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Zukunftsmärkte > Gastbeitrag

Warum der Mittelstand flexible Software-Lösungen braucht

Die Anforderungen an passende Software für Unternehmen ändern sich stetig. Besonders Mittelständler tun sich schwer, mit den weitreichenden Veränderungen der Digitalisierung mitzuhalten. Gefragt sind daher schnelle und flexible Lösungen – eine davon heißt No-Code.

Ökonomen und Personaler predigen es schon lange: Die wichtigste Ressource eines Unternehmens sind seine Mitarbeiter. Im Zuge der Digitalisierung ist allerdings noch eine weitere, fast ebenso wichtige Ressource ins Licht gerückt: Software. In modernen Firmen müssen beide Hand in Hand arbeiten, ihre Aufgabenbereiche sind eng verzahnt und ergänzen sich fast nahtlos. So weit die Theorie. Bei vielen mittelständischen Unternehmen sieht das allerdings noch anders aus. Dort herrscht nicht nur vielerorts digitaler Nachholbedarf, auch die Kompetenzen der Mitarbeiter in puncto Software-Entwicklung sind oft nicht ausgeprägt genug für gängige Systeme.

Die Strukturen des Marktes und die Anforderungen an digitalisierte Betriebsabläufe ändern sich stetig. Dynamische Anpassungen der dabei eingesetzten Software sind daher unabdingbar, um agil und ressourcenschonend zu bleiben. Dafür notwendige Kompetenzen liegen bei den Mitarbeitern und der Software selbst, wobei grundsätzlich unterschiedliche Verteilungen möglich sind. Gerade im Mittelstand sind allerdings IT-Fachkräfte mit hoher Kompetenz im Bereich Software-Entwicklung eine teure Mangelware. Um dennoch dynamisch auf Veränderungen reagieren zu können, braucht es dort also Software-Lösungen, die den Mitarbeitern mehr abnehmen, aber ihnen auch jederzeit kurzfristige Anpassungen erlauben.

Eine solche Lösung sind No-Code-Plattformen. Sie unterstützen Unternehmen bei der Digitalisierung aus den Fachabteilungen heraus, indem sie die Erstellung individueller Betriebsanwendungen zur Prozessoptimierung ermöglichen. Die Besonderheit: Es sind dabei keine Programmierkenntnisse nötig. Eine Grafikoberfläche erlaubt es IT-affinen Mitarbeitern, einzelne Funktionalitätsbausteine per Drag-and-Drop zu direkt einsatzbereiten, individuellen Anwendungen zusammenzusetzen. Diese müssten sonst händisch von Programmierern gecodet werden, was einen bis zu zehn Mal längeren Entwicklungsprozess bedeutet.

No-Code fungiert in Betrieben auch als so genannte Middleware – eine Datendrehscheibe, welche die Anbindung verschiedenster Bestandssysteme und Fremdschnittstellen erlaubt und somit alle Unternehmensbereiche miteinander vernetzen kann. Dadurch wird ein unkomplizierter Datenfluss und die Migration von Altdaten ermöglicht. Die Software bietet also einen ganzheitlichen Ansatz, der eine Vielzahl von Betriebsprozessen umfasst und somit flexibel in seinen Anwendungs- und Anpassungsmöglichkeiten ist. Zeitraubende Aufgaben wie Freigabeprozesse, Rechnungserstellung oder Vertragsmanagement werden gänzlich automatisiert, was zu einer Entlastung der Mitarbeiter führt.

Die digitale Agilität des Mittelstands fördern

Für die große Herausforderung mittelständischer Unternehmen, Betriebsprozesse kurzfristig an veränderte Anforderungen anzupassen, bietet No-Code eine praktische und transparente Lösung, die auch der gefürchteten "Schatten-IT" vorbeugt. Statt auf Änderungen mit langwieriger Neuprogrammierung zu reagieren, können Mitarbeiter die Betriebsanwendungen in wenigen Klicks selbst anpassen. Dadurch werden Unternehmen nicht nur agiler, sie können sich auch in der Digitalisierung unabhängig von der Verfügbarkeit von IT-Fachkräften positionieren und sparen sich ständige Neueinarbeitung bei Stellenwechseln. Das bedeutet jedoch nicht, dass bereits angestellte Programmierer überflüssig werden. Stattdessen bietet No-Code diesen eine Erweiterung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten und konkrete Entlastung, indem sie fachliche Mitarbeiter stärker in die Software-Entwicklung und digitale Prozesse einbindet. So wird die Reaktionszeit auf die Veränderungen des Marktes ganz wesentlich verkürzt und ein schneller Return on Investment erzielt. Ressourcen werden somit geschont und Mittelständler mit wenig Aufwand für die digitale Zukunft gerüstet.

Der Autor Thorsten Winternheimer, CEO Necara GmbH, ist Dipl. Wirtschaftsingenieur und Betreiber der Plattform saas.do (Webseite), die er 2015 mit Torben Daudistel begründete. Saas.do ist eine reine No-Code-Plattform für professionelle Anwendungen und hat circa 15.000 User in Deutschland, vor allem im professionellen B2B-Umfeld.

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