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Ravensburger puzzelt an der Bilanz

Nach Rekordwachstum ist der Spielemacher an seine Kapazitätsgrenze gestoßen.

Kind spielt mit einem Puzzle.
Die Corona-Pandemie spielte dem schwäbischen Unternehmen in die Hände.

Dass die Corona-Pandemie abflaut, lässt sich an vielem ablesen – auch an der Bilanz des Spieleherstellers Ravensburger. Nach einem Rekordwachstum von gut 20 Prozent im Corona-Jahr 2020 mit seinen Lockdowns, als Erwachsene und Kinder gleichermaßen auf alte Techniken wie Malen nach Zahlen und Puzzle-Spielen zurückgegriffen hatten, steht für 2021 bei Ravensburger nur noch ein Plus von einem Prozent beim Umsatz. Offenbar wenden sich die Kunden nach den Lockdowns wieder anderen Lieblingsbeschäftigungen zu.

 

Für die Spielemacher ist das aber dennoch ein Erfolg, denn sie geben zu, dass sie der Umsatzschub davor an die Grenze ihrer Kapazitäten gebracht hatte. Infolgedessen hatte die Unternehmensgruppe Investitionen angestoßen: Mehr als 100 Millionen Euro fließen seither vor allem in die Ausweitung der Fertigungskapazitäten und in Arbeitsplätze, mit dem Ergebnis, dass der Rekord immerhin noch einmal ganz leicht getoppt werden konnte. „Dreischichtbetrieb, Wochenendarbeit, Überstunden – unsere Belegschaft hat durch ihren enormen Einsatz den großen Bedarf an unseren Produkten bewältigt“, erläuterte Finanzvorstand Hanspeter Mürle das Ravensburger Geschäftsjahr. „Dass ein Teil unserer Ware auf dem Weg zum Kunden festsaß, hat uns in den USA jedoch Umsatz gekostet.“

 

Zum Gewinn sagen die Ravensburger traditionell nichts. Informationen lassen sich nur zusammenpuzzeln: Das Unternehmen steckte bis 2019 in der Krise, als CEO Clemens Maier alles neu machte. Maier brach die bis dato unabhängig voneinander hancelnden Divisionen Spiele und Buchverlag auf und gliederte die Ravensburger Gruppe in neue Kategorien: Books+, Games, Puzzles, Construction, Arts & Crafts, Playsets sowie Leisure. Darüber hinaus wurden die Vertriebe verschmolzen, Handelskunden erhielten nur noch einen Ansprechpartner. Die Produkte wurden, wo es geht, digitalisiert. Die erneuten Investitionen in den Vertrieb, von denen nun die Rede ist, dürften den Gewinn belasten. 

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