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Zukunftsmärkte > Tourismus

Tourismusstrategie: Zwischen Klimaneutralität und Fachkräftemangel

Tourismus der Zukunft: Wird Deutschlands neue Strategie den Durchbruch zur Klimaneutralität schaffen oder an Fachkräftemangel zerschellen?

Touristen in der Drosselgasse, Rüdesheim, einem der beliebtensten Tourismusorten am Rhein. (Foto: picture alliance)

Der Tourismus steht vor einer spannenden Phase, in der traditionelle Geschäftsmodelle neu überdacht und kreative Ansätze für zukünftige Herausforderungen entwickelt werden müsse. Die aktualisierte Nationale Tourismusstrategie der Bundesregierung mit dem Titel "Destination Zukunft – Tourismus gemeinsam gestalten" verspricht, den deutschen Tourismus völlig neu zu erfinden.  Der aktuelle Strategiebericht markiert einen wichtigen Schritt hin zu einem modernen Tourismus in Deutschland.

Klimaneutralität im Fokus

Ein zentraler Aspekt der Strategie ist die Klimaneutralität. Unternehmen werden darin aufgefordert, ihre ökologischen Fußabdrücke zu minimieren und gleichzeitig die Attraktivität ihrer Angebote zu sichern.

Doch lassen Sie uns ehrlich sein: Die Anpassung an klimafreundliche Maßnahmen erfordert natürlich Investitionen – in Zeit, Geld und Innovation. Dafür warten dann allerdings auch attraktive Chancen am Horizont. Reisende von heute sind zunehmend umweltbewusst und bevorzugen Angebote, die nachhaltig gestaltet sind. Umweltschonende Transportmöglichkeiten und der Einsatz grüner Technologien werden darum zunehmens den entscheidenden Unterschied ausmachen und darüber entscheiden, ob ein Kunde sich für Ihr Hotel entscheidet oder das eines Mitbewerbers bevorzugt.

Hier zeigt der Strategiebericht seine Stärke: Er zeichnet nicht nur die Verpflichtung nach, sondern auch die Chancen, die bei einer umsichtigen Klimastrategie auf Sie warten. Natürlich bleiben bei all den Vorteilen die Herausforderungen groß. Der Weg zur Klimaneutralität ist kein Spaziergang. Die Tourismusbranche steht unter Druck, ihre Prozesse umzuwandeln und sicherzustellen, dass diese Veränderungen auch wirklich nachhaltig sind – ein Balanceakt zwischen Kosten und Nutzen, zwischen sofortigen Ergebnissen und langfristigem Engagement. Hinter der frohen Zukunftsmusik steckt also viel Arbeit, und kritische Punkte müssen angegangen werden, wie etwa die Verfügbarkeit und Finanzierung nachhaltiger Technologien und die Anpassungsfähigkeit kleinerer Betriebe. Schlussendlich ist die Klimaneutralität aber nicht nur eine Frage von Gesetzen und Vorschriften, sondern sie ist am Ende auch eine Einladung, das eigene Geschäftsmodell neu zu denken.

 

Nationale Plattform Zukunft des Tourismus

Die „Nationale Plattform Zukunft des Tourismus“ stimmt positiv: Mit 27 überwiegend branchengetriebenen Initiativen wurden schon maßgebliche Schritte auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Tourismus in Deutschland unternommen. Hier bietet sich eine Bühne, auf der visionäre Köpfe – von Branchenvertretern und Behörden bis hin zu akademischen Größen – Hand in Hand die touristische Zukunft gestalten. Dieses Netzwerk, ist keine gewöhnliche Runde von Experten – es ist ein dynamisches Kollektiv, das mit seinen Ideen den Boden für touristische Exzellenz bereitet. Dauerhafte Netzwerke ermöglichen den Austausch von Best Practices, die den Tourismus auf ein neues Level heben. Hier entstehen Trends sowie die touristische Landschaft Deutschlands.

Zur nationalen Plattform Zukunft des Tourismus

 

Fachkräftesicherung und neue Talente für die Branche

Ein weiteres zentrales Thema des Strategieberichts ist die Sicherung und Gewinnung qualifizierter Fachkräfte. Die Tourismusbranche leidet unter einem signifikanten Fachkräftemangel, der durch innovative Ansätze überwunden werden muss. Die Plattform Zukunft des Tourismus bietet hierfür weitreichende Unterstützung und Initiativen zur Fachkräfteanwerbung.

Unternehmen sind aufgerufen, kreativ zu sein und über traditionelle Ansätze hinauszublicken. So wurden bereits Projekte initiiert, die jungen Menschen in Ländern wie Usbekistan touristische Fähigkeiten sowie Deutschkenntnisse vermitteln. Diese globalen Kooperationen fördern nicht nur die Fachkräftesicherung, sie stärken auch die internationale Vernetzung der Branche.

 

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor

Nachhaltigkeit ist der neue Goldstandard im Tourismus: Denn umweltfreundliche Reiseerlebnisse können durchaus auch Ihren Erfolg beflügeln! In einer Ära, in der nachhaltiges Denken die Herzen der Reisenden im Sturm erobern, liegt es an der Branche, diesen Wandel auch zu nutzen. Warum also nicht den Gästen verantwortungsbewusste Erlebnisse bieten, wenn sie sich genau danach sehnen?  Der Trend ist weit mehr als ein vorübergehendes Phänomen. Der Strategiebericht zeigt smarte Wege, wie Unternehmen ihre Produkte nachhaltig gestalten können.

 

 

Ist das alles machbar?

Die Fortschreibung der Nationalen Tourismusstrategie „Destination Zukunft – Tourismus gemeinsam gestalten“ wird von vielen Akteuren der Branche als wichtiger Schritt in die richtige Richtung angesehen – doch wer kann sich diesen atemberaubenden Wettlauf leisten? Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen warnen vor einem finanziellen Kollaps, sollten sie bei der rasanten Umsetzung der Maßnahmen ins Hintertreffen geraten. Auch macht der Fachkräftemangel, der trotz internationaler Rekrutierungsversuche wie eine unüberwindbare Barriere bleibt, der Branche große Sorgen. Wird diese hochgelobte Strategie letztendlich zu einem Papiertiger, der an den Realitäten der Branche zerschellt? Die Zeit drängt,  Deutschlands Tourismus steht am Scheideweg - doch es gibt Hoffnung. Das statstische Bundesamt meldete für 2023: 8,1 % mehr Übernachtungen als im Vorjahr.

 

 

 

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