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Gutachten im Check

Von 2,0 auf 0,8 Prozent haben die führenden Wirtschaftsinstitute in ihrem Herbstgutachten die Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2012 gesenkt.

Von 2,0 auf 0,8 Prozent haben die führenden Wirtschaftsinstitute in ihrem Herbstgutachten die Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2012 gesenkt. Das Gutachten dient als Basis für die Konjunkturprognose des Bundeswirtschaftsministeriums – zu Recht?

Die Gutachten, die jeweils zum Frühjahr und Herbst veröffentlicht werden, werden vom Bundeswirtschaftsministerium bei den Wirtschaftsforschungsinstituten Ifo-Institut, Institut für Weltwirtschaft (IfW), Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in Auftrag gegeben. Doch zwischen den Frühjahr- und den Herbstgutachten liegen weitreichende Schwankungen. Meist ist das Herbstgutachten näher an den tatsächlichen Zahlen, aber wirklich verlässlich sind sie auch nicht.
Hier der Soll- und Ist-Vergleich beziehungsweise der zwischen Frühjahr und Herbstgutachten:
Frühjahrsgutachten 2010:

  • BIP-Wachstum für 2010: 1,5 Prozent; BIP-Wachstum für 2011: 1,4 Prozent
  • Arbeitslosenzahl für 2010: 3,4 Millionen; Arbeitslosenzahl für 2011: 3,3 Millionen

Herbstgutachten 2010:

  • BIP-Wachstum für 2010: 3,5 Prozent; BIP-Wachstum für 2011: 2,0 Prozent
  • Arbeitslosenzahl für 2010: 3,2 Millionen; Arbeitslosenzahl für 2011: weniger als 3 Millionen (niedrigster Stand seit 1992)

Ist-Zahlen für 2010:

  • BIP-Wachstum 2010: 3,6 Prozent (Statistisches Bundesamt)
  • Arbeitslosenzahl: 3,2 Millionen (Bundesagentur für Arbeit)

Frühjahrsgutachten 2011:

  • BIP-Wachstum für 2011: 2,8 Prozent; BIP-Wachstum für 2012: 2,0 Prozent
  • Arbeitslosenzahl für 2011: 2,9 Millionen; Arbeitslosenzahl für 2012: 2,7 Millionen
    Für 2011 hoben die Experten ihre Vorhersage des BIP-Wachstums von 2,8 auf 2,9 Prozent an. “Die Schulden- und Vertrauenskrise in Europa belastet zunehmend die deutsche Konjunktur”, sagte der Experte des Essener RWI-Instituts, Roland Döhrn, bei der Vorstellung der Gutachtens. “Anders als im übrigen Euro-Raum kommt es allerdings in Deutschland wohl nicht zu einer Rezession.” Die Inflationsrate soll von 2,3 auf 1,8 Prozent fallen. Die Zahl der Arbeitslosen soll im kommenden Jahr auf 2,8 Millionen sinken. Das wäre ein neuer Tiefwert.

 

Quelle: Reuters, Destatis, Bundesagentur für Arbeit, Markt und Mittelstand

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