Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Einkauf, Marketing und Marken > Obi-Expansion Schweiz

Obi übernimmt 13 Schweizer Baumärkte von Migros

Die deutsche Baumarktkette Obi expandiert in der Schweiz durch die Übernahme von 13 Filialen vom Franchisepartner Migros zum 1. April 2025.

(Foto: Obi)

Die Obi-Gruppe setzt ihre Expansionsstrategie in der Schweiz fort. Zum 1. April 2025 übernimmt der deutsche Baumarktriese 13 Standorte vom bisherigen Franchisepartner Migros. Diese Übernahme markiert einen signifikanten Schritt in Obis Bestreben, seine Marktposition in Europa zu stärken und näher an die Schweizer Kundschaft heranzurücken.

Details der Übernahme

Die Übernahme umfasst insgesamt 13 Standorte in der Schweiz. Zehn dieser Filialen sind bereits bestehende Obi-Märkte, die bisher von Migros als Franchisenehmer geführt wurden. Dazu gehören prominente Standorte in Basel, St. Gallen, Thun und Winterthur. Ab dem 1. Mai 2025 wird Obi zudem die Filiale in Agno im Tessin in Eigenregie führen, die sich derzeit noch im Umbau befindet. Besonders interessant ist die Erweiterung des Filialnetzes in der Westschweiz: Zum 1. Juli 2025 werden zwei weitere Standorte integriert - die bisherigen "Do it + Garden"-Märkte in Carouge und Nyon. Diese beiden Geschäfte haben laut Obi "sehr großes Umsatzpotenzial" und stellen somit eine strategisch wichtige Ergänzung dar.

Strategische Bedeutung für Obi

Die Übernahme der Schweizer Filialen ist Teil einer größeren Strategie von Obi, seine Position im europäischen Markt zu festigen. Dr. Sebastian Gundel, Chief Executive Officer von Obi, betont: "Unsere Vision ist es, die erste Anlaufstelle für unsere Kundinnen und Kunden im Bereich Home & Garden in ganz Europa zu werden - und die Schweiz passt perfekt zu unserer Zukunftsvision." Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung des Schweizer Marktes für Obis langfristige Pläne. Die direkte Kontrolle über die Filialen ermöglicht es Obi, sein "umfassendes Kundenerlebnis - stationär und online" in der Schweiz auszubauen und direkt anzubieten. Dies deutet auf eine verstärkte Integration von Online- und Offline-Kanälen hin, ein Trend, der in der Baumarktbranche zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Auswirkungen auf Mitarbeiter und Kunden

Ein zentraler Aspekt der Übernahme ist die Zusicherung von Obi, alle 576 Mitarbeitenden und 61 Lernenden der bisherigen Migros-Märkte weiterzubeschäftigen. Jochen Ludwig, Chief Commercial Officer der Obi-Gruppe, betont: "Die Sicherung der bestehenden Arbeitsplätze ist uns als Arbeitgeber ein wichtiges Anliegen." Diese Entscheidung dürfte zur Stabilität des Übernahmeprozesses beitragen und potenzielle Bedenken seitens der Belegschaft minimieren.

Für die Kunden soll sich durch die Übernahme wenig ändern. Bestehende Garantie- und Serviceleistungen für in den betroffenen Märkten gekaufte Produkte bleiben weiterhin gültig. Obi plant, das Kundenerlebnis weiter zu verbessern, insbesondere durch eine stärkere Vernetzung des digitalen und stationären Geschäfts. Ludwig erklärt: "Die Vorteile für die Kundinnen und Kunden bringen wir zukünftig noch näher zu ihnen in die Nachbarschaft - online und vor Ort." Diese Strategie zielt darauf ab, sowohl "Do It Yourself" als auch "Do It For Me" Angebote unter der Marke Obi zu bündeln.

Hintergründe zur Migros-Entscheidung

Die Entscheidung von Migros, die Obi-Filialen abzugeben, steht im Kontext einer breiteren strategischen Neuausrichtung des Unternehmens. Anfang Februar 2024 hatte die Migros-Gruppe angekündigt, sich verstärkt auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Das partnerschaftliche Verhältnis zwischen Migros und Obi soll jedoch laut Sebastian Gundel "in der Zukunft auf anderen Ebenen" fortgeführt werden, wobei konkrete Details zu dieser zukünftigen Zusammenarbeit noch nicht bekannt gegeben wurden.

Interessanterweise bleibt die Migros Fachmarkt AG von der Veräußerung unberührt. Sie soll weiterhin zentrale Dienstleistungen für die Fachmarkt-Formate der Migros erbringen. Dies deutet darauf hin, dass Migros zwar die direkten Baumarktaktivitäten reduziert, aber weiterhin im Fachmarktbereich aktiv bleibt.

Fazit

Die Übernahme der 13 Schweizer Filialen durch Obi markiert einen bedeutenden Schritt in der Konsolidierung des Schweizer Baumarktsektors. Für Obi bietet sich die Chance, seine Marktposition in der Schweiz erheblich zu stärken und sein Geschäftsmodell direkt zu implementieren. Die Beibehaltung der Belegschaft und die geplante Verbesserung des Kundenerlebnisses deuten auf eine reibungslose Integration hin. Langfristig könnte diese Übernahme die Wettbewerbsdynamik im Schweizer Baumarktsektor verändern und möglicherweise weitere Konsolidierungen in der Branche anstoßen.

Ähnliche Artikel