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Einkauf, Marketing und Marken > Automobilzulieferer-Fusion

Faurecia übernimmt Hella: Forvia wird globaler Top-7-Automobilzulieferer

Der französische Automobilzulieferer Faurecia schließt die Übernahme des deutschen Lichtspezialisten Hella für 6,7 Milliarden Euro ab. Der neue Konzern Forvia wird zum siebtgrößten Zulieferer weltweit.

Die Entstehung von Forvia durch die Übernahme von Hella durch Faurecia markiert einen Meilenstein in der Konsolidierung der Automobilzulieferbranche. Mit einem kombinierten Jahresumsatz von 23 Milliarden Euro und einer starken Position in zukunftsweisenden Technologiebereichen ist der neue Konzern gut aufgestellt, um von den Transformationstrends in der Automobilindustrie zu profitieren. (Foto: Forvia)

Die Konsolidierung in der Automobilzulieferbranche schreitet voran: Der französische Konzern Faurecia hat die Übernahme des deutschen Lichtspezialisten Hella für 6,7 Milliarden Euro erfolgreich abgeschlossen. Aus diesem Zusammenschluss entsteht der neue Automobilzulieferer-Gigant Forvia, der mit einem kombinierten Jahresumsatz von rund 23 Milliarden Euro zum siebtgrößten Zulieferer weltweit aufsteigt.

Strategische Neuausrichtung im Automobilsektor

Die Übernahme markiert einen bedeutenden Schritt in der strategischen Neuausrichtung beider Unternehmen. Faurecia, bisher spezialisiert auf Innenausstattung, Sitze und Abgastechnik, erweitert durch den Zukauf sein Portfolio um Hellas Expertise in Lichttechnik und Elektronik. Diese Kombination positioniert Forvia als Schlüsselakteur in den zukunftsweisenden Bereichen Elektromobilität und autonomes Fahren.

Patrick Koller, CEO von Faurecia, betont die strategische Bedeutung der Übernahme: "Mit Forvia schaffen wir einen Technologieführer, der perfekt positioniert ist, um von den Transformationstrends in der Automobilindustrie zu profitieren." Die Synergien zwischen den beiden Unternehmen sollen bis 2025 jährliche Einsparungen von 300 Millionen Euro ermöglichen.

Finanzielle Aspekte und Marktreaktionen

Die Finanzierung der Übernahme erfolgte durch eine Kombination aus Barmitteln, neuen Krediten und einer Kapitalerhöhung. Faurecia zahlte 60 Euro pro Hella-Aktie, was einem Aufschlag von 33% gegenüber dem durchschnittlichen Börsenkurs der letzten drei Monate vor Bekanntgabe der Übernahme entspricht.

Die Marktreaktion auf den Zusammenschluss fiel überwiegend positiv aus. Analysten der Deutschen Bank kommentierten: "Die Übernahme stärkt Faurecias Position in Schlüsseltechnologien und schafft einen global wettbewerbsfähigen Zulieferer." Die Aktien beider Unternehmen verzeichneten nach Bekanntgabe der Transaktion leichte Kursgewinne.

Auswirkungen auf Mitarbeiter und Standorte

Forvia wird weltweit über 150.000 Mitarbeiter an mehr als 300 Standorten beschäftigen. Die Unternehmenszentrale soll in Lippstadt, dem bisherigen Hauptsitz von Hella, angesiedelt werden. Beide Unternehmen betonen, dass die Übernahme keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Beschäftigten haben soll. Dennoch werden mittelfristig Synergieeffekte erwartet, die möglicherweise zu Anpassungen in der Belegschaft führen könnten.

Herausforderungen der Integration

Die größte Herausforderung für den neuen Konzern wird die Integration zweier unterschiedlicher Unternehmenskulturen sein. Während Faurecia als französisches Unternehmen eine eher zentralisierte Struktur aufweist, ist Hella als deutsches Familienunternehmen dezentraler organisiert. Michel de Rosen, Aufsichtsratsvorsitzender von Faurecia, betont: "Wir legen großen Wert darauf, die Stärken beider Unternehmen zu erhalten und eine gemeinsame Kultur zu entwickeln."

Positionierung im Wettbewerbsumfeld

Mit der Entstehung von Forvia verschärft sich der Wettbewerb in der ohnehin schon hart umkämpften Zulieferbranche weiter. Der neue Konzern tritt in direkte Konkurrenz zu Branchenriesen wie Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen. Besonders im Bereich der Elektromobilität und des autonomen Fahrens wird Forvia nun als ernstzunehmender Wettbewerber wahrgenommen.

Branchenexperten sehen in der Konsolidierung einen notwendigen Schritt, um den Herausforderungen des sich wandelnden Automobilmarktes zu begegnen. Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center Automotive Research kommentiert: "Die Übernahme ist ein kluger Schachzug. In Zeiten des technologischen Umbruchs müssen Zulieferer Größe und Innovationskraft kombinieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben."

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