
Deutsche Firmen, die jetzt Geschäftschancen im Iran nutzen möchten, sollten auf einige Fallstricke vorbereitet sein. Gestärkt durch die Krise, sind sowohl Politik als auch Unternehmer selbstbewusster und fordernder. Der Wettbewerbsdruck hat sich deutlich gesteigert. Die Marktregeln haben sich dadurch gegenüber der Zeit vor dem Embargo deutlich verändert.
Vor allem Firmen, die einen Wiedereintritt prüfen, müssen Geschäftsmodelle, Partner und Netzwerke daher genau prüfen. Im Iran ist der direkte Kontakt zur Entscheiderebene der Schlüssel zum Geschäftserfolg. Auch hier hat sich mit der neuen Regierung viel geändert.
Iran-Handel: Fabriken statt Importware

Der neue wirtschaftspolitische Ansatz der iranischen Regierung besteht nicht nur im Import von Produkten. Iran will, dass deutsche Unternehmen vor Ort produzieren und so Arbeitsplätze schaffen. Das soll die Rolle des Irans als attraktiven Handelspartner in den bevölkerungsreichen umliegenden Regionen stärken und damit die zurzeit hohe Abhängigkeit von der Ölpreisentwicklung relativieren.
Mit geschätzten 100 Milliarden US-Dollar Währungsreserven verfügt der Iran zwar über genügend Geld, um die überfälligen Investitionen zu bezahlen. Allerdings liegt der Finanzsektor in Folge der Sanktionen danieder und es bedarf größter Anstrengungen, um weltweiten Geschäftsverkehr sicher zu gewährleisten. Die Diskussion über strategische Investitionen dominiert häufig die Projektverhandlungen.
Lesen Sie im MUM-Ratgeber, wieso der Mittelstand im Iran-Handel schnell Präsenz zeigen sollte.