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Adidas plant Stellenabbau trotz Umsatzplus: Konzernumbau für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Der Sportartikelhersteller Adidas verzeichnet ein Umsatzwachstum von elf Prozent, kündigt aber gleichzeitig den Abbau von bis zu 500 Stellen in der Konzernzentrale an.

(Foto: adidas)

Der Sportartikelhersteller Adidas steht vor einschneidenden Veränderungen. Trotz eines Umsatzwachstums von elf Prozent im Jahr 2024 plant das Unternehmen, bis zu 500 Arbeitsplätze in seiner Konzernzentrale im fränkischen Herzogenaurach abzubauen. CEO Björn Gulden bestätigte diese Pläne am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahreszahlen und erläuterte die Hintergründe dieser strategischen Entscheidung.

Stellenabbau in Herzogenaurach: Details und Hintergründe

Der geplante Stellenabbau betrifft rund 8,6 Prozent der insgesamt 5.800 Mitarbeiter am Unternehmenssitz. Gulden begründete diesen Schritt mit der Notwendigkeit, Komplexität zu reduzieren und die Unternehmensstrukturen zu verschlanken. "Wir müssen bis zu 500 Stellen herausnehmen, weil diese Stellen – nicht die Leute – Komplexität erzeugen", erklärte der Vorstandschef.

Die Umsetzung des Stellenabbaus soll teilweise über ein Freiwilligenprogramm erfolgen. Sollten nicht genügend Mitarbeiter freiwillig ausscheiden, wird die Erarbeitung eines Sozialplans in Erwägung gezogen. Gulden betonte jedoch, dass die Konzernzentrale in Herzogenaurach nicht grundsätzlich zur Diskussion stehe: "Es gibt keine Pläne, Herzogenaurach abzubauen."

Geschäftszahlen 2024: Adidas zurück auf Wachstumskurs

Trotz der geplanten Restrukturierung präsentierte Adidas für das Geschäftsjahr 2024 positive Zahlen. Der Umsatz stieg um elf Prozent auf rund 23,7 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis verbesserte sich ebenfalls und erreichte 1,3 Milliarden Euro, was über den zuvor kommunizierten Erwartungen lag. Diese Entwicklung markiert eine deutliche Erholung gegenüber dem Vorjahr, in dem Adidas aufgrund der Probleme mit der eingestellten "Yeezy"-Produktlinie noch einen Verlust verbuchen musste.

Für das laufende Jahr erwartet Adidas ein weiteres Wachstum, wenn auch in einem etwas abgeschwächten Tempo. Gulden zeigte sich trotz makroökonomischer Unsicherheiten optimistisch: "Mit Produkten, die unserer Meinung nach im Trend liegen, und der Einstellung, agil und lokaler zu sein, sehe ich keinen Grund, warum wir nicht erfolgreich sein sollten."

Guldens Strategie: Dezentralisierung und lokale Marktanpassung

Ein Kernpunkt von Guldens Zukunftsstrategie für Adidas ist die Dezentralisierung von Entscheidungsprozessen. Der CEO betonte die Notwendigkeit, Entscheidungen näher an den jeweiligen Märkten zu treffen: "Wir müssen Komplexität reduzieren, aber Vereinfachung ist das Schwierigste überhaupt. Wir mussten viele unserer eigenen Regeln brechen."

Gulden argumentierte, dass zentrale Entscheidungen aus Herzogenaurach nicht immer den Bedürfnissen wichtiger Märkte wie den USA oder China gerecht werden könnten. Die neue Strategie sieht vor, mehr Entscheidungskompetenzen in die jeweiligen Regionen zu verlagern, um flexibler auf lokale Trends und Kundenpräferenzen reagieren zu können.

Wettbewerbsanalyse: Adidas im Vergleich zu Nike und Puma

Die Restrukturierungsmaßnahmen bei Adidas finden in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld statt. Marktführer Nike hatte kürzlich enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt und ein umfassendes Sparprogramm mit weltweiten Stellenstreichungen angekündigt. Auch der lokale Konkurrent Puma, ebenfalls in Herzogenaurach ansässig, verzeichnete im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang und plant Effizienzsteigerungen, wobei bisher keine konkreten Stellenabbaupläne bekannt sind.

In diesem Kontext formulierte Gulden ambitionierte Ziele für Adidas: "Wir sollten die Ambitionen haben, in jedem Markt – wahrscheinlich außerhalb der USA – Nummer 1 zu werden." Diese Aussage unterstreicht den Anspruch von Adidas, seine Position als zweitgrößter Sportartikelhersteller der Welt zu festigen und auszubauen.

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