Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Zukunftsmärkte > Wirtschaftsvereinigung der Grünen

Grüne gründen eigenen Wirtschaftsrat

Google, Vonovia, Lidl und Telekom: Die „Wirtschaftsvereinigung der Grünen“ holt die Unternehmen ins Boot.

Die "Wirtschaftsvereinigung der Grünen" will als Verein Interessen der Wirtschaft in die Politik tragen. Bildnachweis: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

„Eine demütige Vereinigung, die lernen wolle“ - so charakterisierte  Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) diese Woche die neu gegründete „Wirtschaftsvereinigung der Grünen“. Der Verein biete Raum für viele interessierte Unternehmen, die strategische Themen wie Klimaschutz, Fachkräftemangel und internationalem Wettbewerb vorantreiben wollten. Auch die Gründung ginge auf die Ideen von Unternehmen zurück. Initiator und Vorstandschef ist der Düsseldorfer Berater und Investor Thomas Fischer, Gründer der Allfoye Managementberatung.

Damit bauen die Grünen weiter aus, was die Altparteien seit Jahrzehnten erfolgreich institutionalisiert haben: der Wirtschaftsrat der CDU, das Wirtschaftsform der SPD. Vereinigungen, in den Politiker und Unternehmer Seit’ an Seit’ die Durchsetzung ihrer Interessen und der des Standorts Deutschland planen. 
 

Zur Gründung zählt der grüne Verein 55 Mitglieder, 19 davon sind sogenannte finanziell fördernde Unternehmen. Dazu gehören unter anderem Siemens, Telekom, Holcim, Salzgitter, Vonovia, MSA, Google, SAP, der Anlagenbauer ABB und die Schwarz Gruppe mit Lidl und Kaufland. Die Grünen betonen, der Verein sei transparent und unabhängig.

Das sieht Lobbycontrol e.V. als Hüter von Transparenz und Demokratie anders. Die Kölner Initiative beklagt, es sei „hochproblematisch“, wenn die Grünen ausgesuchten Unternehmern privilegierten Zugang zu grünen Spitzenpolitikern, Ministerien und Staatssekretären gewährten.

Auf der Homepage des neu gegründeten Vereins klingt das dann so: „Als Mitglied können Sie den Aufbau unserer Organisation mit gestalten und Ihre Kompetenz in den Dialog mit politischen Entscheidungsträger*innen einbringen.“ Und weiter: „Die Wirtschaftsvereinigung der Grünen schafft parteiseitig erstmals eine institutionelle Anbindung an die Wirtschaft und intensiviert den konstruktiven Dialog“.

Ähnliche Artikel