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Süße Revolution: ISM Köln präsentiert kakaofreie Schokolade und essbare Papiere

Auf der Internationalen Süßwarenmesse in Köln zeigen Hersteller innovative Produkte wie Schokolade aus Sonnenblumenkernen und probiotische Süßigkeiten.

Modell des Kölner Dom aus Süßigkeiten auf der Internationalen Süßwarenmesse ISM in der KoelnMesse. (Foto: picture alliance)

Wer hätte gedacht, dass Schokolade auch ohne Kakao schmecken kann? Auf der Internationalen Süßwarenmesse (ISM) in Köln präsentierte das Start-up "Planet A Foods" genau das - eine Alternative zur klassischen Schokolade, hergestellt aus gerösteten Sonnenblumenkernen. Doch das ist nur eine von vielen Innovationen, die die Süßwarenindustrie derzeit auf den Kopf stellen.

Sensorische Abenteuer: Wenn süß auf scharf trifft

Die Süßwarenbranche erfindet sich neu - und das mit allen Sinnen. "Swicy", die kecke Fusion aus süß und scharf, sorgt für Furore unter den Naschkatzen. Aber auch die Kombination von cremigen und knusprigen Texturen lässt die Geschmacksknospen Achterbahn fahren. Gefriergetrocknete Früchte mischen ebenfalls kräftig mit und bringen intensive Aromen und knackige Konsistenzen auf den Teller.

Doch nicht nur der Gaumen steht im Fokus - auch das grüne Gewissen der Konsumenten wird bedient. Die belgische Confiserie Vandenbulcke macht vor, wie's geht: Ihre Pralinen bestehen aus einem Mix aus Kakao-Bohnen und einem hohen Anteil Kakao-Fruchtfleisch. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern eröffnet Kakaobauern neue Einnahmequellen.

Auch die "UPPA Cacaofruit Bites" von Gudrun Commercial setzen auf diesen Trend. Durch die Verwendung des Fruchtfleisches wird rund 30 Prozent des bisher verschwendeten Materials eingespart. Ein süßer Beitrag zum Umweltschutz, der auf der ISM mit dem zweiten Platz beim "New Product Show Case"-Award belohnt wurde.

Innovationsfeuerwerk: Von essbaren Papieren bis zu 3D-gedruckten Süßigkeiten

Das niederländische Unternehmen "Primus Wafer Paper" erhielt den ersten Platz beim "New Product Show Case"-Award - mit essbarem Papier aus Kartoffelbasis. Fruchtig-süß-sauer und komplett in den Niederlanden produziert, zeigt dieses Produkt, wie Innovation und Regionalität Hand in Hand gehen können.

Auch der österreichische Süßwarenhersteller PEZ mischt kräftig mit. Mit "PEZ MyHead" landen sie auf dem dritten Platz des Awards. Die Idee? Personalisierte 3D-gedruckte Köpfe für die kultigen PEZ-Spender. Ein cleverer Schachzug, der Kindheitserinnerungen weckt und gleichzeitig den Kaufanreiz ankurbelt.

Herausforderungen der Branche: Wenn der Kakao knapp wird

Doch die Süßwarenindustrie steht vor ernsten Herausforderungen. Steigende Rohstoffpreise und die Folgen des Klimawandels bedrohen die Produktion wichtiger Zutaten wie Kakao. Die Suche nach Alternativen ist daher in vollem Gange.

Das Münchner Start-up "Planet A Foods" hat mit seiner kakaolosen Schokolade "ChoViva" möglicherweise eine Lösung gefunden. "Rund 80 Prozent des Schokoladengeschmacks wird durch die verschiedenen Herstellungsprozesse erreicht, nur 20 Prozent vom Kakao selbst", erklärt Firmenmitgründer Maximilian Marquart. Diese Erkenntnis nutzt das Unternehmen und verwendet stattdessen Sonnenblumenkerne als Basis.

Unser Fazit: Die ISM in Köln zeigt deutlich: Die Süßwarenindustrie steckt mitten in einem Wandel. Nachhaltigkeit, Gesundheitsbewusstsein und innovative Geschmackserlebnisse treiben die Entwicklung voran. Unternehmen, die diese Trends aufgreifen und in kreative Produkte umsetzen, haben gute Chancen, sich am Markt zu behaupten. Die Zukunft der Süßwaren liegt nicht nur in der Verfeinerung bestehender Rezepturen, sondern auch in der Entwicklung völlig neuer Konzepte - von essbarem Papier bis hin zu Schokolade ohne Kakao.

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