Firmen, die zu den Zulieferern des Impfstoff-Herstellers Biontech gehören, bekommen den Impfstoff exklusiv zur Verfügung gestellt, um die eigenen Mitarbeiter schneller zu impfen. Doch bei der Umsetzung herrscht Unsicherheit.
Biontech stellt seinen Vertriebspartnern in Deutschland und Österreich exklusiv Impfstoff zur Verfügung, damit diese ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell impfen können. Dies bestätigte das Unternehmen auf Nachfrage des Magazins "Markt und Mittelstand". Ziel sei es, einen Corona-Ausbruch in einem Zulieferbetrieb zu verhindern, der dann zu Produktionsausfällen beim Impfstoff führen könnte.
In den betroffenen Unternehmen herrscht allerdings derzeit Unklarheit darüber, wie man mit dem Angebot umgehen soll. Der Medizingeräte-Hersteller Sartorius aus Göttingen, der zu den wichtigsten Zulieferern von Biontech zählt, befindet sich wegen einer vorzeitigen Impfung der Belegschaft derzeit in Verhandlungen mit der Stadt und den Gesundheitsämtern. "Wir sind mit Biontech im Austausch und müssen parallel die Voraussetzungen klären: Wer darf denn überhaupt impfen? Dürfen das unsere Betriebsärzte? Bisher noch nicht. Dazu sind wir auch mit den zuständigen Behörden im Gespräch", sagt Sartorius-Chef Joachim Kreuzburg im Gespräch mit "Markt und Mittelstand". Er fügt hinzu: "Wenn wir impfen, sind zunächst die Mitarbeiter in der Produktion dran."
Neben Sartorius zählen in Deutschland zahlreiche mittelständische Betriebe mit tausenden von Mitarbeitern zum Kreis der Zulieferer. So produziert die Schott AG in Mainz Ampullen aus Spezialglas, in denen der Impfstoff abgefüllt wird. Bei Va-Q-tec in Würzburg werden die Kühlboxen hergestellt, in denen der Impfstoff transportiert wird. "Die zusätzlichen geringen Mengen an Impfstoffen, die für diesen Zweck verwendet werden, haben keinen Einfluss auf die Fähigkeit von Biontech, seinen Verpflichtungen aus anderen Liefervereinbarungen nachzukommen", teilte der Mainzer Impfstoff-Hersteller auf Nachfrage mit.