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Zukunftsmärkte > Interview

Dreizehn ehrliche Antworten von Lars Klingbeil

Der 44-Jährige ist Co-Bundesvorsitzender der SPD. Für den niedersächischen Heidekreis und Rotenburg sitzt er im Bundestag.© picture alliance/dpa | Frank Molter
  1. Was macht für Sie einen ehrenwerten Politiker aus?
    Erst das Land beziehungsweise die Bürgerinnen und Bürger, dann die Partei.

  2. Wem raten Sie ab, Politiker zu ­werden?
    Prinzipiell kann ich jeder und jedem dazu raten, sich politisch einzubringen, und freue mich über alle, die sich engagieren – auch und gerade in Parteien. Für mich persönlich ist Politiker sein ein toller Job. Aber man muss vorher wissen, worauf man sich einlässt: Es ist wahnsinnig zeitintensiv, es herrscht viel Druck, und leider treffen einen neben legitimer Kritik auch vermehrt Hass und Drohungen.

  3. Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie erfolgreich ist Ihre Partei gerade?
    Wir führen die Bundesregierung als stärkste Partei an, stellen den Bundeskanzler und acht Ministerpräsidentinnen und -präsidenten. Aber wir führen das Land auch in einer Zeit multipler Krisen. Noch nie hatte eine Bundesregierung von Tag eins an so viele einschneidende Herausforderungen zu bewältigen. Luft nach oben ist immer. Darum würde ich uns sieben Punkte geben.

  4. Welchen Führungstrend halten Sie für überschätzt?
    Breitbeinigkeit und Machogehabe. 

  5. Was ist die größte Veränderung, mit der Sie beruflich in den vergangenen fünf Jahren zu tun hatten?
    2017 wurde ich Generalsekretär der SPD, habe mit acht unterschiedlichen Parteivorsitzenden zusammengearbeitet und dann den erfolgreichen Bundestagswahlkampf sowie die Regierungsbildung für Olaf Scholz organisiert. Seit Dezember habe ich die große Ehre, meine Partei als Vorsitzender führen zu dürfen. Das waren viele große Veränderungen in den letzten fünf Jahren.

  6. Wem vertrauen Sie Ihr Geld an?
    Meiner Bank vor Ort.

  7. Welche Netzwerke sind Ihnen wichtig?
    Mein Freundeskreis aus der Schulzeit.

  8. Wen nähmen Sie mit auf eine einsame Insel?
    Meine Frau.

  9. Was ist falsch, klingt aber richtig?
    „Ich nehme das mal mit.“

  10. Wie entspannen Sie sich?
    Mit Lesen, Musik und Sport!

  11. Können Sie sich ein Leben ohne Arbeit vorstellen – und was machen Sie dann?
    Ich kann mir irgendwann ein Leben nach der Politik vorstellen. Aber keines, in dem ich mich nicht gesellschaftlich einbringe und Verantwortung übernehme.

  12. Fehlt Ihnen etwas zum Glück?
    Die aktuellen Krisen nehmen mich auch persönlich mit. Putin muss seinen brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine beenden, wir müssen die Frage der Energiesicherheit klären, die Menschen finanziell entlasten und den Klimawandel aufhalten. Das erfordert schwierige Entscheidungen und harte Arbeit – wir sind dran.

  13. Haben Sie ein Lebensmotto?
    Nein.

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