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Die Mehrheit im Mittelstand sieht nur geringe Risiken durch den Ukraine-Krieg

Dienstleistungssektor und Bau gibt sich weitgehend unbeeindruckt.

Fahrzeuge für den Krieg
Trotz Krieg befürchtet ein Teil des deutschen Mittelstands kein großes Risiko. Allerdings gibt es Ausnahmen.

Der Krieg in der Ukraine, die Gefahr einer weiteren Eskalation sowie
die Folgen der als Reaktion darauf verhängten Sanktionen bereiten
einem guten Drittel der 3,8 Millionen kleinen und mittleren
Unternehmen in Deutschland Sorgen. Dies zeigen die Ergebnisse einer
Sondererhebung zum KfW-Mittelstandspanel, für die mehr als
2.200 Mittelständler mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro
repräsentativ befragt wurden (Befragungszeitraum: 7.-14. März 2022).
Etwa 14 Prozent der Unternehmen sehen in dem Konflikt ein hohes Risiko für
ihre Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Weitere 22
Prozent stufen den Krieg als ein mittleres Risiko ein. Im Umkehrschluss
heißt das jedoch auch: Die überwiegende Mehrheit der kleinen und
mittleren Unternehmen erwartet derzeit durch den Krieg keine
negativen Auswirkungen auf das eigene Geschäft oder sieht nur geringe
Risiken.

 

Besorgt zeigen sich insbesondere Unternehmen aus dem VerarbeitendenGewerbe

und dem Handel. Hier liegen die Anteile der Unternehmen, dieden Ukraine-Konflikt

als ein hohes Risiko wahrnehmen, über demDurchschnitt (17  bzw. 22 Prozent). Im

Dienstleistungssektor und auch imBau liegt der Anteil dagegen nur bei jeweils

zwölf Prozent.   

 

Steigende Energiepreise sind ein Risiko für das Geschäft

In den Befragungsergebnissen zeigt sich, dass vor allem solche
Mittelständler negative Auswirkungen auf ihre wirtschaftliche
Entwicklung befürchten, die auch steigende Energiepreise als hohes
Risiko für ihre Geschäftsentwicklung einstufen. Störungen in den
Lieferketten dürften ein weiterer Grund für die Besorgnis sein. Denn
auch wenn nur 2,6 Prozent aller kleinen und mittleren Unternemen Rohstoffe
oder Vorprodukte aus Russland beziehen, so liegt dieser Anteil
bei den kleinen und mittleren Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes
mit elf Prozent deutlich höher.

Für einige Mittelständler dürfte auch das Wegbrechen Russlands als
Absatzmarkt ein Risiko darstellen. Allerdings sind die Verflechtungen
des Mittelstands mit Russland auch auf der Exportseite eher gering.
Im Jahr 2015 erzielten knapp elf Prozent aller auslandsaktiven
Mittelständler Umsätze in Russland - das sind kaum mehr als zwei Prozent

aller Mittelständler. Der Anteil dürfte seither tendenziell noch
zurückgegangen sein.


Konjunkturelle Folgen des Konflikts für Deutschland

"Gut jedes dritte mittelständischen Unternehmen sieht im
Ukraine-Krieg und den Sanktionen gegen Russland aktuell ein
bedeutsames Risiko fürs eigene Geschäft,", sagt Fritzi
Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. "Von Relevanz für den
Mittelstand in der Breite und gleichzeitig schwer abzuschätzen sind
auch die konjunkturellen Folgen des Konflikts für Deutschland. Unter
der hohen Unsicherheit dürfte die Investitionsbereitschaft des
Mittelstands weiter leiden. Umso wichtiger ist es, das Ziel einer
digitalen und klimaneutralen Wirtschaft für Deutschlands
Zukunftsfestigkeit fest im Blick zu behalten."

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