Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Einkauf, Marketing und Marken > Wirtschaftsfaktor Karneval: Fasching in Deutschland 2025

Karneval 2025 bringt Mega-Umsatz: 2,1 Milliarden Euro für Wirtschaft

Rekordumsatz für den Karneval! Gastronomie, Handel & Hotels profitieren von 2,1 Mrd. Euro – die längste Saison sorgt für ein Umsatzfeuerwerk.

Karnevalisten in Köln feiern ausgelassen - die Wirtschaft profitiert mit Rekordumsätzen. (Foto: Shutterstock)

Karneval 2025 in Deutschland

Die deutsche Karnevalsbranche steht vor einem Rekordjahr. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wird für die Karnevalssaison 2024/25 ein Gesamtumsatz von 2,1 Milliarden Euro prognostiziert. Dies entspricht einer deutlichen Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als der Umsatz bei 1,7 Milliarden Euro lag. Der Hauptgrund für diesen Anstieg liegt in der außergewöhnlich langen Karnevalszeit von 115 Tagen, die am 11. November 2024 beginnt und am Aschermittwoch, dem 5. März 2025, endet.

Gastronomie als Hauptprofiteur des Karnevalsbooms

Die Gastronomie erweist sich als der größte Nutznießer des Karnevalsgeschäfts. Mit einem erwarteten Umsatz von 925 Millionen Euro steht sie an der Spitze der Profiteure. Restaurants, Bars und Imbissstände in den Karnevalshochburgen rechnen mit einem starken Zustrom von Feiernden, die für Speisen und Getränke tief in die Tasche greifen.  Der Einzelhandel folgt mit prognostizierten Einnahmen von 449 Millionen Euro. Hier profitieren insbesondere Kostümläden und Süßwarenhersteller. Herbert Geiss, Inhaber des Kostümgeschäfts Deiters, berichtet von aktuellen Trends: "Die 1920er-Jahre feiern ein Comeback, mit schwingenden Fransenkleidern und funkelnden Pailletten. Auch Flower-Power-Kostüme und Sportler-Outfits sind gefragt." Deiters, das nach eigenen Angaben größte Karnevalskaufhaus der Welt, erzielte im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz von fast 42 Millionen Euro.

Karneval: Transportsektor und Hotellerie als weitere Gewinner

Der Transportsektor kann sich auf Einnahmen von etwa 322 Millionen Euro freuen. Bahntickets, Taxifahrten und andere Transportdienstleistungen werden in der Karnevalszeit verstärkt nachgefragt. Die Hotellerie rechnet mit Umsätzen von rund 240 Millionen Euro, wobei sich deutliche regionale Unterschiede zeigen. In Köln, der Karnevalshochburg schlechthin, müssen Übernachtungsgäste tief in die Tasche greifen. Laut IW-Studie steigen die Preise für ein Doppelzimmer während des Straßenkarnevals um durchschnittlich 105 Euro – ein Aufschlag von fast 80 Prozent. Auch in Nürnberg ist mit einem Preisanstieg von 55 Euro oder 41 Prozent zu rechnen. In anderen Städten wie Düsseldorf, Berlin oder Mainz fallen die Preissteigerungen moderater aus.

Top 5 Geschäftsfelder im Karneval: Ein Überblick

Der Karneval bietet vielfältige Geschäftsmöglichkeiten für verschiedene Branchen. Hier ein Überblick über die fünf wichtigsten Geschäftsfelder:

  • Gastronomie: Mit einem Umsatz von 925 Millionen Euro ist die Gastronomie der klare Spitzenreiter. Restaurants, Bars und Imbissstände profitieren von der Feierlaune der Karnevalisten.
  • Einzelhandel: Der Verkauf von Kostümen, Schminke und Accessoires bringt dem Einzelhandel 449 Millionen Euro ein. Besonders Kostümläden wie Deiters verzeichnen in dieser Zeit Hochkonjunktur.
  • Transportsektor: Mit 322 Millionen Euro Umsatz spielt der Transport eine wichtige Rolle. Bahnunternehmen, Taxidienste und öffentliche Verkehrsmittel befördern die Feiernden zu ihren Zielen.
  • Hotellerie: Die Übernachtungsbranche erwirtschaftet rund 240 Millionen Euro. Besonders in Karnevalshochburgen wie Köln sind die Preise in dieser Zeit deutlich erhöht.
  • Veranstaltungsbranche: Karnevalsumzüge, Sitzungen und Partys generieren Einnahmen durch Ticketverkäufe und Sponsoring. Genaue Zahlen sind hier schwer zu ermitteln, aber die Bedeutung für die lokale Wirtschaft ist erheblich.

Diese Geschäftsfelder zeigen, wie vielfältig und wirtschaftlich bedeutsam der Karneval für verschiedene Branchen ist. Von kleinen lokalen Unternehmen bis hin zu großen Ketten profitieren viele von der "fünften Jahreszeit".

Umsatzpush für den Mittelstand

Kleine und mittelständische Brauereien, Restaurants und Caterer erleben einen massiven Umsatzschub, da Millionen für Speisen und Getränke ausgegeben werden. Kostümgeschäfte, lokale Händler und Verleihe profitieren vom gesteigerten Absatz an Verkleidungen und Accessoires. Mittelständische Taxiunternehmen, Busbetriebe und Fahrdienste verzeichnen hohe Einnahmen durch die gesteigerte Mobilitätsnachfrage. Hotels und Pensionen, besonders in Karnevalshochburgen wie Köln, nutzen die hohe Auslastung für deutliche Preisaufschläge. Auch spezialisierte Betriebe wie Wagenbauer, Druckereien und Eventagenturen profitieren von Karnevalsaufträgen. Selbst Friseure und Kosmetikstudios verzeichnen eine erhöhte Nachfrage. Der Karneval gibt dem Mittelstand in vielen Branchen einen essenziellen Umsatzschub und stärkt regionale Unternehmen in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.

Karneval in Zahlen

  • Mehr als 1 Million Besucher feiern den Rosenmontagszug in Köln.
  • Der Kölner Rosenmontagszug ist rund 7 Kilometer lang.
  • Jedes Jahr werden bei den Umzügen bis zu 300 Tonnen Süßigkeiten (Kamelle) geworfen.
  • Es gibt mehr als 5.000 Karnevalsvereine in Deutschland.

Was kosten Karnevalskostüme

Was kosten Kostüme?

  • Einfache Verkleidungen wie Hüte oder Masken kosten zwischen 10 und 30 Euro.
  • Standard-Kostüme, z. B. Clown oder Pirat, liegen bei 30 bis 80 Euro.
  • Hochwertige oder historische Kostüme kosten 100 bis 300 Euro.
  • Gruppenkostüme für Faschingsgruppen bewegen sich meist zwischen 40 und 100 Euro pro Person.
  • Maßgeschneiderte Kostüme können über 200 bis 1.000 Euro kosten.

Wo sind die Karnevalshochburgen in Deutschland?

  • Köln: Größter Rosenmontagszug mit Hunderttausenden Jecken auf den Straßen.
  • Düsseldorf: Satirischer Straßenkarneval, bekannt für kreative Motivwagen.
  • Mainz: Hochburg der Büttenreden, politisch-humorvolle Auftritte.
  • Aachen: Historischer Karneval mit traditioneller Prinzenproklamation.
  • Bonn (Beueler Weiberfastnacht): Frauen übernehmen symbolisch das Rathaus.

 "Alaaf" oder "Helau"?

  • "Alaaf" hört man vor allem in Köln und Umgebung.
  • "Helau" wird in Düsseldorf, Mainz und Franken gerufen.

Karneval in der Welt

  • Rio de Janeiro (Brasilien): Der größte Karneval der Welt mit Samba-Wettbewerben und Millionen Besuchern.

  • Venedig (Italien): Berühmt für seine edlen Masken und opulenten Kostümbälle.
  • New Orleans (USA, Mardi Gras): Wilde Paraden mit Musik und dem traditionellen "Bead Throwing".
  • Nizza (Frankreich): Der Karneval mit dem spektakulären Blumenkorso.
  • Trinidad & Tobago: Karibischer Karneval mit Soca-Musik, bunten Kostümen und ausgelassener Stimmung.
  • Binche (Belgien): Traditioneller Karneval mit den berühmten "Gilles"-Figuren, die Orangen ins Publikum werfen.

 Jede Region hat ihre eigenen Bräuche, aber das Feiern, Tanzen und Verkleiden verbindet Karnevalisten weltweit.

Kurze Geschichte des Karnevals

Der Karneval hat seine Wurzeln in vorchristlichen Frühlingsfesten und wurde im Mittelalter als christliche Tradition verankert. Er diente als ausgelassene Zeit vor der 40-tägigen Fastenzeit. Besonders in katholischen Regionen entwickelte sich eine lebendige Karnevalskultur mit Umzügen, Maskenbällen und satirischen Büttenreden.

  • Antike: Heidnische Frühlings- und Erntefeste (z. B. römische Saturnalien).
  • Mittelalter: Christliche Anpassung als "Narrentage" vor der Fastenzeit.
  • 18.-19. Jahrhundert: Entstehung moderner Karnevalsumzüge (z. B. Köln 1823).
  • 20. Jahrhundert: Medien verbreiten Karneval weit, wirtschaftliche Bedeutung steigt.
  • Heute: Karneval ist ein internationales Großevent mit wirtschaftlichem Einfluss.

Ähnliche Artikel