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Leapmotor B10 startet in Europa: Chinesisches E-SUV drängt in das preissensible E-Auto-Segment

| Markt und Mittelstand Redaktion

Mit dem Leapmotor B10 drängt ein chinesisches E-SUV auf den deutschen Markt – und zeigt, wie schwer sich deutsche Hersteller im unteren Preissegment tun.

Auto B10 in der Kurve vor Sonnenuntergang
Der Leapmotor B10 soll ab Herbst 2025 Europas E-Segment aufmischen – mit Kampfpreis und Reichweite. (Foto: Leapmotor)

Der chinesische E-Auto-Hersteller Leapmotor expandiert weiter – nun auch in Europa. Stellantis startet den Verkauf des Leapmotor B10 ab September in Deutschland. Des kompakte SUV B10 markiert den Einstieg der Marke ins europäische C-Segment. Der Preis: ab EUR 29’900.–. Der Anspruch: ein vollelektrisches SUV mit hoher Reichweite, grosszügigem Raumangebot und digitaler Ausstattung – deutlich unterhalb der Konkurrenz.

Mit bis zu 434 Kilometern WLTP-Reichweite, einem Elektromotor mit 218 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 8 Sekunden positioniert sich der B10 als preislich wie technisch wettbewerbsfähiges Modell im urbanen wie überregionalen Alltag.

Technologie trifft Erschwinglichkeit

Der B10 soll laut Elektroauto News "mehr als nur ein Auto" sein und wird als "intelligente, nachhaltige Lifestyle-Lösung für moderne, technisch versierte und umweltbewusste Fahrer" vermarktet. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 170 km/h.

Kunden haben die Wahl zwischen zwei Batterievarianten: Ein 56,2-kWh-Akku ermöglicht eine WLTP-Reichweite von 361 Kilometern, während die größere 67,1-kWh-Batterie bis zu 434 Kilometer Reichweite bieten soll. Beide Varianten unterstützen Schnellladen mit bis zu 168 kW, wodurch der Akku in 20 Minuten von 30 auf 80 Prozent geladen werden kann.

Ein Markteintritt mit Signalwirkung

Leapmotor zielt mit dem B10 auf eine junge, städtische Zielgruppe: technikaffin, mobil, preisbewusst. Der Markteintritt in der Schweiz ist kein Zufall – der Standort gilt als testaffiner Markt, bevor weitere Länder folgen.

Die Botschaft des Herstellers ist klar: Elektromobilität muss nicht teuer sein. Mit dem B10 betritt ein Player die europäische Bühne, der sich über Preis-Leistung, nicht über Image definiert. Eine Herausforderung für etablierte Marken – und ein Gewinn für Kundinnen und Kunden, die nach Alternativen suchen.

Asiatischer Vorsprung, deutscher Rückstand: Der Preiskampf im E-Segment beginnt

Der Markteintritt des Leapmotor B10 dürfte den ohnehin unter Druck stehenden deutschen Automarkt weiter aufmischen. Mit einem Startpreis unter 30.000 Franken, hoher Reichweite und solider Technik zielt das Modell auf das untere Mittelfeld – ein Segment, das von deutschen Herstellern in der Elektromobilität bisher kaum besetzt ist.

Während Konzerne wie VW, Mercedes oder BMW im Premiumbereich investieren oder günstige E-Modelle erst für kommende Jahre ankündigen, schafft Leapmotor sofort Verfügbarkeit. Das erhöht den Preisdruck auf bestehende Anbieter und könnte insbesondere im städtischen und kompakten SUV-Bereich zu einer neuen Dynamik führen – technologisch wie auch vertrieblich. Wer in Deutschland E-Mobilität bezahlbar anbieten will, muss nun schneller liefern.

Volkswagen arbeitet an einer Antwort, allerdings mit Verzögerung. Mit dem angekündigten ID.2all will VW ab 2026 ein vollelektrisches Kompaktmodell unterhalb des ID.3 auf den Markt bringen – zu einem Zielpreis von unter 25.000 Euro. Das Fahrzeug soll ebenfalls auf der MEB-Plattform basieren, jedoch stärker auf Kostenreduktion und Alltagstauglichkeit optimiert sein.

Bis dahin bleibt die Lücke im preisgünstigen E-Segment weitgehend offen – eine Angriffsfläche, die asiatische Hersteller wie Leapmotor, BYD oder MG gezielt nutzen. Während VW noch entwickelt, stehen deren Modelle bereits beim Händler. Für den deutschen Markt bedeutet das: Der Wettbewerb verlagert sich von der Technik zur Geschwindigkeit des Rollouts. Wer jetzt liefern kann, gewinnt Marktanteile – und Vertrauen.

Häufig gestellte Fragen

Frage 1: Wie wettbewerbsfähig sind chinesische E-Autos wie der Leapmotor B10 wirklich?

Der Preis von 29.900 Euro für ein voll ausgestattetes E-SUV setzt Maßstäbe. Entscheidend wird die Qualität im Alltag sein. Planen Sie intensive Praxistests über mindestens 50.000 Kilometer, bevor Sie größere Flottenorders platzieren.

Frage 2: Lohnt sich jetzt schon die Umstellung des Fuhrparks auf E-Mobilität?

Ab einem Jahresfahrleistung von 20.000 Kilometern pro Fahrzeug können sich E-Autos bereits rechnen. Kalkulieren Sie mit Amortisationszeiten von 3-4 Jahren gegenüber vergleichbaren Verbrennern.

Frage 3: Wie manage ich den Spagat zwischen Innovation und bewährter Technik in der Firmenflotte?

Setzen Sie auf einen Mix: 30 Prozent innovative E-Fahrzeuge, 50 Prozent bewährte Verbrenner, 20 Prozent Plug-in-Hybride als Brückentechnologie. Überprüfen Sie diese Verteilung jährlich.

Frage 4: Welche IT-Entscheidungen gehören bei E-Mobilität auf Geschäftsführerebene?

Legen Sie persönlich die Strategie für Lademanagement und Flottensteuerung fest. Investieren Sie 100.000-250.000 Euro in entsprechende Softwarelösungen. Die Integration in bestehende ERP-Systeme ist Chefsache.

Frage 5: Wie vermeide ich teure Technologie-Fehlinvestitionen bei der E-Mobilität?

Setzen Sie auf skalierbare Lösungen. Starten Sie mit einem Pilotprojekt von 5-10 E-Fahrzeugen. Definieren Sie klare KPIs wie Verfügbarkeit (>95 Prozent) und Nutzerakzeptanz (>80 Prozent). Brechen Sie das Projekt ab, wenn diese Werte nach 6 Monaten nicht erreicht werden.

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