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Tarifabschlüsse 2010 noch von Krise gezeichnet

Nur mäßig sind die tariflichen Löhne und Gehälter in den Industriebranchen gestiegen. Wie die Hans Böckler Stiftung mitteilte, haben sich die Gewerkschaften wegen der krisenbedingten Beschäftigungsrisiken auf Maßnahmen zur Sicherung der Beschäftigung konzentriert. Viele Branchen setzten zunächst auf Pauschalzahlungen, so dass dauerhafte Tariferhebungen erst später erfolgen werden.

Aktuelle Termine und Ergebnisse: Die Termine für die Tarifrunde 2017 finden Sie unter diesem Link, die für den Mittelstand relevanten Ergebnisse der Tarifrunde 2016 hier.

Nur mäßig sind die tariflichen Löhne und Gehälter in den Industriebranchen gestiegen. Wie die Hans Böckler Stiftung mitteilte, haben sich die Gewerkschaften wegen der krisenbedingten Beschäftigungsrisiken auf Maßnahmen zur Sicherung der Beschäftigung konzentriert. Viele Branchen setzten zunächst auf Pauschalzahlungen, so dass dauerhafte Tariferhebungen erst später erfolgen werden.


“Spuren der Krise“

„Die Tarifabschlüsse des Jahres 2010 zeigen also deutliche Spuren der Krise“, erklärt Reinhard Bispinck, Tarifexperte des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Stiftung. Die Zurückhaltung in 2010 wird folgen für das kommende Jahr und die Tarifabschlüsse haben. Zwischen 1,5 und 2,5 Prozent bewegen sich die vereinbarten Tarifabschlüsse. Aufgrund der wirtschaftlichen Erholung gehen die Experten jedoch davon aus, dass es eine Verbesserung der Tarifabschlüsse geben wird. Der Abschluss in der Stahlindustrie mit einer Tarifsteigerung von 3,6 Prozent hat Hoffnung auf eine Trendwende in der Lohnpolitik geweckt. Dieser Abschluss gibt Unternehmen außerdem die Möglichkeit, die Tarifanhebung je nach wirtschaftlicher Lage um zwei Monate vorzuziehen oder zu verschieben.

Die wichtigsten Abschlüsse aus 2010


  • Chemische Industrie: Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit von 11 Monaten und sieht Einmalzahlungen zwischen 550 und 715 € vor. Für Beschäftigte in Betrieben, die nicht wesentlich von der Finanz-/Wirtschaftskrise betroffen waren, gibt es eine zusätzliche Einmalzahlung von bis zu 260 Euro. 

  • Papierverarbeitung: Vereinbart wurde eine Tarifanhebung nach sechs Nullmonaten (Mai bis Oktober) um 1,3 Prozent sowie 1,5 Prozent im Jahr 2011 sowie noch einmal 1,3 Prozent im Frühjahr 2012. 

  • Leiharbeit: Die Abschlüsse mit den Verbänden sehen Tariferhöhungen in vier Schritten vor. Danach steigen die Mindestentgelte im Westen von 7,38 Euro bis zum November 2012 auf 8,19 Euro pro Stunde, im Osten von 6,42 Euro im gleichen Zeitraum auf 7,50 Euro. Gleichzeitig wurden die untersten Entgelte als jeweilige Mindestlöhne vereinbart.


Quellen: Hans Böckler Stiftung, Markt und Mittelstand

 

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