Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Management >

Mittelständische Schmack Biogas meldet Insolvenz an

Der Oberpfälzer Biogasanlagenbauer Schmack Biogas hat sich an seinem Expansionskurs verhoben und überraschend Insolvenz angemeldet. Die Verhandlungen mit Banken und Investoren über die Finanzierung des Unternehmens mit seinen gut 470 Mitarbeitern seien gescheitert, teilte Schmack am Mittwoch mit.

Der Oberpfälzer Biogasanlagenbauer Schmack Biogas hat sich an seinem Expansionskurs verhoben und überraschend Insolvenz angemeldet. Die Verhandlungen mit Banken und Investoren über die Finanzierung des Unternehmens mit seinen gut 470 Mitarbeitern seien gescheitert, teilte Schmack am Mittwoch mit. Der Vorstand und die Geschäftsführung strebten wegen drohender Zahlungsunfähigkeit in einem Insolvenzplanverfahren die Sanierung mit einem Restrukturierungsvorstand an, der im Laufe der Woche an Bord kommen werde. Am Aktienmarkt wurde die Nachricht mit Bestürzung aufgenommen: Die Schmack-Aktie brach um 80 Prozent auf 0,86 Euro ein.

Die Banken seien nicht bereit gewesen, den Rahmen für einen Betriebsmittelkredit zur Wachstumsfinanzierung im kommenden Jahr zu erweitern, erklärte ein Schmack-Sprecher. Durch eine Kapitalerhöhung waren dem Unternehmen zuletzt im Januar gut sechs Millionen Euro zugeflossen.

Nach dem ersten Halbjahr 2009 hatte das Unternehmen laut Zwischenbericht noch über gut neun Millionen Euro an Liquidität verfügt. Die Gesamtschulden betrugen demnach 58 Millionen Euro. Da zuletzt am Hauptsitz in Schwandorf das Geld knapp geworden sei, seien drei Zuliefertöchter am Dienstag finanziell zusammengebrochen. In der Folge habe auch der Schmack-Vorstand den Gang zum Amtsgericht antreten müssen. Zum aktuellen Kapitalbedarf wollte sich der Sprecher zunächst nicht äußern.

In den ersten sechs Monaten 2009 hatten die Oberpfälzer ihren Verlust auf 11,3 Millionen Euro von gut 20 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum eingedämmt. Der Umsatz war um 41 Prozent auf 42,1 Millionen Euro gestiegen. Die Unternehmensspitze hatte sich wegen günstiger Marktbedingungen und voller Auftragsbücher noch optimistisch über die Zukunftsaussichten geäußert. Den Auftragsbestand hatte Schmack zum Halbjahr mit 147,5 Millionen Euro beziffert.

Quelle. Reuters