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Personal > Führungskräfte motivieren

Stärkt das Mittelmanagement!

Führungskräfte der zweiten Reihe sind eminent wichtig, verlieren aber die Lust. Wie es anders gehen könnte, kommentiert Thorsten Giersch.

Bildquelle: Shutterstock

Zu einem leckeren Burger gehören zwei gute Brötchenhälften. Soßen sind wichtig, knackiger Salat und ein paar andere Dinge ebenfalls. Aber den Unterschied macht das Patty. In Unternehmen ist es genauso: Das mittlere Management ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg einer Organisation. Diese Menschen besitzen in der Regel sowohl fachliche als auch strategische Kompetenzen.

Doch genau diese riesige Gruppe, rund drei Millionen Menschen hierzulande, fühlt sich bei weitem nicht wie das Beste am Burger, sondern platt wie der Belag eines Sandwichs. Von oben drückt die Geschäftsführung, von unten klagen die eigenen Leute immer lauter – nicht zuletzt über die Folgen des Personalmangels. Mittelmanager fühlen sich gerade hierzulande unterbewertet und sind chronisch unbeliebt. Zudem wird die Lage schlechter. 

Was können Arbeitgeber tun? Erstens sollten nicht automatisch die besten Fachkräfte zu Führungskräften werden. Viele haben weder Lust noch die Fähigkeit zur Arbeit mit Menschen. Doch oft mangelt es für sie an Optionen, auf anderem Weg zu mehr Geld und Ansehen zu kommen. Zweitens darf das mittlere Management mit all den Führungsaufgaben nicht allein gelassen werden. HR kann sich heutzutage dank digitaler Tools von viel Arbeit befreien, sodass für die Arbeit mit den Führungskräften genug Zeit ist.

Drittens sollte die Geschäftsführung glasklar entscheiden. Entweder macht sie dem Mittelmanagement bis ins Detail klare Ansagen, übernimmt dann aber auch die Verantwortung, wenn sich diese als nicht wirkungsreich erweisen. Oder sie wählt statt dieses Managementstils den modernen Leadership-Ansatz mit viel Entscheidungsfreiheit. Wer das tut, muss aber weiter gehen.

Denn den Betrieben fehlen mehr als entscheidungsfreudige Führungskräfte auf der mittleren Ebene! Die wollen Freiheit, sichern sich dann aber doch mehrfach ab oder entscheiden eben gar nichts. Das lässt sich strukturell ändern, indem das Mittelmanagement mehr Entscheidungssicherheit bekommt – durch strukturierte Abläufe und Verfahren. Nur wo Methode statt Machtspiel herrscht, wird die zweite Reihe sich trauen, auch mal auf die eigene Kappe klare Ansagen zu machen. Und genau das erhoffen sich Beschäftigte.

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