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Vergütung > Arbeitsmarkt

Mehr Ausgaben für mehr Beschäftigte

Die Arbeitskosten im produzierenden Gewerbe sind 2011 erneut deutlich gestiegen. Auch die Zahl der Erwerbstätigen nimmt weiter zu. Generell soll sich die positive Grundtendenz am Arbeitsmarkt jedoch abschwächen.

Im Vergleich zum Jahr 2010 sind die Arbeitskosten je Arbeitnehmer 2011 in Westdeutschland um 4,9 Prozent auf 59.500 Euro, und in Ostdeutschland um 3,8 Prozent auf 39.710 Euro gestiegen. Verantwortlich für den Anstieg ist vor allem die Erholung nach dem Krisenjahr 2009, in dem die Arbeitskosten im industriellen Bereich erstmals gesunken waren. Gleichzeitig nahm im April die Zahl der Erwerbstätigen um 557.000 im Vergleich zum Vorjahr zu.

Arbeitskostenstruktur normalisiert sich

In der Kostenstruktur der Arbeitskosten zeigt sich eine Normalisierung nach 2009. Damals waren die Arbeitskosten um 2,2 Prozent je Vollzeitbeschäftigtem gesunken. Gründe waren vor allem der Rückgang der bezahlten Arbeitszeit durch Kurzarbeit, Überstundenabbau und in einigen Fällen durch ein verkürztes Wochenpensum um knapp 4 Prozent. Inzwischen sind die mit der Kurzarbeit verbundenen Remanenzkosten verschwunden und Sonderzahlungen haben wieder deutlich zugenommen.

Die Arbeitskosten im Dienstleistungssektor, vor allem im Handel (42.930 Euro) und Handel (44.120 Euro), liegen niedriger als im produzierenden Gewerbe (59.900 Euro). Im Bereich der Kreditinstitute und Versicherungsmarkler (76.290 Euro) sowie in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (64.120 Euro) lagen die Arbeitskosten hingegen deutlich höher. Das produzierende Gewerbe ordnet sich somit im Mittelfeld ein.

Mehr Erwerbstätige

Weiterhin nimmt auch die Zahl der Erwerbstätigen zu. Im Vergleich zum März setzte sich die positive Entwicklung fort, um rund 1,4 Prozent nahm die Zahl der Erwerbstätigen zu. Das entspricht 557.000 mehr Personen als im April 2011. Die Zahl der Erwerbslosen lag hingegen um rund 294.000 unter der Zahl des Vorjahres, sie verringerte sich um 12 Prozent auf rund 2,19 Millionen Personen. Die bereinigte Erwerbslosenquote lag somit im April bei 5,4 Prozent. Insgesamt sind damit rund 41,4 Millionen Menschen in der Bundesrepublik erwerbstätig.

Quellen: Statistisches Bundesamt, IW Köln, Markt und Mittelstand

Nachtrag: Positive Grundtendenz am Arbeitsmarkt dennoch geschwächt

Wie die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte, hat sich die positive Grundtendenz im Mai 2012 abgeschwächt. Die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahmen saisonbereinigt zwar erneut zu. Aber die Arbeitslosigkeit blieb im Mai saisonbereinigt unverändert, während die Unterbeschäftigung weiter gesunken ist, allerdings nur leicht.