Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Zukunftsmärkte > Bilanz des VDMA

Im Maschinenbau keimt leise Hoffnung

Die Bestellungen im deutschen Maschinenbau sind 2023 deutlich zurückgegangen. Das wird das Geschäft in diesem Jahr belasten. Doch es keimt etwas Hoffnung.

Für den Maschinenbau gibt es noch Hoffnung. Bild: Shutterstock

Der deutsche Maschinenbau steckt zwar zu Beginn des neuen Jahres weiter im Konjunkturtief, doch in der Branche keimt Hoffnung auf Besserung. So sind die Bestellungen außerhalb der EU im Dezember leicht um ein Prozent gestiegen, eilt der Fachverband VDMA in Frankfurt mit. Das könnte auf eine erste Trendumkehr hindeuten. Die Bestellungen aus den Euroländern gingen zuletzt nur noch um vier Prozent zurück. Um diese Werte einschätzen zu können hilft ein Blick auf das Gesamtjahr 2023. Insgesamt verbuchte der deutsche Maschinenbau im vergangenen Jahr einen Rückgang der Orders von zwölf Prozent. Die Kunden aus den Euro-Ländern bestellten sogar 16 Prozent weniger als noch 2022.

„In den großen Absatzmärkten Europa, den USA, China fehlt es an Vertrauen in einen dauerhaften globalen Konjunkturaufschwung, den gerade die Investitionsgüterindustrie benötigen würde“, schätzt VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers die aktuelle Entwicklung ein. Gleichwohl spricht der Verband mit Blick auf die Auslandsorders vorsichtig von einer „Bodenbildung“. Die Kunden aus dem Inland bleiben indes weiter zurückhaltend. Im Dezember haben die deutschen Kunden 15 Prozent weniger Maschinen bestellt als im gleichen Vorjahresmonat. Wiechers rechnet mit einem schwierigen ersten Halbjahr 2024: „Wir brauchen schlicht und einfach eine bessere Stimmung, die sich dann auch in den Auftragseingängen und möglicherweise beim Umsatz dann frühestens im zweiten Halbjahr niederschlägt.“

In Baden-Württemberg schätzt VDMA-Geschäftsführer Dietrich Birk die Lage deshalb weiter vorsichtig ein. „Entwarnung kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gegeben werden.“ Im Südwesten sind die Bestellungen im vergangenen Jahr mit einem Minus von 13 Prozent aus etwas deutlicher zurückgegangen als im deutschen Branchendurchschnitt. Insgesamt schätzt der Maschinenbau die aktuelle Konjunkturflaute allerdings nicht allzu dramatisch ein. VDMA-Präsident Karl Haeusgen sprach auf der Jahrespressekonferenz im Dezember von „einer normalen konjunkturellen Schwankung“. Lange konnte die Branche die deutlichen Rückgänge bei den Bestellungen durch den hohen Auftragsüberschuss kompensieren, der sich 2022 angehäuft hatte.  Dieses Polster schmilz aber immer mehr ab. Darum rechnet der VDMA für 2024 mit einem Rückgang der Produktion von bis zu vier Prozent.  Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für die Weltwirtschaft 2024 ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 3,1 Prozent. Die Wolken am Konjunkturhimmel fingen zwar an, sich zu lichten, so IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas. Er beklagt allerdings ein anhaltend niedriges Wachstumstempo. Zudem seien weiterhin Turbulenzen möglich.

Ähnliche Artikel