessant.

3. Handwerkern und anderen Dienstleistungsbranchen. Hier vergrößern sich die täglichen Reichweitenanforderungen auf bis zu 200 Kilometer und mehr. Hier sind spezifische Antriebstechnologien gefordert, die allein mit reinen BEV-Konzepten für den Nutzer wirtschaftlich schwierig zu bewältigen sein werden. Für den Stadt-zu-Stadt-Verkehr bieten sich als Lösung Plug-In-Hybride an. Außerhalb der Städte läuft der Verbrenner und innerhalb der Städte der emissionsfreie Elektromotor.

Überraschend sind die sehr geringen Fahrgeschwindigkeiten. Durchschnittsgeschwindigkeiten von nur vier Kilometern in der Stunde sind nicht untypisch. Dabei kommt es zu bis zu 400 Stopp und Go-Vorgängen. Die Einsatzdauer liegt jeweils über vier Stunden. Und die Klimatisierung der Fahrerkabine spielt eine wichtige Rolle.

Für Fahrzeugentwickler heißt das, dass Fahreigenschaften und Batteriekapazität sind für diese Benutzergruppe nicht primär auf eine hohe Endgeschwindigkeit zu optimieren, sondern auf Dauerlast durch Geschwindigkeiten kleiner 30 km/h und die Klimatisierung/Beheizung. Zudem bieten 400 Stopps am Tag eine gute Möglichkeit der Rekuperation.

Generell gibt es für alle gewerblichen Benutzergruppen Gründe, die – stärker noch als bei einem Pkw – für eine Elektrifizierung des Antriebs bei leichten Nutzfahrzeugen im städtischen Einsatz sprechen:
-    Täglich wiederkehrende Fahrtrouten
-    Möglichkeit des Nachladens der Batterie auf dem eigenen Betriebshof über Nacht
-    Ausnahmestellung in Umweltzonen
-    Nahezu geräuschloser und sehr robuster Antrieb
-    Befreiung von CO2-Maut und sonstigen Steuern

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