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Zukunftsmärkte > Appell an die Bundesregierung

vbw-Wirtschaftsbericht: Konjunktur am Boden, Strukturprobleme ungelöst

Wirtschaft am Limit: Der vbw sieht keine Erholung für Bayern – nur ein Kurswechsel der Ampel kann den Aufschwung bringen.

(Foto: vbw)

Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sieht konjunkturelle Bodenbildung erreicht, strukturelle Probleme aber bleiben. Die neue Bundesregierung müsse jetzt schnell liefern, heißt es.

Aus Sicht der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. verharrt die bayerische Wirtschaft im Stillstand. „Die wirtschaftliche Lage im Freistaat hat sich seit Herbst leider nicht geändert. Bayern aber auch Deutschland stecken fest. Wir gehen zwar davon aus, dass bei der Konjunktur die Bodenbildung erreicht ist, die tiefgreifenden strukturellen Probleme bestehen aber weiter. Das schwierige außenwirtschaftliche Umfeld hat diese Herausforderungen vielmehr noch verstärkt. Der so dringend benötigte wirtschaftliche Aufschwung bleibt dadurch vorerst aus. Gleichzeitig sind wir hoffnungsvoll: Wir setzen auf die neue Bundesregierung, die eine priorisierte Umsetzung der Wirtschaftswende verfolgt“, erläuterte vbw Präsident Wolfram Hatz bei der heutigen Vorstellung des aktuellen vbw „Weißbier-Index“.

Wolfram Hatz

Wolfram Hatz steht seit dem Jahr 2019 als Präsident an der Spitze der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und der Arbeitgeberverbände der bayerischen Metall- und Elektroindustrie bayme vbm. 

Der Beiratsvorsitzende, Hauptgesellschafter und vertriebliche Markenbotschafter der Motorenfabrik Hatz GmbH & Co. KG begann seine Karriere vor 35 Jahren im familiengeführten Betrieb, zunächst als Leiter Personal und ab 1996 als Geschäftsführender Gesellschafter. 

Der gebürtige Niederbayer engagiert sich neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als bayme vbm vbw Präsident unter anderem auch als

  • Vizepräsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall
  • Vizepräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
  • Vorstand der Mathias Hatz-Stiftung.

Der Index ist gegenüber dem Herbst 2024 unverändert bei 78 Punkten geblieben. Damit liegt der Index weiterhin deutlich unter dem Normalniveau von 100 Punkten. Auch liegen alle Teilindizes weiterhin unter dem Normalniveau. „Fakt ist: Unser Weißbierglas ist nach wie vor zu wenig gefüllt. Der Lageindex Wachstum, der die allgemeine Konjunkturlage beschreibt, stieg leicht um drei Punkte auf 71 Punkte. Der Lageindex Beschäftigung fiel dagegen um weitere vier Punkte auf nun 87 Punkte. Der Prognoseindex Beschäftigung blieb unverändert bei 73 Punkten. Der Prognoseindex Wachstum stieg leicht um drei auf 84 Punkte. Wir erwarten für 2025 eine wirtschaftliche Stagnation. Das zeigt: Wir brauchen dringend einen Politikwechsel – nur so schaffen wir den wirtschaftlichen Aufbruch“, so Hatz.

Mit Blick auf die einzelnen Sektoren der bayerischen Wirtschaft führte Hatz weiter aus: „Seit dem Herbst hat sich wenig getan. In der Industrie und im Baugewerbe sank die Produktion in den ersten Monaten dieses Jahres um rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz in der Gastronomie ging ebenfalls zurück. Nur Großhandel und Einzelhandel konnten einen Zuwachs verzeichnen. Die wirtschaftliche Schwäche belastet zunehmend den Arbeitsmarkt: Allein von Januar bis April kamen 11.000 neue Arbeitslose im Freistaat dazu. Gleichzeitig werden kaum neue Beschäftigte eingestellt. Wir sehen aber Anzeichen, dass der konjunkturelle Tiefpunkt erreicht ist. Sowohl in der Industrie als auch beim Bau sehen wir seit Jahresbeginn wieder eine steigende Auftragslage. Das macht Hoffnung.“

„Einerseits müssen wir unsere hausgemachten Standortprobleme endlich lösen: Die Energie- und Arbeitskosten sowie Steuern und Abgaben sind zu hoch, die überbordende Bürokratie und Regulierung erdrückt unsere Betriebe. Andererseits sehen wir tiefe außenwirtschaftliche Verwerfungen. Die erratische Zoll- und Handelspolitik unseres größten Absatzmarktes, den USA, belastet den gesamten Welthandel und die Weltwirtschaft. Die stark exportorientierte bayerische Wirtschaft bekommt das besonders zu spüren. Wichtig ist jetzt, den von der EU eingeschlagenen Weg einer Verhandlungslösung mit den USA - aus einer Position der Stärke - weiterzuführen. Zudem brauchen wir mehr Handelspartner durch neue Freihandelsabkommen – De-Risking ist hier das entscheidende Wort“, erklärte Hatz.

Die vbw hat eine Liste von Maßnahmen erstellt, die die neue Bundesregierung jetzt sofort anpacken sollte. „Von degressiven Sonderabschreibungen, Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise, einem zügigen Bürokratieabbau bis hin zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten – die Bundesregierung ist jetzt gefordert. Tatsache ist aber auch: Wir müssen wieder mehr arbeiten. Eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro gebietet sich aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage dagegen derzeit nicht. Wir sind überzeugt: Wenn die angekündigten Maßnahmen entschlossen angegangen werden, bleiben wir zukunftsfähig und meistern die Wirtschaftswende dauerhaft“, betonte Hatz abschließend.

vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Die vbw vertritt die Interessen von 

  • 162 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden sowie 
  • 51 Fördermitgliedern. 

Ihr Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Bayern zu stärken und die Wirtschaft im Land zukunfts- fähig auszurichten.

Die vbw ist durch ihren klar auf Wettbewerbsfähigkeit ausgerichteten politischen Kompass das Sprachrohr der Wirtschaft gegenüber der Politik schlechthin. 

Mehr www.vbw-bayern.de

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