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Vergütung > Arbeitszeitverkürzung und Börsengang

Schott macht mal halblang

Der Glashersteller senkt die Wochenarbeitszeit, lässt die Löhne aber unangetastet. Die Pharmatochter strebt an die Börse.

Kürzere Arbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn: Das Unternehmen Schott gewinnt bei seinen Arbeitnehmern an Attraktivität. Bildnachweis: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Der Glashersteller Schott will ab April nächsten Jahres an all seinen sechs Standorten in Deutschland die Wochenarbeitszeit von bisher 40 Stunden auf 37,5 Stunden senken. Die Löhne für die rund 6500 Mitarbeiter bleiben unverändert. Für Schichtarbeiter soll es sogar weitere Zuschläge geben. „Das Unternehmen kann als Arbeitgeber bei der Attraktivität aufholen“, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft IG BCE, Markus Kraft, nach einer entsprechenden Verhandlungsrunde.

Unterdessen will die Tochtergesellschaft Schott Pharma bei ihrem Börsengang in Frankfurt bis zu knapp eine Milliarde Euro einnehmen. Es wäre die  bisher größte Platzierung in diesem Jahr. Bei der Vorstellung der Details präsentierte die Muttergesellschaft auch einen potentiellen Großinvestor: Demnach will sich der Staatskonzern Qatar Holding mit bis zu 200 Millionen Euro beteiligen. Der Anteil Qatars sei aber auf 4,99 Prozent gedeckelt.

Anleger können die Aktien bis zum 27. September zeichnen. Die Preisspanne von 24,50 bis 28,50 Euro je Aktie bewertet Schott Pharma mit 3,7 Milliarden bis 4,3 Milliarden Euro. Damit blieben die Mainzer hinter deutlich der Bewertung ihres Wettbewerbers Stevanato zurück: Die italienische Gesellschaft ist ähnlich profitabel, 20 Prozent größer, wird an der amerikanischen Börse aber aktuell mit 8,6 Milliarden Dollar bewertet - also mit fast dem Doppelten von Schott. Börsenbewertungen in den USA sind oft höher, was auch ein Grund für den Mittelständler Birkenstock sein dürfte, in New York an die Börse zu gehen. Auch Biontech und Linde haben sich jüngst für eine Platzierung ausschließlich an der Wall Street entschieden.

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