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Stimmung trübt sich deutlich ein

Stimmungstief bei Verbrauchern und Unternehmen. Nach einer Erhebung des Handelsverbands Deutschland (HDE) befürchten Verbraucher einen Einbruch ihrer persönlichen Einkommenslage und planen eine Reduzierung ihres Sparvolumens.

Frau sitzt an einem Schriebtisch und legt entmutigt ihre Hände an die Stirn und schließt die Augen
Zuversicht für Wirtschaftswachstum ist bei Unternehmen und Verbrauchern deutlich eingetrübt.

Der Krieg in der Ukraine und die stark angezogenen Preise haben die Zuversicht bei Unternehmen und Verbrauchern deutlich eingetrübt. So hat die Stimmung der Konsumenten nach einer Erhebung des Handelsverbands Deutschland (HDE) sogar einen Allzeit-Tiefstand erreicht. Die befragten Verbraucher rechnen zudem damit, dass die sich abzeichnende Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Situation auch einen negativen Effekt auf ihre persönliche Einkommenslage haben wird. Das schlage sich auch in der Anschaffungsneigung nieder, die ein neues Allzeittief erreicht habe so der HDE. Gleichzeitig planen die Befragten, ihr Sparvolumen zu verringern.

 

Das monatliche HDE-Konsumbarometer basiert auf einer Umfrage unter 1600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten. Demnach rechnen die Konsumenten mit weiteren Preissteigerungen. Diese Einschätzung deckt sich mit aktuellen Konjunkturprognosen, die im Jahresverlauf ebenfalls mit einem anhaltenden Preisauftrieb rechnen. Entsprechend ist im Handel das Geschäftsklima nach einer Erhebung des Ifo-Instituts so stark abgestürzt wie nie zuvor. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage blieben hingegen nahezu unverändert gut.

 

Im verarbeitenden Gewerbe sind die Erwartungen im vergangenen Monat ebenfalls so stark gefallen wie nie zuvor, so das Ifo-Instituts. Die Stimmung schlug von Optimismus in einen deutlichen Pessimismus um. Außerdem bewerten die Unternehmen ihren Geschäftsausblick nun als extrem unsicher. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage verschlechterten sich. Unter den Dienstleistern hat sich das Geschäftsklima ebenfalls merklich verschlechtert. Dies sei auf einen deutlichen Rückgang der Erwartungen zurückzuführen, so das Ifo-Institut. Insbesondere die Logistikbranche blicke mit großer Sorge auf die kommenden Monate. Die Unternehmen schätzten ihre aktuelle Lage hingegen nahezu unverändert ein. Auch Im Bauhauptgewerbe hat sich die Stimmung eingetrübt, wobei eine Mehrheit der Baufirmen weiterhin mit den laufenden Geschäften zufrieden ist.

 

Insgesamt brachen die Erwartungen in der deutschen Wirtschaft um 13,3 Punkte ein. Dieser Einbruch übertraf sogar den deutlichen Rückgang vor zwei Jahren, als die Corona-Pandemie sich mit Lockdowns auf die Wirtschaft auswirkte. Das Ifo-Institut hat sich von seiner Prognose von plus 3,7 Prozent verabschiedet und rechnet nun mit einem Wachstum zwischen 2,2 und 3,1 Prozent. Viel hänge davon ab, ob sich in der zweiten Jahreshälfte eine Entspannung bei den Preisen, Lieferketten und der politischen Gesamtlage einstellt. Im kommenden Jahr sei dann ein Wachstum von bis zu 3,9 Prozent möglich.

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