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Zukunftsmärkte > Kleinunternehmer

Jammern deutsche Familienunternehmen zu viel?

Ein internationaler Vergleich zeigt: Deutsche Kleinbetriebe verfügen über mehr Kapital, aber sind unattraktivere Arbeitgeber als Betriebe in Großbritannien, Frankreich, Italien und der Schweiz.

Deutsche Kleinbetriebe verfügen über mehr Kapital, aber sind unattraktivere Arbeitgeber als Betriebe in Großbritannien, Frankreich, Italien und der Schweiz. Bild: Shutterstock

Welchen Herausforderungen müssen sich deutsche familienbetriebene Kleinunternehmen im Geschäftsleben stellen? Und wie unterscheiden sie sich von denen anderer europäischer Länder? Das wollte der Zahlungsabwickler Sum up wissen und hat bei Kleinunternehmer in Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und der Schweiz nachgefragt.

Auffällig ist, dass der Fachkräftemangel danach vor allem ein deutsches Problem ist. Er steht mit 34 Prozent auf Platz 1 ihrer Nöte. Lediglich 20 Prozent der Schweizer Unternehmen haben ähnliche Sorgen. Frankreich, Großbritannien und Italien kämpfen mit anderen Herausforderungen. Nur 12 Prozent der Franzosen sehen den Fachkräftemangel als Herausforderung für ihr Geschäft an. Bei Gewerbetreibenden in Großbritannien sind es nur 8 Prozent, in Italien nur 3 Prozent. Qualifiziertes Personal zu halten, ist für italienische Familienbetriebe - anders als in Deutschland - kein Problem.

Ähnlich verhält es sich bei dem Problem unterbrochener oder gefährdeter Lieferketten. 17 Prozent der deutschen Befragten gaben an, damit immer häufiger konfrontiert zu werden. Diese Schwierigkeiten kennen jedoch wieder nur die deutschen Familienbetriebe. In Italien waren es gerade einmal drei Prozent, in Frankreich fünf Prozent und in Großbritannien sechs Prozent der Befragten. 

Dafür haben die Deutschen weniger finanzielle Sorgen. Während hierzulande nur zehn Prozent und in der Schweiz nur fünf Prozent der teilnehmenden Gewerbetreibenden kämpfen, sind es in Großbritannien und Frankreich jeweils 28 Prozent, in Italien 26 Prozent. Neben den finanziellen Sorgen plagen 65 Prozent der italienischen und 53 Prozent der britischen familiengeführten Kleinunternehmen zusätzlich auch Zukunftsprobleme. Die Sorge teilen nur 38 Prozent der Kleinunternehmen.

Wie kaum ein anderes Land kämpfen vor allem britische Kleingewerbetreibende mit dem Kundenmangel. 40 Prozent der dort befragten Unternehmen, aber nur 17 Prozent der deutschen familiengeführten Betriebe kennen dieses Problem. Über zu wenig Kauflust klagen aber fast alle befragten Händler, wobei allein in Deutschland (32 Prozent) und in der Schweiz (35 Prozent) diese Sorge wirklich groß ist.

Das gaben die deutschen Kleinunternehmer als ihre größten Sorgen an. Erstaunlich ist, dass trotz zwei Jahren Krise finanzielle Probleme abgeschlagen auf Platz 7 liegen.

  • Fachkräftemangel
  • Kunden kaufen aufgrund der Pandemie weniger
  • Zukunftsangst
  • Zu wenig Kunden
  • Lieferprobleme / Mangel an notwendigen Produkten
  • Probleme bei der Digitalisierung
  • Finanzielle Probleme
  • Arbeitnehmer zu halten

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