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Apple hält an Diversitätsprogrammen fest - Aktionäre lehnen Abschaffung ab

Trotz politischen Drucks und diversen Trump-Dekreten stimmen Apple-Aktionäre für Beibehaltung von DEI-Initiativen. CEO Tim Cook betont Bedeutung für Unternehmenskultur.

(Foto: picture alliance)

Der Tech-Gigant Apple setzt weiterhin auf Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI) in seiner Unternehmensstrategie. Auf der jährlichen Hauptversammlung lehnten die Aktionäre einen Antrag zur Abschaffung der DEI-Programme mit deutlicher Mehrheit ab. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der viele US-Unternehmen ihre Diversitätsinitiativen überdenken oder zurückfahren.

Aktionäre stützen Apples DEI-Strategie

Die Abstimmung bei Apple galt als Lackmustest für die Haltung der Aktionäre zu DEI-Programmen, die seit 2020 im Zuge der Black-Lives-Matter-Bewegung von vielen Unternehmen verstärkt wurden. Der abgelehnte Vorschlag stammte von der konservativen Denkfabrik National Center for Public Policy Research. Diese argumentierte, Apples DEI-Initiativen könnten zu rechtlichen Risiken führen und potenziell 50.000 Klagen von Mitarbeitern nach sich ziehen - eine Zahl, die das Center nicht näher begründete.

Apple-CEO Tim Cook unterstrich die Bedeutung der DEI-Programme für den Unternehmenserfolg. Er verwies auf die "einzigartige Kultur", die Apple zu einem Konzern mit einem Marktwert von 3,7 Billionen US-Dollar gemacht habe - mehr als jedes andere Unternehmen weltweit. Cook betonte: "Unser Leitprinzip der Würde und des Respekts für alle wird niemals wanken."

Politischer Druck und rechtliche Unsicherheiten

Die Entscheidung Apples steht im Kontrast zum Vorgehen anderer Tech-Unternehmen. Konzerne wie Meta (ehemals Facebook) und Alphabet (Google) haben ihre DEI-Initiativen bereits eingeschränkt oder ganz eingestellt. Dies geschah vor dem Hintergrund zunehmenden politischen Drucks, insbesondere durch die Regierung von Präsident Donald Trump.

Trump hat den Kampf gegen DEI-Programme zu einer Priorität erklärt und sie in mehreren Dekreten für "illegal" erklärt. Er forderte Unternehmen öffentlich auf, DEI-Regeln "komplett loszuwerden". Das Justizministerium deutete an, es könnte untersuchen, ob solche Programme gegen geltendes Recht verstoßen.

Zusätzlich sorgte eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs aus dem vergangenen Jahr für Unsicherheit. Das Gericht untersagte Universitäten, bei der Zulassung von Studenten die Zugehörigkeit zu bestimmten ethnischen Gruppen als Kriterium heranzuziehen. Diese Entscheidung wurde von DEI-Gegnern als Bestätigung ihrer Position interpretiert.

Apple zwischen Unternehmenskultur und rechtlichen Anforderungen

Trotz des klaren Bekenntnisses zu DEI-Programmen deutete Tim Cook an, dass Anpassungen nicht ausgeschlossen sind. Er erklärte: "Da sich die Rechtslage in diesen Fragen weiterentwickelt, müssen wir möglicherweise einige Änderungen vornehmen, um die Vorschriften einzuhalten." Diese Aussage zeigt den Balanceakt, den Apple zwischen der Beibehaltung seiner Unternehmenskultur und der Einhaltung sich ändernder rechtlicher Rahmenbedingungen vollführen muss.

Apples Haltung zu DEI-Themen ist Teil einer breiteren progressiven Agenda unter Cooks Führung. Der CEO, der sich vor zehn Jahren als erster Vorstandsvorsitzender eines US-Großkonzerns als schwul outete, setzte verstärkt auf Themen wie Umweltschutz und Initiativen für "Racial Equity and Justice". Diese Positionierung hat Apple zu einem Vorreiter in Sachen Unternehmensverantwortung gemacht, stellt den Konzern nun aber vor die Herausforderung, diese Werte in einem sich verändernden politischen Klima zu verteidigen.

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