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Management > BDI-Studie zu Chancen und Risiken der kommenden zwei Dekaden

Wertschöpfung 2030

Abrupte Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld nehmen zu. Daraus resultieren für die Unternehmen in den kommenden Jahren zahlreiche Chancen und Risiken.

Abrupte Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld nehmen zu. Klassische Branchengrenzen verschwinden, es entstehen neue, übergreifende Handlungsfelder. Unternehmen müssen sich deshalb in branchenübergreifenden Kooperationen zusammenschließen, um den Wandel mitzugestalten und mehr Wertschöpfung in Deutschland zu schaffen. Maßgeschneiderte Angebotspakete aus Produkten und Services gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dies sind die Kernergebnisse der Studie „Wertschöpfungsorientierte Innovationsstrategien", die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) heute vorgestellt hat und deren Ziel es ist, für die nächsten zwei Dekaden Chancen und Risiken der Wertschöpfung abzuschätzen.

So verlange die Wertschöpfung im Jahr 2030 nach einem ganzheitlichen Verständnis von Innovation. So stehe beispielsweise nicht mehr das Auto selbst im Mittelpunkt, sondern die Bereitstellung intelligenter und verkehrsträgerübergreifender Mobilität. Entscheidend sei es, Qualitätsziele zu definieren: Welche Mobilität wollen wir, zu welchem Preis und zu welchen Konditionen?

Kunden als Innovatoren

Als weiteren Trend identifiziert die Studie eine Neuausrichtung der Stakeholder- und Kundenbeziehungen: Die Positionen im Markt – von Produzenten, Zulieferern und Kunden – seien in Bewegung; Kunden-Communities im Internet hätten bereits heute erheblichen Einfluss. Unternehmen könnten dieser Dynamik zum Opfern fallen, sie könnten sie aber auch zu ihrem Vorteil nutzen. Um auf den Zukunftsmärkten erfolgreich zu sein, sollten Unternehmen sich bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen verstärkt ihren Kunden zuwenden und diese als Innovatoren einbeziehen.

Nachhaltigkeit und IT-Sicherheit

Die Wertschöpfung der kommenden zwei Jahrzehnte werde zudem von nachhaltigen Lösungen geprägt. Eine zukunftsfähige Innovationsstrategie müsse deshalb vielseitige und unkonventionelle Ansätze berücksichtigen. Obwohl viele Unternehmen auf grünen Märkten erhebliche Wachstumsraten erzielten, werde Nachhaltigkeit noch zu oft als komplementäre Aufgabe begriffen. Stattdessen müssten Firmen das Thema über klare Zielvorgaben und Kontrollmechanismen umfassend in ihre Innovations- und Strategieprozesse integrieren und umsetzen. Denn nachhaltige Zukunftsmärkte erfassen alle Bereiche der industriellen Wertschöpfung und bieten große Exportchancen, heißt es in der Studie. Weitere Chancen und Risiken sehen die Autoren in der zunehmenden Verlinkung physischer und digitaler Welten. Die Perspektive sei eine autonome und globale Steuerung dezentraler Produktionsprozesse in Echtzeit. IT-Sicherheit werde in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.

Hoffnung auf Horizon

Hoffnung auf Unterstützung bei der Bewältigung der Aufgaben setzen die Unternehmen in das EU-Rahmenprogramm Horizon 2020, mit dem die EU Kommission Innovationen fördern und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen stärken möchte. „Wir brauchen eine Trendumkehr bei dem seit Jahren fallenden Anteil der europäischen Forschungsförderung für Unternehmen“, Andreas Barner, Sprecher der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim und Vorsitzender des BDI/BDA-Ausschusses für Forschungs-, Innovations- und Technologiepolitik. Horizon 2020 müsse das leisten.

Quellen: BDI, Markt und Mittelstand

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