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Einkauf, Marketing und Marken > Elvis Presley Nachlass: Millionengeschäft dank Vinyl

Elvis' Millionen-Erbe: Wie Vinyl und Lizenzgeschäfte den King-Nachlass beflügeln

Elvis Presleys Erbe generiert jährlich Millionen - nun sorgt das Comeback der Schallplatte für zusätzliche Einnahmen. Ein Blick hinter die Kulissen.

Elvis Presley: Sein musikalisches Erbe generiert auch heute noch Millionen-Einnahmen. (Foto: Shutterstock)

In Zeiten von Streaming und digitaler Musik erlebt ein totgeglaubtes Medium ein überraschendes Comeback: Vinyl. Dieser Trend beschert nicht nur lebenden Künstlern neue Einnahmequellen, sondern lässt auch die Kassen von längst verstorbenen Musiklegenden klingeln. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel hierfür ist das finanzielle Erbe von Elvis Presley, das durch die Renaissance der Schallplatte einen unerwarteten Aufschwung erlebt.

Einnahmequellen und Verwaltung des Elvis-Nachlasses

Trotz des vermeintlich "bargeldarmen" Erbes hat sich Elvis' Nachlass in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wahren Goldgrube entwickelt. Laut Forbes-Schätzungen generierte das Elvis-Imperium allein im Jahr 2022 Einnahmen von rund 110 Millionen US-Dollar. Doch woher stammen diese beeindruckenden Summen?Die Einnahmequellen des Elvis-Nachlasses sind vielfältig:

  • Musikverkäufe und Streaming: Elvis' Hits werden millionenfach gestreamt und verkauft.
  • Lizenzierung und Merchandising: Der Name und das Abbild von Elvis werden für zahlreiche Produkte lizenziert.
  • Graceland: Elvis' ehemaliges Zuhause ist eine lukrative Touristenattraktion mit jährlich rund 500.000 Besuchern.
  • Film- und Fernsehrechte: Dokumentationen und Spielfilme über Elvis generieren zusätzliche Einnahmen.
  • Neue Projekte: Regelmäßig erscheinen unveröffentlichte Aufnahmen oder Remixe, die das Interesse der Fans wecken.

Besonders interessant ist der Einfluss des Vinyl-Revivals auf Elvis' Nachlass. Neuauflagen alter Alben, exklusive Veröffentlichungen und der hohe Sammlerwert von Originalpressungen haben eine neue Einnahmequelle erschlossen, die den Wert des musikalischen Erbes weiter steigert.

Elvis' finanzielles Vermächtnis

Als Elvis Presley 1977 im Alter von nur 42 Jahren verstarb, hinterließ er seiner Familie ein vergleichsweise bescheidenes Vermögen von rund 5 Millionen Dollar - nach heutigem Wert etwa 23,5 Millionen Euro. Angesichts seiner bahnbrechenden Karriere und des Verkaufs von über einer Milliarde Platten erscheint diese Summe erstaunlich gering. Doch wie konnte es dazu kommen, dass der "King of Rock 'n' Roll" trotz seines immensen Erfolgs nicht reicher starb?

Ein wesentlicher Faktor lag im schlechten Finanzmanagement, das Elvis während seiner gesamten Karriere begleitete. Sein Manager Colonel Tom Parker, der sich 50 Prozent von Elvis' Einnahmen sicherte, traf oft fragwürdige finanzielle Entscheidungen. So verkaufte er 1973 die Rechte an über 1.000 Elvis-Songs für lediglich 5,4 Millionen Dollar an RCA Records - ein Deal, der sich im Nachhinein als fataler Fehler erwies. Hinzu kamen Elvis' extravaganter Lebensstil und seine Großzügigkeit gegenüber Familie und Freunden, die sein Vermögen zusätzlich schmälerten.

Rechtliche Streitigkeiten und Lizenzgeschäfte: Wer profitiert wirklich vom Elvis-Imperium?

Die Verwaltung und Vermarktung von Elvis' Nachlass ist ein komplexes Geflecht aus rechtlichen Ansprüchen und Lizenzvereinbarungen.

Rechtmäßige Erbin war bis zu ihrem Tod im jahr 2023 Tochter Lisa Marie Presley. Schauspielerin und Filmemacherin Riley Keough - sowie Enkelin von Elvis Presley und die älteste der drei Töchter von Lisa Maria Presley - ist die alleinige Treuhänderin des Nachlasses ihrer verstorbenen Mutter. Als solche besitzt sie Graceland, die Villa in Memphis, die der King of Rock ’n’ Roll im Jahr 1957 erwarb.

Vor allem jedoch streichen die Besitzer der Musikrechte, den Löwenanteil an Einnahmen ein: Der Musikkonzern Sony, der die Rechte an einem Großteil von Elvis' Hits hält, verdient kräftig mit, wenn ein Elvis-Song gespielt wird. Experten schätzen den heutigen Branchenwert dieser Rechte auf mindestens 130 Millionen Dollar.

Die Rolle der Erben und Graceland: Zwischen Kommerz und Kulturgut

Eine Schlüsselrolle in der Verwaltung von Elvis' Erbe spielt Graceland, das 1982 von Priscilla Presley in ein Museum umgewandelt wurde. Als Pilgerstätte für Fans generiert es nicht nur Einnahmen durch Eintrittsgelder, sondern auch durch den Verkauf von Merchandising-Artikeln.Das Anwesen, wo der „King of Rock ‘n‘ Roll“ von 1957 bis zu seinem Tod 1977 lebte, wird 2025 zum Schauplatz einer besonderen Geburtstagsfeier:

  • Sonderausstellung „90 for 90“ - eine ganzjährige Schau zeigt 90 Objekte, die einen Einblick in Elvis‘ Leben und Karriere bieten.
  • Konzerte mit ehemaligen Background-Sängern, Bustouren durch Memphis, Diskussionsrunden mit Wegbegleitern sowie Vorträge, etwa über Elvis‘ Zeit in der Armee.

Die Erben stehen vor der Herausforderung, das kulturelle Vermächtnis Elvis' zu bewahren und gleichzeitig dessen wirtschaftliches Potenzial auszuschöpfen. Dies zeigt sich auch in der Beteiligung an "Elvis Presley Enterprises", von der Lisa Marie Presley 2004 einen Großteil für etwa 100 Millionen Dollar verkaufte. Heute hält die Familie nur noch einen 15-prozentigen Anteil an dem Unternehmen.

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