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Unterstützung für von Kriegsfolgen betroffene Unternehmen gestartet

Die ersten Programme aus dem Maßnahmenpaket der Bundesregierung stehen bereit zum Abruf.

ein Mann besteigt aufgetürmte Münzen

Der Ukraine-Krieg wirkt sich in vielen Bereichen negativ auf Unternehmen aus. Märkte brechen weg, Zulieferungen stoppen und Energiepreise steigen. Sanktionen gegen Russland treffen auch deutsche Unternehmen. Deshalb hat sich die Koalition am 8. April auf finanzielle Hilfe für die Firmen geeinigt, die der Krieg besonders trifft. Das ist jetzt wichtig:

Welche Programme gibt es?

 

Bürgschaften

Seit dem 29. April 2022 können Anträge auf die erweiterten Bund-Länder-Bürgschaftsprogramme gestellt werden. Aber: Über den Antrag wird erst entschieden, wenn die EU-Kommission die Beihilfen genehmigt hat. Trotzdem ist schnelles Handeln sinnvoll, denn die Programme laufen schon zum Jahresende aus.

UBR 2022

Das KfW-Sonderprogramm, mit dem die Liquidität betroffener Unternehmen kurzfristig gesichert werden soll, startet in Kürze. Unternehmen aller Größenklassen und Branchen erhalten Zugang zu zinsgünstigen Krediten. Gefördert werden Investitions- und Betriebsmittelkredite. Die staatliche Förderbank KfW gewährt den Hausbanken eine 80-prozentige Haftungsfreistellung für Kredite an mittelständische Unternehmen (bis 500 Millionen Euro Jahresumsatz) und eine 70-prozentige Haftungsfreistellung für Kredite an große Unternehmen. Das macht die Kreditvergabe für Banken attraktiver.
Zusätzlich wird eine Konsortialfinanzierungsvariante mit substanzieller Risikoübernahme angeboten. Dieses Programm startet voraussichtlich am 9. Mai 2022. Auch hier gilt: Die EU muss die Beihilfe noch genehmigen.

Wer kann die Hilfe beantragen?

Entscheidend ist der Nachweis, wie das Unternehmen konkret wirtschaftlich von den Sanktionen gegen Russland und Belarus oder den Kriegshandlungen in der Ukraine betroffen ist. Dazu gehören Umsatzrückgang durch weggebrochene Absatzmärkte dort, Produktionsausfälle in den drei Ländern oder Produktionsausfälle wegen fehlender Rohstoffe und Vorprodukt sowie der Schaden durch geschlossene Fabriken in Russland, Ukraine oder Belarus.
Ein weiterer Nachweis ist die besonders hohe Betroffenheit durch die gestiegenen Energiekosten. Der Energiekostenanteil muss dafür mindestens drei Prozent vom Jahresumsatz 2021 ausgemacht haben.

Welche Konditionen gelten?

Die Kredite haben eine maximale Laufzeit von sechs Jahren, mit bis zu zwei tilgungsfreien Anlaufjahren und einer sechsjährigen Zinsbindung. Der Zins richtet sich nach der Bonität des Unternehmens, der Besicherung des Kredits und den Refinanzierungsbedingungen am Kapitalmarkt. Der tagesaktuelle Zinssatz findet sich auf der KfW-Seite.

Welche Programme gibt es sonst noch?

 

Großbürgschaftsprogramme

Darüber werden Unternehmen mit einem Bürgschaftsbedarf von mehr als 20 Millionen Euro in strukturschwachen Regionen und von mehr als 50 Millionen Euro außerhalb strukturschwacher Regionen gefördert. Betriebsmittel- und Investitionskredite können verbürgt werden. Die Bürgschaftsquote beträgt in der Regel 80 Prozent, in Einzelfällen bis zu 90 Prozent. Dafür gelten dieselben Zugangsvoraussetzungen wie beim KfW-Kreditprogramm 2021.

Programmen der Bürgschaftsbanken

Beantragen können die Bürgschaften kleine und mittlere Unternehmen mit einem Bedarf von bis zu 2,5 Millionen Euro für Betriebsmittel- und Investitionskredite.

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