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Vergesst die Vorwahl-Demokratie!

Die Testwahlen unter Sozialisten in Frankreich sind der falsche Weg. So verkommt Politik immer mehr zum Showgewerbe. Markt und Mittelstand-Redakteur Michael Dörfler hofft, dass wieder mehr Anstrengung und echte Auseinandersetzung über den Ausgang von Wahlen entscheiden.

Die Testwahlen unter Sozialisten in Frankreich sind der falsche Weg. So verkommt Politik immer mehr zum Showgewerbe. Markt und Mittelstand-Redakteur Michael Dörfler hofft, dass stattdessen wieder mehr Anstrengung und echte Auseinandersetzung über den Ausgang von Wahlen entscheiden. Das Vorbild dafür ist schnell gefunden – der Wettbewerb in der Wirtschaft.

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Mon Dieu! Die Franzosen haben seit der Abschaffung der Monarchie immer wieder mit originellen politischen Ideen geglänzt. Nun konnten gallische Wahlberechtigte erstmals an einer Abstimmung nach dem Vorbild der USA über den Präsidentschaftskandidaten einer Partei teilnehmen. Die Wähler mussten nur schriftlich bestätigen, dass sie Sozialisten sind oder mit der sozialistischen Partei sympathisieren. 2,5 Millionen Menschen haben teilgenommen. Genau betrachtet ist das medienwirksame Spektakel nichts anderes als ein erweiterter Parteitag.

Die Vorwahl-Demokratie bestätigt Trends, die durch die Fragestellung festgelegt sind. Was antworten ADAC -Mitglieder beispielsweise auf die Frage, was sie von höheren Kraftstoffpreisen halten oder was sagen organisierte Gewerkschafter zu den Forderungen ihrer Arbeitnehmerverbände nach Lohnerhöhungen?

Ist die Wahl zwischen mehreren Kandidaten, die eigentlich alle das gleiche wollen, überhaupt noch eine demokratische Entscheidung? Solche Rituale taugen allenfalls als Stimmungstest für die eigene Partei-Linie. Da nutzt es auch nichts, wenn das Ausfüllen eines Wahlscheins dem Ganzen die Aura eines amtlichen Akts verleiht. Das ist Showbiz.

Demokratie ist dagegen immer Wettbewerb. Die beste Lösung lässt sich immer nur durch die ständige Prüfung tauglicher oder untauglicher Kriterien herausfiltern. Das ist das Modell der Entscheidungsfindung in der Wirtschaft – echte Arbeit, aber nur so kommt es zum Erfolg. Bon Dieu!

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michael.doerfler@marktundmittelstand.de

 

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