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Einkauf, Marketing und Marken > Value-Based Pricing

Profitable Transformation: Wie Sie als Unternehmer Ihre Gewinne nachhaltig steigern

Von Value-Based Pricing bis Kreislaufwirtschaft: Neue Geschäftsmodelle versprechen höhere Profitabilität. Welche Strategien wirklich funktionieren.

(Foto: picture alliance, dieKLEINERT.de, Martin Guhl)

Die klassische Verkaufsstrategie hat ausgedient. Stattdessen setzen erfolgreiche Unternehmen auf Value-Based Pricing - eine Preisstrategie, die den Kundennutzen in den Mittelpunkt stellt. Das niederländische Unternehmen Desso/Tarkett demonstriert eindrucksvoll, wie dies funktioniert: Statt Teppiche zu verkaufen, vermietet das Unternehmen sie und schafft durch Recycling geschlossene Materialkreisläufe. Das Ergebnis: stabilere Einnahmen und geringere Rohstoffkosten.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der präzisen Analyse des Kundennutzens. Dieser setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen:

  • Funktionaler Nutzen: Was sind die greifbaren Vorteile, die das Produkt oder die Dienstleistung dem Kunden bietet? Im Fall von Desso/Tarkett könnte dies die hohe Qualität und Langlebigkeit der Teppiche sein.
  • Emotionale Vorteile: Wie fühlt sich der Kunde bei der Nutzung des Produkts oder der Dienstleistung? Zum Beispiel könnte das Bewusstsein, einen umweltfreundlichen Produktzyklus zu unterstützen, ein positiv emotionaler Faktor für die Kunden von Desso/Tarkett sein.
  • Image und Status: Mit welchen Werten oder welchem sozialen Status identifiziert sich der Kunde durch den Kauf? Das Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz kann das Image des Kunden aufwerten.
  • Ökonomische Vorteile: Welche Kostenersparnisse oder finanziellen Vorteile bietet das Produkt? Zum Beispiel könnten die niedrigeren Rohstoffkosten durch Recycling an die Kunden weitergegeben werden, was zu Einsparungen führt.
  • Zukunftsorientierte Vorteile: Welche langfristigen Vorteile entstehen für den Kunden? Für Unternehmen, die die Teppichfliesen von Desso/Tarkett mieten, könnte die Planungssicherheit und die Garantie der Rücknahme und des Recyclings ein bedeutender Pluspunkt sein.

Um diese Vorteile zu identifizieren, müssen Unternehmen natürlich regelmäßig Feedback ihrer Kunden einholen. Durch den Einsatz von Marktforschung, Kundenbefragungen und Datenanalysen können sie besser verstehen, welche Aspekte des Kundennutzens am wichtigsten sind und wie das Pricing dementsprechend angepasst werden kann.

Tipp und No-Go's

Tipps, wie Sie profitabel wirtschaften

  • Kostenkontrolle: Überwachen Sie ständig Ihre Betriebskosten und identifizieren Sie Einsparpotenziale, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.
  • Wertschöpfung: Konzentrieren Sie sich darauf, Ihren Kunden echten Mehrwert zu bieten.
  • Innovationen fördern: Setzen Sie auf kontinuierliche Verbesserung und Innovation, um wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Märkte zu erschließen.
  • Kundenbindung: Pflegen Sie starke Beziehungen zu Ihren Kunden durch exzellenten Service und regelmäßige Kommunikation.
  • Marktanalysen: Führen Sie regelmäßige Marktanalysen durch, um Trends zu erkennen und Chancen frühzeitig zu nutzen.
  • Effektives Marketing: Nutzen Sie gezielte Marketingstrategien, um Ihre Bekanntheit zu steigern und den Absatz zu fördern.
  • Mitarbeiterentwicklung: Investieren Sie in die Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter, um deren Produktivität und Zufriedenheit zu steigern.
  • Technologische Integration: Nutzen Sie moderne Technologien zur Automatisierung und Effizienzsteigerung in den Prozessen.

Fünf Risiken, die erfolgreiche Unternehmer vermeiden

  • Kundenfeedback ignorieren: Ignorieren Sie niemals das Feedback Ihrer Kunden, da dies wertvolle Einblicke in Verbesserungsmöglichkeiten bietet.
  • Innovation vernachlässigen: Unternehmen, die nicht innovativ sind, laufen Gefahr, von der Konkurrenz überholt zu werden.
  • Überexpansion: Zu schnelles Wachstum führt häufig zu Logistikproblemen und zu einer Überlastung der Ressourcen.
  • Ignorieren von Marktveränderungen: Das Nichtanerkennen von Markttrends führt meist dazu, dass Sie von der Konkurrenz überholt werden.
  • Qualitätseinbußen: Sparen an der Qualität von Produkten oder Dienstleistungen führt zu massivem Vertrauensverlust bei Kunden. 

 

Implementierung profitabler Geschäftsmodelle

Die Umsetzung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Erfolgreiche Unternehmen richten den Vertrieb konsequent am Kundennutzen aus, entwickeln innovative Produkte basierend auf Marktfeedback, schaffen effiziente interne Prozesse, investieren in Mitarbeiterentwicklung und nutzen moderne Technologien zur Prozessoptimierung.

Ein Paradebeispiel ist Signify mit seinem "Circular Lighting"-Konzept. Das Unternehmen verkauft nicht mehr nur Leuchtmittel, sondern bietet Beleuchtung als Komplettservice an. Durch intelligente Sensortechnik und effiziente Planung werden Stromersparnisse von bis zu 70% erzielt. Kunden profitieren von geringeren Gesamtkosten, während Signify höhere Margen und langfristige Kundenbeziehungen aufbaut.

Kreislaufwirtschaft als Profittreiber

Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten wird zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Führende Unternehmen demonstrieren eindrucksvoll, wie sich Nachhaltigkeit und Profitabilität verbinden lassen:

  • Desso/Tarkett revolutioniert mit seinem Teppich-Mietmodell die Branche. Durch den geschlossenen Materialkreislauf sichert sich das Unternehmen nicht nur stabile Rohstoffkosten, sondern erschließt auch neue Kundengruppen. Das Servicemodell garantiert planbare Einnahmen und stärkt die Kundenbindung.
  • Noch deutlicher wird der Erfolg bei Signify. Das Unternehmen hat mit seinem "Lighting-as-a-Service"-Konzept eine beeindruckende Energieeinsparung von 70% erreicht. Statt einzelne Leuchtmittel zu verkaufen, bietet Signify ganzheitliche Beleuchtungslösungen an. Die Kunden profitieren von reduzierten Energiekosten, während das Unternehmen höhere Margen erzielt.
  • Caterpillar setzt auf intelligentes Remanufacturing. Durch die Aufbereitung gebrauchter Komponenten verlängert sich die Nutzungsdauer der Baumaschinen auf das Dreifache. Dies schont nicht nur Ressourcen, sondern erschließt auch neue Geschäftsfelder im Servicebereich.
  • Der Teppichhersteller Interface hat mit modularen Teppichfliesen ein besonders cleveres Konzept entwickelt. Das recyclingfähige Design ermöglicht nicht nur flexible Anpassungen beim Kunden, sondern steigert auch die Margen um 25%. Die einzelnen Fliesen können bei Bedarf ausgetauscht und vollständig recycelt werden.
  • Philips transformiert sein Geschäftsmodell im Gesundheitssektor mit "Healthcare-as-a-Service". Medizinische Geräte werden nicht mehr nur verkauft, sondern als Komplettservice angeboten. Das Ergebnis: 30% Umsatzsteigerung bei gleichzeitiger Verlängerung der Gerätenutzungsdauer. Kliniken profitieren von reduzierten Investitionskosten und garantierter Verfügbarkeit.

Diese Beispiele zeigen: Kreislaufwirtschaft ist kein Kostentreiber, sondern ein Katalysator für Innovation und Profitabilität. Entscheidend ist die strategische Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in das Kerngeschäft. Unternehmen, die dies erfolgreich umsetzen, erschließen neue Märkte, reduzieren Kosten und steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit.

So sieht es auch Steve Stone. Der Vizedirektor der Wirtschaftsabteilung beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). Er beschreibt die Kreislaufwirtschaft in einem Bericht der "Deutschen Bank" als „echten Gamechanger“, der gleichzeitig Klimawandel, Umweltzerstörung und Rohstoffknappheit adressiert, ohne zwingend höhere Kosten zu verursachen. Diese wirtschaftliche Strategie reduziert Abhängigkeiten von Primärrohstoffen, was insbesondere für Unternehmen langfristige Kostenvorteile und eine nachhaltige Wertschöpfung schaffen kann, statt als Kostentreiber zu wirken

Effiziente Kommunikation als Kostenhebel

Ein oft unterschätzter Kostentreiber ist ineffiziente Kommunikation:

  • 28% der Arbeitszeit wird mit E-Mail-Management verbracht
  • 20% geht für interne Informationssuche verloren
  • Unklare Prozesse verursachen Mehrarbeit
  • Ineffiziente Meetings binden wertvolle Ressourcen

Durch optimierte Kommunikationsstrukturen lassen sich erhebliche Effizienzgewinne erzielen. Der TÜV Rheinland berichtet von 77% weniger Fehlern durch verbesserte Dokumentation. Erfolgreiche Unternehmen setzen dabei auf:

  • Klare Kommunikationsrichtlinien
  • Standardisierte Prozesse
  • Digitale Kollaborationstools
  • Regelmäßige Schulungen
  • Kontinuierliche Prozessoptimierung

Auch der Einsatz von moderner Technologie und Digitalisierung als Enabler spielt eine Schlüsselrolle bei der Steigerung der Profitabilität, indem sie vielfältige Möglichkeiten zur Optimierung und Effizienzsteigerung eröffnet. Erfolgreiche Unternehmen nutzen Digitalisierung nicht als Selbstzweck, sondern als strategisches Werkzeug zur Effizienzsteigerung und Kundennutzenoptimierung.

 

  • Automatisierung repetitiver Aufgaben
  • Datenbasierte Entscheidungsfindung
  • Optimierte Ressourcenplanung
  • Verbesserte Kundeninteraktion

 

Fazit

Die Transformation zu mehr Profitabilität erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen. Erfolgreiche Unternehmen kombinieren innovative Preisstrategien mit nachhaltigen Geschäftsmodellen und effizienter Kommunikation. Der Schlüssel liegt in der konsequenten Ausrichtung am Kundennutzen bei gleichzeitiger Optimierung interner Prozesse.

Die Zukunft gehört Unternehmen, die es schaffen, Profitabilität und Nachhaltigkeit zu vereinen. Dabei wird die Fähigkeit zur kontinuierlichen Transformation zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Wie die Beispiele zeigen, können innovative Geschäftsmodelle nicht nur die Gewinne steigern, sondern auch neue Märkte erschließen und Ressourcen schonen.

 

PP

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