
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aus Deutschland nutzen cloudbasierte IT-Anwendungen deutlich seltener als ihre Pendants in anderen EU-Ländern. Das zeigt eine Auswertung aktueller Eurostat-Daten. Einen Grund für die Zurückhaltung vermutet Christian Schröder, Digitalisierungsexeprte vom Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn, darin, dass die KMU der Datenverwaltung über Cloud-Technik nicht trauten. Für Skepsis gegenüber der Internetwolke sorgt offenbar auch die unsichere Rechtslage, wenn der Server in einem anderen, möglicherweise sogar außereuropäischen Land steht.
Ansonsten gilt: In Sachen Digitalisierung sind die KMU in Deutschland besser als ihr Ruf. In zahlreichen Unternehmen gehört der digitale Informationsaustausch längst zum Alltag. Deutlich mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller KMUs nutzen ERP-Software. Damit ist Deutschland, EU-weit gesehen, Spitzenreiter. Und auch was die IT-Anbindung der eigenen Geschäftsprozesse an die der Kunden und Lieferanten angeht, können sich deutsche Unternehmen im EU-Vergleich sehen lassen. Obwohl nur ein Viertel aller KMUs Kundendaten über CRM-Systeme sammeln, liegen sie damit deutlich über dem EU-Durchschnitt und – hinter Dänemark – auf Platz zwei.