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Zukunftsmärkte > Erfolgsfaktoren bei Hidden Champions

Das Rezept bei Delo: Innovation, Diversifizierung, Internationalisierung

Beim Hidden Champion Delo basiert der Erfolg unter anderem auf Investitionen in Innovationen und in die Internationalisierung. Um auf Dauer wirtschaftlich erfolgreich zu sein, besetzt der Klebestoffhersteller auch Nischen, in denen er (noch) kein Weltmarktführer ist.

Delo konzentriert sich auf mehrere Nischenmärkte, aber nur in einem ist der Industriekleberproduzent Weltmarktführer und Exportweltmeister: bei der Verklebung von RFID-Chips. Mit einem elektrisch leitfähigen Klebstoff werden Mikrochips auf einer Antenne fixiert. Die Chips dienen dann zur Lokalisierung und automatischen Identifizierung zum Beispiel von Waren durch Radiowellen. Daneben bedient Delo aber auch Märkte etwa in der Unterhaltungselektronik und im Automobilbereich. „Wir haben uns ganz bewusst für mehrere Nischen entschieden, um unsere Marke breit positionieren zu können“, erklärt Geschäftsführer Robert Saller. Zudem gebe die Diversifizierung Sicherheit, da Delo nicht von nur einem Markt abhängig sei.

Der Erfolg ist laut Saller vor allem auf die Forschung und Entwicklung (F&E) des Unternehmens zurückzuführen, in die immerhin 15 Prozent des Umsatzes investiert werden. „Wir entwickeln etwa 10.000 neue Rezepturen im Jahr, aus denen letztlich rund 40 neue Produkte entstehen.“ Von den 770 Mitarbeitern arbeiten 130 im Bereich F&E, aber nicht nur in der Abteilung selbst spielen Innovationen eine große Rolle. „Alle Mitarbeiter erhalten regelmäßig Zeit, um neue Ideen abseits des Tagesgeschäfts zu entwickeln und voranzutreiben. Das nennen wir Spinner-Zeit“, erklärt Saller. Die „Spinner-Zeit“ mache zehn Prozent der regulären Arbeitszeit aus.

Neben der Förderung von Innovationen führt laut Geschäftsführer Saller auch die Internationalisierung zum Erfolg – die wichtigsten Kunden sind in China beheimatet. Auch in den USA, Frankreich und Südostasien finden die Produkte viele Abnehmer.

Trotzdem ist der Hightech-Klebstoff-Hersteller sowohl in Deutschland als auch im Ausland in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Nach eigenen Angaben macht die relative Unbekanntheit Delo nicht viel aus. In den entscheidenden Kundenbranchen kenne man das Unternehmen und seine Produkte, sagt Saller. Nur bei der Suche nach neuen Mitarbeitern wäre mehr Bekanntheit wünschenswert. „Es wäre schon einfacher, wenn uns die breite Öffentlichkeit aus dem Bau- oder Supermarkt kennen würde“, glaubt der Geschäftsführer. „So müssen potentielle Mitarbeiter erstmal auf uns aufmerksam werden.“ Und selbst dann konkurriere Delo mit den großen Konzernen um die wenigen Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt.

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