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KI, Polyworking & Homeoffice: Das sind die Arbeitstrends in 2024

Kurzlebiger Trend oder New Normal? Wie feste Homeoffice-Regeln, Künstliche Intelligenz, Polyworking und Co. das Jahr 2024 prägen werden.

Frank Weishaupt, CEO Owl Labs

Unsere Arbeitswelt besteht aus ständigen Veränderungen, Innovationen und Herausforderungen. Insbesondere durch den Einfluss neuer Technologien und gesellschaftlicher Entwicklungen entstehen dabei immer wieder neue Arbeitsmodelle und -praktiken. Auch für dieses Jahr zeichnen sich bereits einige Trends ab, die sich auf unsere Arbeitskultur auswirken werden.

1. Ruf nach festen Homeoffice-Regeln wird lauter

Die Art und Weise wie und wo wir arbeiten, hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Vor der Corona war das Büro als Arbeitsort selbstverständlich. Besonders fortschrittliche Unternehmen experimentierten zwar mit Homeoffice-Regelungen und förderten die Nutzung kollaborativer Plattformen, traditionelle Bürostrukturen waren allerdings überwiegend die Norm. Mittlerweile haben sich jedoch hybride und remote Arbeitsmodelle in vielen Unternehmen etabliert. 

Einige Unternehmen fordern ihre Angestellten nun dazu auf, wieder häufiger ins Büro zu kommen. Davon sind viele Arbeitnehmende nicht allzu begeistert, wie auch die aktuelle „State of Hybrid Work 2023“ Studie des Hybridtechnologieunternehmen Owl Labs zeigt. Demnach sind ganze 61 Prozent der Befragten der Meinung, dass das Arbeiten von zu Hause aus, sofern möglich, ein gesetzliches Recht sein sollte. 33 Prozent der hybrid Arbeitenden würden sich sogar nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, wenn sie dazu verpflichtet wären, Vollzeit im Büro zu sein. Damit Unternehmen sich auf dem Arbeitsmarkt halten und den Forderungen nach hybrid und remote Arbeit gerecht werden können, müssen sie also langfristig ihre Arbeitsplätze an die neue Arbeitswelt anpassen. 

2. Polyworking: Ein Job reicht nicht mehr aus 

Der Wert von Arbeit wird heute ganz anders gemessen als noch vor 50 Jahren. Mit Begriffen wie Work-Life-Balance und Flexibilität gewinnt immer mehr auch die Sinnhaftigkeit der Arbeit an Bedeutung. Doch die wirtschaftliche Unsicherheit und die Inflation haben zuletzt auch ganz gegensätzliche Trends angestoßen. Einer davon ist „Polyworking”. Polyworker sind Arbeitnehmende, die zusätzlich zu ihrem Vollzeitjob einen weiteren oder sogar mehr als zwei Jobs haben. Die Owl Labs-Studie zeigt: Mehr als jede:r vierte Beschäftigte hat mindestens einen Zweitjob. Fast ein Drittel (31 Prozent) der Arbeitnehmenden benötigen ein zusätzliches Einkommen, um ihre Ausgaben zu decken. 22 Prozent haben einen Nebenjob, der ihre wahre Leidenschaft ist, den sie aber aus finanziellen Gründen nicht ausüben können. Dieser Trend zeigt, dass es neben Flexibilität auch faire Löhne braucht, um als Arbeitgebender zu überzeugen. 

3. Deutsche Arbeitnehmende sind zunehmend gestresst

Neue Technologien, Fachkräftemangel, Inflation und die Notwendigkeit zur ständigen Anpassung an immer neuere Arbeitsmodelle – in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Arbeitswelt sehen sich deutsche Arbeitnehmende mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Kein Wunder also, dass 35 Prozent der Befragten der „State of Hybrid Work 2023“ Studie sagen, dass ihr Stresslevel im vergangenen Jahr gestiegen ist. Ein Jobwechsel oder die aktive Suche nach einer neuen Stelle werden wenig überraschend von 32 Prozent mit Stressreduzierung begründet. Unternehmen müssen daher Wege finden, um Stress zu mindern und dabei gleichzeitig das Engagement der Mitarbeitenden zu fördern. 

Ein möglicher Weg, das Stresslevel zu senken: die Reduzierung von Tools für die digitale Zusammenarbeit. Ganze 44 Prozent der Arbeitnehmenden sagen, dass sie das Gefühl haben, ihre Arbeitgebenden nutzen zu viele Kollaborationslösungen. Das kann überwältigend sein und zum sogenannten „Tool Overload“ führen. Eine gute und an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden orientierte Technologie ist jedoch ein entscheidender Faktor für effektive, hybride Arbeit.

4. Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt

Wie wir in Zukunft arbeiten werden, wird in den nächsten Jahren von einer Vielzahl neuer Innovationen geprägt sein. Vor allem das Thema Künstliche Intelligenz spielt dabei schon jetzt eine entscheidende Rolle. So gibt laut der Owl Labs-Studie bereits fast jede:r dritte Arbeitnehmende an, dass ihr oder sein Unternehmen im letzten Jahr KI-Technologie eingesetzt hat, um Tätigkeiten von Mitarbeitenden zu ersetzen oder zu verändern. Allerdings scheinen Arbeitnehmende nicht übermäßig besorgt über den Einsatz generativer KI (wie ChatGPT) zu sein: 34 Prozent sagen, dass sie ihnen helfen wird, ihre Arbeit effektiver und schneller zu erledigen. Um den Anschluss an eine digitalisierte Arbeitswelt nicht zu verpassen, müssen Unternehmen sich auf lange Sicht mit der Frage beschäftigen, wie sie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz verantwortungsbewusst für ihre Mitarbeitenden gestalten können.

Insgesamt zeigen die aktuellen Trends für 2024, dass sich unsere Arbeitswelt auch in Zukunft stetig weiterentwickeln wird und sowohl Arbeitgebende als auch Mitarbeitende gleichermaßen lernen müssen, flexibel auf diese Veränderungen zu reagieren. Die Anpassung an neue Technologien, die Integration hybrider Arbeitsmodelle und digitaler Tools sowie eine schnelle Reaktion auf Bedürfnisse und die gesamtgesellschaftliche Lage werden dabei immer wichtiger.

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage des Forschungsunternehmen Vitreous World im Auftrag von Owl Labs, an der 2.000 Vollzeitbeschäftigte in Deutschland im Alter von 18+ Jahren in Unternehmen mit 2+ Mitarbeitenden im Juni 2023 teilnahmen. 

Autorenprofil

Frank Weishaupt ist CEO von Owl Labs, dem Entwickler der intelligenten Konferenzkamera Meeting Owl. Weishaupt war zuvor als SVP of Sales bei CarGurus tätig und spielte eine entscheidende Rolle beim Wachstum des Unternehmens, was zu einem erfolgreichen Börsengang im Oktober 2017 führte. Bevor er zu CarGurus kam, war Weishaupt Chief Operating Officer bei Jumptap, was zu einer Übernahme durch Millennial Media führte. Außerdem war er in leitenden Positionen bei Yahoo! und Criteo tätig, das 2013 einen erfolgreichen Börsengang hatte. 

Über Owl Labs 

Owl Labs ist ein Technologieunternehmen mit Sitz in Boston, das KI-gestützte 360-Grad-Videokonferenzlösungen für hybrid arbeitende Organisationen entwickelt. 

Die Produktreihe von Owl Labs macht Meetings inklusiver und kollaborativer, indem sie das Distanzgefühl zwischen Teilnehmenden aus der Ferne und aus dem Raum ausgleicht. Das Flaggschiff des Unternehmens ist die Meeting Owl® 3, eine WiFi-fähige 360-Grad-Kamera mit Mikrofon und Lautsprecher, die automatisch an den Sprechenden heranzoomt. 

Owl Labs hat eine Finanzierung in Höhe von 22 Millionen Dollar erreicht und sich das Ziel gesetzt, digitale Zusammenarbeit zu revolutionieren. Daran arbeiten Mitarbeitende auf der ganzen Welt, sowohl remote als auch hybrid.

Mehr über Owl Labs erfahren Sie unter www.owllabs.de.
 

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