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Zukunftsmärkte > Euler-Hermes-Studie

Mittelstand kämpft weltweit mit komplexen Inkassoverfahren

Zahlungsansprüche international durchzusetzen bleibt schwierig, analysiert eine Studie des Kreditversicherers Euler Hermes. Mittelständler sollten sich vor Vertragsabschluss ausführlich über Geschäftspartner und rechtliche Bedingungen im Land informieren.

In Ländern des Mittleren Osten können Unternehmen ihre Zahlungsansprüche besonders schlecht durchsetzen. Das ergab eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Euler Hermes. Darin bewerteten die Experten den Komplexitätsgrad der internationalen Inkassoverfahren anhand von Zahlungspraktiken, lokalen Gerichtsverfahren sowie Insolvenzverfahren.

Auf einer Skala von 1 (kein Komplexitätsgrad) bis 100 (sehr hoher Komplexitätsgrad) liegen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate mit 94 beziehungsweise 81 auf den Schlussrängen.

Unbezahlte Rechnungen existenzbedrohend

Den ersten Platz teilen sich mit jeweils 30 Punkten Deutschland und Schweden, dahinter folgen nahezu alle europäischen Länder mit ebenfalls niedrigen Punktständen – nur Griechenland und Italien liegen mit 44 beziehungsweise 50 Punkten etwas abgeschlagen.

„Unbezahlte Rechnungen können für Mittelständler existenzbedrohend werden“, warnt Ron van het Hof, Geschäftsführer von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Deswegen sei die umfassende Evaluierung der Vertragspartner von Anfang wichtig.

Geschäftspartner im Vorhinein evaluieren

Informationen über den Schuldner böten oft zuverlässigeren Schutz als der rechtliche Rahmen des Herkunftslandes. Denn auch in den Ländern, die am oberen Ende der Skala stünden, sei ein Inkassoverfahren nicht immer unproblematisch.

Ein Eigentumsvorbehalt im Fall eines Forderungsausfalls werde beispielsweise von lokalen Gesetzen in den USA, Russland oder Mexiko nicht unterstützt. Ron van het Hof rät daher: „Ist das Geld nach 60 Tagen noch nicht da, wird es höchste Zeit, Inkasso-Experten einzuschalten.“


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