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Zukunftsmärkte > Länderranking

Deutschland stürzt weiter ab

Im Ranking der wirtschaftsfreundlichen Staaten schneiden in der EU nur Ungarn, Spanien und Italien schlechter ab.

Kann Deutschland bald dicht machen?

Deutschland kann mit Spitzenstandorten in Nordamerika, Westeuropa und Skandinavien kaum noch mithalten. Während andere Staaten in Infrastruktur investieren oder ihr Steuersystem reformieren, kommt Deutschland nicht vom Fleck. Das ist das Ergebnis des neuen Länderindex im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen.

 

Der Index, ermittelt vom Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstitut ZEW, vergleicht 21 Industriestaaten. Er wird aus sechs Subindizes errechnet: Steuern, Arbeit, Regulierung, Finanzierung, Infrastruktur und Investitionen, Energie. Seit dem Start 2006 ist Deutschland um sechs Rangplätze abgerutscht.


Steuern, Regulierung, Infrastruktur

Über die Jahre ist erkennbar, wie negativ sich Deutschland bei Steuern, Regulierung und Infrastruktur entwickelt hat. Auch das Verhältnis Arbeitskosten und Produktivität zeigt einen ungünstigen Trend im Vergleich zu den Wettbewerbern. Bei der Steuerlast für Familienunternehmen rangiert Deutschland weiterhin auf dem vorletzten Platz. Diese Nachteile waren durch die positive Tendenz beim Indikator Finanzierung nicht auszugleichen.

 

In der aktuellen Rangliste befindet sich Deutschland auf Platz 18, vier Plätze schlechter als beim vorhergehenden Länderindex aus dem Jahr 2020. Allerdings liegen die Länder auf den Plätzen 14 bis 19 mit ihren Punktwerten sehr nah beieinander. Es gibt für Deutschland aber keinerlei Anzeichen für eine Aufwärtsbewegung. Nur Ungarn, Spanien und Italien schneiden noch schlechter ab. Japan und Schweden haben sich dagegen stark verbessert. Große Verluste verzeichneten Österreich und die Niederlande.

 

 

Spitzenreiter USA kämpft mit Inflation

Angeführt wird die Rangliste von den USA, Kanada, Schweden und der Schweiz. Die USA zeigen herausragende Ergebnisse bei den Standortfaktoren Energie und Regulierung. Doch wer die USA als unschlagbar attraktiven Standort betrachtet, darf die dort überdurchschnittliche Inflation nicht vergessen, schreiben die Forscher.  Der Preis- und Lohndruck sei hoch in den USA. Verbunden mit der Dollar-Aufwertung mindert das die Attraktivität des Standorts.

 

Die gegenwärtige Krise sollte als Chance zur Umkehr begriffen werden, vor allem zum Abbau lähmender Regulierungslasten, folgern die Studienautoren . Die steuerlichen Bedingungen müssten sich dringend verbessern. Mit Blick auf den Fachkräftemangel sei eine echte Wende in der Bildungspolitik nötig. Die Genehmigung und Durchführung öffentlicher Investitionsvorhaben sollte sehr viel schneller möglich sein.
Die vollständige Studie finden Sie hier:

» Download Studie „Länderindex Familienunternehmen“

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